Hunter - The Reckoning: Redeemer23.12.2003, Marcel Kleffmann
Hunter - The Reckoning: Redeemer

Im Test:

Schwerter wetzen, Pistolen entsichern und Zaubersprüche pauken: mit Hunter: The Reckoning Redeemer geht es wieder auf muntere Zombie und Untoten-Jagd. Was sich im Vergleich zum Vorgänger am Gameplay verändert hat, und wo genau die Stärken und Schwächen des Hack`and´Slay-Hammers liegen, erfahrt ihr im Test!

Manchmal kommen sie wieder

Mehrere Jahre sind nach den Ereignissen des Xbox-Originals verstrichen und das verschlafene Städtchen Ashcroft ist wieder der Schauplatz von ungeheuerlich untoter Aktivitäten. Zwei vor Ort stationierte Hunter sind den düsteren Machenschaften eines merkwürdigen Kults auf die Schliche gekommen und melden sich nicht mehr. Das Schlimmste wird vermutet, und daher werden weitere Jäger nach Ashcroft geschickt, die schon damals der Untoten-Plage ein Ende setzten: Der Rächer Spenser Wyatt, drn Richter Esteban Cortez, die Verteidigerin Samantha Alexander und die Märtyrerin Kassandra Cheyung. Der fünfte Charakter ist Kaylie; ja genau, die kleine nervige Göre aus dem Vorgänger, die mittlerweile zu einer stattlichen Frau und Jägerin herangewachsen ist. Kein Wunder, die Kindheit prägt...

Bevor ihr euch in das mysteriöse Abenteuer um eine merkwürdige Bande von durchgedrehten Werwolf-Hassern stürzt, müsst ihr euch für einen der Hunter entscheiden. Jeder Charakter besitzt individuelle Stärken und Schwächen. So ist der muskelbebackte Rächer eine wahre Metzelmaschine, aber auch relativ träge und ungeschickt.

Da wird selbst Lara Croft bleich vor Neid!
Ex-Kaplan Cortez ist für den Nahkampf eher ungeeignet, aber ungemein geschickt in der Anwendung übernatürlicher Kräfte. Auch Kassandra ist nicht gerade eine Kampfmaschine, aber dafür schnell und geschickt. Ex-Cop Samantha verfügt hingegen über sehr ausgeglichene Fähigkeiten. Das Gleiche gilt für Kaylie, die allerdings ein sehr schönes Schwert mit sich herumträgt.

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Bewährtes Konzept

Unterteilt in verschiedene Kapitel kommt ihr langsam einer Zombie-haltigen Weihnachts-Verschwörung auf die Spur. Ein weiter Weg, auf dem ihr Gegnermassen erledigen, Überlebende retten, Weihnachtsmänner umbringen oder Bomben legen müsst. Am eigentlichen Spielablauf gegenüber dem Original hat sich fast nichts verändert. Nach wie vor metzelt und ballert man sich, möglich rätsellos, in bewährter Hack`n´Slay- bzw. Shooter-Manier durch Horden von Skeletten, Zombies, Werwölfen, Geistern und anderen Alptraumgestalten.

Kaylie in Aktion mit einem wirklich heißen Schwert!

Fast alle Waffen, Schießprügel und Zaubersprüche kennt man jedoch schon aus dem Vorgänger; lediglich einige kleine Zusätze erfreuen das Herz der Hunter - schade ich hätte mir echt einige neue Waffen mehr gewünscht, aber sobald ihr dann die alles vernichtende Minigun habt, dürfte dieser Waffenfrust schon verflogen sein. Auch ein Teil der Monster wurde für übrigens Hunter: Redeemer wieder belebt.

Neu: Erfahrung & Kombos

Immerhin gibt eine große Neuerung gegenüber dem Vorgänger: ein kleines, aber feines Erfahrungssystem mit drei Fähigkeiten, nämlich Nah- und Fernkampf sowie Magie. Je öfter ihr also die Nahkampf-Axt einsetzt, desto mehr Erfahrungspunkte wandern in die entsprechende Sparte. Erreicht ihr dann einen bestimmten Level, bekommt ihr vom Spiel eine neue Standard-Waffe spendiert. So bekommt der Rächer beispielsweise eine fettere und schärfere Axt.

Bei Zaubern sieht es ähnlich aus: Je öfter ihr den magischen Firlefanz einsetzt, desto stärker wird der Zauber. Ab einigen festgelegten Levels bekommt ihr neue Zaubersprüche spendiert, so dass ihr maximal auf vier verschiedene Sprüche pro Charakter kommt, die jeweils viermal aufgewertet werden können. Also bleibt alles ziemlich übersichtlich. Sogar einige Kombo-Aktionen können die Charaktere nun vollführen und sich so besser durch die Gegnerhorden schnetzeln - solange ihr euch die entsprechenden Tastenkombinationen merken könnt.

Einfacher kommt besser oder?!

Hunter: The Reckoning machte nicht zuletzt durch den gesalzenen Schwierigkeitsgrad auf sich aufmerksam. Der Anfang war zwar recht "leicht", aber sobald ihr in das Gefängnis oder das Labor gekommen seid, stieg der Gegnerpegel dermaßen an, dass man gar nicht schnell genug auf die Angreifen-Taste drücke konnte. Diesmal ist es anders, denn zu Beginn der mit acht bis zehn Stunden Spielzeit leider kurzen Kampagne, könnt ihr euch zwischen drei Schwierigkeitsgraden entscheiden. Während ihr bei der einfachsten Variante von den Gegnern verhätschelt werdet und die Extraleben wie in besten Super-Mario-Zeiten aus dem Nichts entspringen, sind die Gefechte auf den anderen Stufen deutlich härter.

Solch ein Zauber sorgt schnell für klare Sichtlinie, aber die nächsten Feinde sind nicht fern!
Zwischen den langen, eintönigen, aber von der Landschaft her abwechslungsreichen Abschnitten dürft ihr an strategisch sinnvollen Punkten speichern. Danach geht es dann entweder mit dem nächsten normalen Level weiter oder ihr müsst euch auf einen Zwischenkampf vorbereiten.

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Wie schon beim Vorgänger bringen diese Endboss-Fights viel Spielspaß und Adrenalin mit sich. Besonders das Duell mit dem Weihnachtsmann und seinen Teddys sorgt für Schweißperlen auf der Stirn, während der finale Kampf ruhig etwas länger und härter hätte sein können.

In Ashcroft ist die Hölle los...
Technik

Das grafische Grundgerüst bildet die Engine des Vorgängers. Aber irgendwie schadet es dem Spiel nicht, denn hochauflösende Texturen, metallische Spiegelungen sowie sonstige Spezialeffekte sorgen für eine durchaus gute Optik. Das Highlight ist jedoch die Gradwanderung an einer verwüsteten Felsklippe. Hier trumpft Hunter: Redeemer richtig auf. Massenhaft gut gestaltete Gegner und feine Charaktere unterstreichen die düstere Atmosphäre. Vom Sound her könnte das Spiel jedoch besser sein: Die Sprachausgabe geht zwar in Ordnung, aber die Umgebungsgeräusche sind fade. Mit der Musik wird zwar gespart, dennoch untermalt sie das Spielgeschehen gekonnt.

Multiplayer-Brillanz

Unter dem eintönigem Missions- und stupidem Rätsel-Design leidet vor allem die Motivation im Einzelspieler-Modus, da ihr immer das Gleiche macht. Monster wirklich Laune macht. Sobald ihr aber ein oder mehrere menschliche Mitstreiter habt, wird Hunter: Redeemer zu einem wahren Fest. Im kooperativen Modus könnt ihr die Kampagne komplett gemeinsam durchspielen und das ist ungemein spaßig!

Fazit

Hack`n´Slay-Fans aufgepasst: Mit Hunter: The Reckoning Redeemer steht ein spaßiges Haudrauf-Spiel in den Läden, das mit Detailverbesserungen im Vergleich zum Vorgänger lockt. So bringt das Erfahrungssystem inklusive der nun möglichen Kombo-Attacken etwas mehr Tiefe in das Gemetzel. Und dies ist auch bitter nötig, denn das Missions- und Rätseldesign ist jämmerlich abwechslungslos. Daher kommt es im Einzelspieler-Modus leider recht oft zu Motivationshängern, aber die fetzigen Gefechte mit der eingängigen Steuerung fesseln euch nach kurzer Zeit wieder ans Pad, bis ihr, leider viel zu schnell, den Endboss erlegt habt. Richtig viel Charme versprüht Hunter: The Reckoning Redeemer aber erst im Multiplayer-Modus, denn die kooperativen Kämpfe sind pure Alltagsleben-Killer. Wer auf der Suche nach einem guten Hack`n´Slay ist und bereits den Vorgänger mochte, sollte sich die aufgepeppte Zombiejagd unbedingt anschauen.

Pro

<P>
Hack`n´Shoot-Kost in bester Manier
fünf verschiedene Charaktere
stimmungsvolles Leveldesign
Horden von Gegnern und viel Munition
motivierende Rollenspiel-Elemente
drei unterschiedliche Kampffertigkeiten
mehrere Kombo-Attacken
sinnvoll abgestufte Schwierigkeitsgrade
durchdachte Steuerung
grandioser kooperativer Multiplayer-Modus
Vier-Spieler-Funktion
gute Grafik mit tollen Spezialeffekten</P>

Kontra

<P>
kaum Neuerungen
auf Dauer sehr monotones Gameplay
wenig abwechslungsreiche Missionen
nicht immer umfassende Auftragsbeschreibung
teils problematische Kameraführung
aus dem Nichts entstehende Gegner
ziemlich kurz (8-10 Stunden)
schwacher Sound</P>

Wertung

XBox

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