Irgendwie mau!
Bereits vom ersten Einlegen der Disc wird klar, dass sich Interplay für die Konsolenwiederbelebung der Kult-Franchise an bekannten Gameplay-Mechanismen und sogar der Menüführung der ebenfalls aus dem Hause Interplay stammenden Hack&Slays der Baldur´s Gate Dark Alliance-Serie orientiert. Doch leider geht der Schuss nach hinten los!
Unter Verwendung der bekannten Engine ist man dazu übergegangen aus den spannenden rundenbasierten Kämpfen in der radioaktiv verseuchten und von mutierten Wesen bevölkerten Welt ein simples Gemetzel zu machen, in dem nicht nur die platte Story (nur ihr als Ritter der stählernen Bruderschaft könnt die Welt vor dem Untergang retten), sondern auch das Gameplay mit zunehmender Spieldauer permanent schwächer wird.
| Fallout-Fans werden sich enttäuscht abwenden: Fernab jeder Taktik wird auf schlecht inszenierte Action gesetzt. |
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Fallout Dark Alliance mit Abstrichen
Dabei fängt alles gut an: Drei Charaktere stehen zur Auswahl, um mit einem simplen und gut funktionierenden Kontrollschema in der meist knallbunten Welt, die in keinem Zusammenhang mit der düsteren Grundgeschichte des Fallout-Universums zu stehen scheint, gegen nicht enden wollende Monsterhorden zu kämpfen.
Und anfangs macht das Gemetzel genau so viel Spaß wie bei den Fantasy-Pendants, die die gleiche Engine verwenden. Nach kurzer Zeit setzt allerdings Ernüchterung ein.
Testet man z.B. anfänglich einige der Charaktere aus, die zur Verfügung stehen, stellt man fest, dass sich ihre verbesserungsfähigen Eigenschaften nur marginal unterscheiden. Womit letztendlich der Wiederspielwert massiv gesenkt wird! Dazu kommt noch, dass eure Hauptdurchschlagskraft im Kampf weniger von euren Werten als von den mitgeführten Waffen abhängt.
| Erinnert nicht nur optisch an Dark Alliance, sondern spielt sich auch ähnlich - nur nicht so gut! |
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Dass man dem Fallout-Universum gerecht werden möchte und zahlreiche konventionelle sowie energiebetriebene Schusswaffen eingebaut hat, ist lobenswert. Doch dass die im Fantasy-Bereich spannenden und fordernden Kämpfe hier mit den Projektilen zu einem Überkopfshooter ausarten, nagt massiv am Spielspaß.
Zumal das Gamebalancing wahrlich nicht prickelnd ist: Hat man sich erst einmal genug Geld zusammengespart, um sich ausreichend Munition und womöglich stärkere Waffen zu kaufen, stellen selbst größere Gegneransammlungen kein Problem mehr dar. Ergebnis: Die Spannung sinkt auf den Gefrierpunkt.