Test: Group S Challenge (Rennspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
kein Termin
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Versteckte Vielfalt

Bei den Spielmodi wird der Spieß hingegen umgedreht, denn hinter den beiden einzigen Spielmodi Arcade und Circuit verbergen sich mehr als nur Einzelrennen und Meisterschaft. So kann man bei Einzelrennen entweder gegen fünf CPU-Fahrer, einen zweiten Mitspieler oder die Zeit bzw. Ghostcar fahren und sich neben den vier Meisterschaftsklassen auch an lukrativen Ideallinienfahrten und Tuning-Duellen versuchen, bei denen man schnelles Geld verdienen und nicht im Laden erhältliche Sondermodelle absahnen kann. Geld lässt sich aber natürlich auch in Meisterschaftsrennen verdienen und beim Händler erworbene Serienmodelle und Tuning-Kits dürfen auch in Eigenregie zusammengebastelt und angepasst werden.

Für Hobbyschrauber

Die Tuning- und Setup-Möglichkeiten sind zwar etwas primitiv, aber bieten ausreichend Spielraum. So könnt Ihr über vorgefertigte Kits mehr PS aus dem Motor kitzeln, das Fahrwerk verbessern, die Bremskraft erhöhen, das Gewicht reduzieren oder mit neuen Reifen für mehr Grip sorgen. Nach der Montage geht’s dann ans Justieren: Ihr legt den Wagen tiefer, festigt die Federung, verschiebt die Bremsbalance und schraubt am Differenzial Eures Getriebes, um den Wagen bestmöglich an die jeweilige Rennstrecke anzupassen. Natürlich stehen auch eine Reihe schmucker Alufelgen und Lackierungen zur Auswahl. Diese sind wie die zuschaltbaren Scheinwerfer aber nur optisches Blendwerk und haben keinerlei Einfluss auf Fahrverhalten oder Rennverlauf.

Keine Blechschäden

Prinzipiell unterscheiden sich die Boliden ohnehin nur in Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Handling. Die allgemeine Steuerung präsentiert sich dabei relativ träge und indirekt, geht nach etwas Eingewöhnung aber erstaunlich gut von der Hand. Gas und (Hand-) Bremse reagieren zwar nicht besonders feinfühlig und bei Automatik-Getrieben setzt hin und wieder die Schaltung aus, aber Fahr- und Kollisionsverhalten können die meiste Zeit überzeugen. Spektakuläre Crashs und verbeulte Karosserien bleiben mangels Schadensmodell jedoch aus und auch Tageszeit und Witterung wechseln lediglich zwischen heiter, wolkig und Dämmerung - Nebel-, Nacht- oder Regenfahrten fallen also flach.

Ansichtssache

Kameratechnisch pendelt Ihr zwischen rasanter Innenansicht mit aktivem Rückspiegel oder Bild-in-Bild-Schaltung sowie übersichtlicher Außenansicht, wobei sich besonders spektakuläre Rennen in Replay-Form sogar mit bis zu 20 Minuten Laufzeit abspeichern lassen. Ansonsten ist die Präsentation aber eher nüchtern, d. h. es gibt weder Videosequenzen noch Sprachausgabe und auch die Soundkulisse gibt sich trotz realistischer Motorensounds und durchgehender Dolby-Digital-Codierung eher unspektakulär. Der uninspirierte Techno-Soundtrack kann einem auf Dauer sogar ziemlich auf die Nerven gehen.

Aggressives Rudelverhalten

Ansonsten mag man eine Lokalisierung bzw. Feineinstellung des Schwierigkeitsgrads vermissen, denn die fast immer im Pulk und Ideallinie fahrenden CPU-Piloten verhalten sich Eindringlingen gegenüber äußerst unflexibel und aggressiv - Profis werden sich darüber jedoch bestimmt freuen. Auf Wunsch lässt sich sämtlichen Gegnern sogar das gleiche Fahrzeugmodell aufzwängen, so dass bis auf die Startposition völlige Chancengleichheit gewährleistet wird. Der Zwei-Spieler-Modus bietet hingegen nur einsame Duelle via Splitscreen ohne jede CPU-Beteiligung. Ohne gemeinsame Meisterschaften, Online-Duelle oder einen Vier-Spieler-Modus hält sich der Spaßfaktor hier dementsprechend in Grenzen.

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