Test: NBA Inside Drive 2004 (Sport)

von Jörg Luibl



Publisher: Microsoft
Release:
28.11.2003
Spielinfo Bilder  
Das führt dazu, dass es unverhältnismäßig viele Freiwürfe und nur ab und zu erfolgreiche Blocks gibt. Realismus hin oder her: Für den Spielspaß ist eine komfortabel zu inszenierende Defense genau so wichtig wie die Offense! Das hat NBA 2K3 eindrucksvoll bewiesen.

Von hinten sollte man nie attackieren, denn hier wird gnadenlos gepfiffen - manchmal auch zu Unrecht.

Aber auch hinten gibt es Lichtblicke: Dass die Verteidigung nicht ganz verkorkst wurde, liegt daran, dass man per Knopfdruck schnell einen gut postierten Schirm aufbauen kann, und dass die eigenen Spieler je nach Steal-Wert schon mal automatisch zugreifen. Trotzdem muss man noch viel zu viel manuell übernehmen, um effektiv zu sein - auf die defensive KI kann man sich nicht verlassen.

Ich will`s aber einfacher!

Euch nerven die Seitenlinie, die Fehlwürfe und die Turnovers? Kein Problem: Wer es weniger realistisch mag, kann dank der vielen Optionen zahlreiche Erleichterungen aktivieren.

Egal ob Wurfsystem, Ermüdung, Verletzungen, Freiwürfe, Regeln oder Pässe – fast alles lässt sich so vereinfachen, dass auf Kosten der Authentizität etwas mehr Arcadeflair und Rasanz aufkommen.

Trotzdem hätte die Spielbalance auch unter den Bedingungen des aktuellen Regelwerks besser ausfallen müssen, denn die Ranglistenkämpfe über Xbox Live finden unter solchen statt. Hochglanz mit Dämpfern

Auf den ersten Blick wirkt NBA Inside Drive wie aus dem Goldei gepellt: Das Publikum besteht nicht aus Pappaufstellern, sondern animierten Polygonen, die Spieler bewegen sich elegant, retten sogar im Hechtsprung Bälle vor dem Aus, die Hallen wurden authentisch und klasse designt, das Parkett glänzt mit Echtzeit-Spiegelungen und der Korb erzittert famos bei jedem fetten Dunk - begleitet von einem schmatzendem Sound.

Aber auf den zweiten Blick fehlt es überall an Feinschliff: Die Zuschauer bleiben auf Dauer immer dieselbe bunte Konfettimasse, und sind auch aufgrund der mageren Fanakustik eher ein mittelprächtiges als präsentationsstarkes Beiwerk –
irgendwie will keine Gänsehautatmosphäre aufkommen; NBA Live 2004 ist da wesentlich packender.

Stadien und Spieler werden sehr gut dargestellt. Doch irgendwie fehlt der letzte Feinschliff, denn so manche Animation wirkt zittrig.

Und so grazil manches Dribbling auch wirken mag, so herrlich mancher Dunk aussieht: die Spieler enttäuschen auch mit einigen zittrigen und vielen roboterhaften Szenen - vor allem ohne Ball. Und in der Zeitlupe erinnern manche eher an Droiden als an Menschen. Hier hätten die Grafiker noch viel mehr Bewegungsphasen einsetzen müssen. Genau so wie die Programmierer, die einige Slowdowns und Ruckler über Xbox Live! nicht verhindern konnten.

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