Test: Driv3r (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Driv3r
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
18.03.2005
22.06.2004
22.06.2004
Spielinfo Bilder  
Ein knappes Jahr ist für Spieleverhältnisse eine halbe Ewigkeit: Diese Zeit reicht vielen Entwicklern für einen Nachfolger, gelegentlich trennt diese Periode eine Grafikkartengeneration. Im Falle von Driv3r ist es einfach die Zeit, die die Konvertierung des umstrittenen Konsolenspiels auf den PC in Anspruch nahm – hat sich die Wartepause gelohnt?

Allein unter Gaunern

Driv3r - ein gigantischer Aufwand umwehte die Entstehung dieses Spiels: Ein Kurzfilm von Regie-Legende Ridley Scott, eine Latte Hollywood-Stars, welche die Hauptfiguren vertonen, ein Millionenbudget. Alles super, alles toll – aber letzten Ende krankte das fertige Spiel, genau wie die ähnlich umhypten The Getaway und True Crime , am übermäßigen Anspruch, alles besser machen zu wollen als die Konkurrenz. Und das gilt leider auch für die PC-Version, deren einzige Hervorhebungsmerkmale eine exklusive Mission sowie das hiesige Erscheinen auf DVD sind – was hauptsächlich den beiliegenden
Die Renderfilme sind optisches Highlight des Spiels.
Trailern (u.a. von Boiling Point und einem Making-Of-Video) zugute kommt. An der Installation ändert sich im Vergleich zu der amerikanischen 5 CD-Fassung nichts: Noch immer fließt ein erheblicher Teil unseres jungen Lebens den Zeitstrom hinab, bis die fünf Gigabyte auf die Festplatte geschaufelt sind.

Die Story ist wie gehabt: Ihr schlüpft in den muskulösen Körper von Undercover-Cop Tanner, der sich in Miamis Unterwelt einschleicht, um einem Autoschieber-Ring auf die Schliche zu kommen. Im Laufe seines streng linearen Abenteuers besucht er außerdem noch Istanbul und Nizza – alle drei Städte sind in groben Zügen authentisch nachgebildet, insgesamt erwarten euch satte 250 Straßenkilometer. Ihr müsst u.a. Gegner verfolgen, auf verfeindetem Territorium für Chaos sorgen oder selbst Autos klauen, und vorsichtig in fahrende Trucks manövrieren. Ist eine der teils sehr langen Missionen geschafft, dürft ihr speichern. Allerdings dürfte es bis dahin ein weiter Weg sein, denn der harsche, nicht veränderbare Schwierigkeitsgrad des Konsolen-Vorbilds wurde maßstabsgetreu übernommen. Auch der kleinste Fahrfehler kann am Ende eines Auftrags das Aus bedeuten, woraufhin ihr wieder von vorne anfangen dürft. Unschöne Erinnerungen an den fürchterlichen Einstieg des ersten Driver-Teils werden wach, denn da wie hier geht es auch mit einem Nervtot los: man muss mit einem den Spieler seekrank schaukelnden Polizeiwagen an Cop-Kumpels dranbleiben, und zwar ewig lang. Fährt man in ein Zivilfahrzeug oder in eine der unzerstörbaren Straßenlampen rein, ist die Mission gelaufen – noch mal von vorn bitte.

Fußlahm unterwegs

Um dem Namen des Spiels gerecht zu werden, verbringt ihr den überwiegenden des mit zwölf bis 15 Stunden Durchspielzeit recht kurzen Story-Modus’ in einem von über 70 Vehikeln: Autos, Motorräder, sogar Boote laden zur Spritztour ein. Die integrierte Physikengine tendiert zur Simulation, ist aber noch arcadig genug, um spektakuläre Slides 
Das Cruisen durch die Metropolen macht aufgrund der gelungenen Fahrphysik Spaß.
und, falls ihr es übertreibt, rasante Rollen zu ermöglichen – ganz abgesehen von Papierkörben oder Bretterzäunen, die ihr krachend durch die Gegend schleudern könnt. Solange ihr am Steuer eines Fahrzeugs sitzt, ist alles eitel Sonnenschein - die Kontrolle via Tastatur ist zwar nicht ideal, aber mit einem analogen Gamepad gewöhnt man sich schnell an die schaukelnden Kisten. Hier machen die Gegner auch Spaß: Sie tasten sich gekonnt an das eigene Fahrzeug heran, schneiden wild und rammen gezielt. Doch alles wird anders, sobald ihr einen Fuß auf den Erdboden setzen müsst: Mal ganz abgesehen von der dämlichen und wider jeglichen Verstand scheinenden Standardbelegung der Tastatur (u.a. liegt das Feuer auf »Num 5«) ist hier die Kontrolle einfach komplett spaßfrei.

          

Kommentare

HyDr0x3 schrieb am
6800gamer hat geschrieben:Gerade die Grafik ist ein Fall für sich:
Sieht aus wie bei einem 5 Euro Spiel und schluckt Leistung wie ein Humvee Sprit.
Selbst bei meinem flotten 3 Ghz PC mit 1GB Ram und einer Geforce 6800 ruckelt das Game noch @ 1024x768 mit hohen Einstellungen!
Ja, ist denn das normal? Nein!!
Ich geb euch einen Tipp: Finger weg!
Selbst die 10 ? bei eBay sind zuviel für diese Mißgeburt der Spieleindustrie.
Omg, damit könnte man Oblivion spielen und das hat ne echt krasse grafik. Der Schlusssatz gefällt mir am besten :twisted: !
Bin ganz deiner Meinung. Was sich die Entwickler dabei nur gedacht haben ... . :?:
johndoe-freename-94867 schrieb am
hab das auf der ps2 gespielt und ich sag nur eins das spiel hat mich so aufgeregt das ich mein kontroler gegen die wand geschmissen habe!! kein spiel hat mich aufgeregt wie dieses!!!!!!!finger weg nicht alles ist gut was gut aussiet :evil: :x :x :evil: :x :?
johndoe-freename-93054 schrieb am
Also, ich kann nicht verstehen, wie dieses Spiel mit GTA vergleichbar ist, gar mit San Andreas.
Denn allen GTAs würde ich ein glatte 1 verpassen,
Driver 3 aber verdient eine 4, maximal.
Und auch das nur, weil die Physik-Engine und die fahrzeuge gut gelungen sind.
Das Spielmenu und die Grafik sind nearly ungenügend:
Man muss die aktuelle Mission abbrechen und ins Hauptmenu zurückkehren, um an den Steuerungs- oder Anzeige-Einstellungen rumzuschrauben.
Gerade die Grafik ist ein Fall für sich:
Sieht aus wie bei einem 5 Euro Spiel und schluckt Leistung wie ein Humvee Sprit.
Selbst bei meinem flotten 3 Ghz PC mit 1GB Ram und einer Geforce 6800 ruckelt das Game noch @ 1024x768 mit hohen Einstellungen!
Ja, ist denn das normal? Nein!!
Das Spiel ist grottenschlecht, nicht zuletzt auch wegen des gigantischen Schwierigkeitsgrades und der langweiligen Umgebung.
Ich geb euch einen Tipp: Finger weg!
Selbst die 10 ? bei eBay sind zuviel für diese Mißgeburt der Spieleindustrie.
Jörg Luibl schrieb am
Erdbeerfett hat geschrieben:Da hier meiner Ansicht nach die Konsolenwertungen immernoch überhöht sind, wäre es vielleicht angebracht, die mal runter zu schrauben.
Hallöle,
wir schrauben im Nachhinein nicht mehr an Wertungen. Sie haben immer absoluten Stellenwert zu der Zeit, zu der sie verfasst worden sind. Auch, wenn man den Test später vielleicht anders aufziehen bzw. den Titel vielleicht anders bewerten würde.
Inhaltliche Fehler werden natürlich von uns korrigiert - gar kein Thema. Aber eine Wertung ist kein Fehler, sondern eine persönliche Einschätzung.
Bis denne
schrieb am