Test: Loons - Das höllische Casting (Geschicklichkeit)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Infogrames
Release:
kein Termin
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Nostalgische Abwechslung

Die separat spielbaren Mini-Games, die auf Spielhallenklassikern wie Pac-Man, Tron, Spy Hunter oder Space Invaders basieren, sind vor allem mit mehreren menschlichen Teilnehmern eine amüsante Abwechslung zur eher chaotischen Studiokeilerei à la Power Stone 2 oder Smash Bros. Melee. Zudem machen die unverkennbaren Vorbilder deutlich mehr Spaß als das monotone und unübersichtliche Loons-Gerangel. Dabei ist die Steuerung genauso unkompliziert wie das primitive aber unterhaltsame Spielprinzip. In der Praxis mutiert das Ganze allerdings schnell zum wilden Tastengehämmer, bei dem man dank ungeeigneter Kameraeinstellungen und Perspektivenwahl oft gar nicht weiß, wo man sich befindet, ständig irgendwo hängen bleibt und Ziele öfters verfehlt als dass man sie trifft.

Ich wär` so gern berühmt

Zwar gibt es je nach Bühnenbild eine Reihe witziger Cartoon-Waffen und Power-Ups sowie fiese Set-Utensilien in Form von Katapulten, Streitwagen, Lasergeschützen oder Torpedobooten, aber gerade Letztere sind meist viel zu träge, um seine Rivalen damit in Verlegenheit zu bringen. Zumindest bringt deren Benutzung einen Zuwachs an Ruhm, welcher die Lebensenergie der Loons repräsentiert. Durch gegnerische Treffer schrumpft diese nämlich und wessen Beliebtheit bei Null angelangt ist, muss das Set unverzüglich verlassen. Im Mehrspielermodus ist dieses Prinzip aber eher nachteilig, da ausgeschiedene Spieler so lange zum Zuschauen verurteilt sind, bis nur noch ein Loon übrig ist - ein Zeitlimit mit Ausscheidungszähler wäre hier sicher die sinnvollere Lösung gewesen.

Mehr Glück als Verstand

Zudem sind einige Waffen umständlich zu handhaben. So muss oft manuell gezielt werden, wobei Treffer eher Glückssache sind, denn bis ein abgefeuertes Geschoss die Trefferzone erreicht, ist der Gegner meist schon über alle Berge oder hat Euch schon längst mit einer Standardwaffe eins vor den Latz geknallt. Auch die Power-Ups sind mit Vorsicht zu genießen, erkennt man doch erst beim Berühren, ob die Wirkung positiv oder negativ ist. Witzig ist hingegen, wenn ein Spieler maximalen Ruhm erreicht und damit ein spezielles Minispiel starten kann, in dem sich die restlichen Teilnehmer kurzzeitig verbünden, um als Pac-Man-Geister Jagd auf den Führenden zu machen oder ihm bei einer Runde Spy Hunter fiese Öllachen auf die Fahrbahn zu spritzen.

Authentisches Flair

Die optische Darstellung des hektischen Treibens ist generell gut gelungen. Zwar sind die Sets grafisch eher unspektakulär, aber die Charaktere und Animationen können es mit ihren Zeichentrickvorlagen in jeder Hinsicht aufnehmen. Auch der typische Looney-Tunes-Humor kommt auf dem Bildschirm nicht zu kurz. Zahlreiche Gags, Parodien und Slapstick-Einlagen bringen Euch immer wieder zum Schmunzeln und die erstklassige deutsche Synchronisation sorgt dafür, dass Daffy Duck und Kollegen auch auf der Xbox authentisch und sympathisch rüberkommen. Auch Musikkulisse und Soundeffekte klingen wie im TV, während fleißige Bonussammler sogar Original-Filmschnipsel, Animationsskizzen und mehr freispielen können. Was jedoch schnell nervt sind die ungewöhnlich langen Ladezeiten bei Loons.

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