Und urplötzlich verschwimmen wieder die Grenzen zwischen Spielfigur und Spieler: Denn genau so wie Jacks Adrenalinspiegel ansteigt, werdet ihr urplötzlich hellhörig, unheimlich aufmerksam und gespannt wie ein Bogen. Die Verschmelzung zwischen Spiel und Spieler ist vollkommen. Und dieses Phänomen haben bislang nur wenige Spiele (und noch weniger davon auf Konsole) eindrucksvoll schaffen können.
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Wer hier die Ruhe bewahrt, kann sich auf einen neuen fahrbaren Untersatz freuen! |
Technisch am Ende?
Dass die opulente Grafik der PC-Fassung nur schwer auf die Xbox zu transportieren ist, war klar. Und im Detail ist die Umgebung bei weitem nicht so ansehnlich wie das PC-Pendant. Vor allem die Felsen überzeugen eher mit grauem Texturmatsch als mit differenzierten Gesteinsmustern.
Doch im Gesamtbild ist die Grafik mit ihren Echtzeitschatten, den überzeugenden Wassertexturen, den dicht bewaldeten Dschungelgebieten, weiträumigen Höhlen und anderen unterirdischen Gebieten ein exzellentes Beispiel dafür, dass die Xbox auch kurz vor dem Start des Nachfolgers immer noch in der Lage ist, exzellente Optik auf den Bildschirm zu zaubern.
Was die Charaktermodelle und –Texturen betrifft, werden Puristen wahrscheinlich anmerken, dass die Figuren sowohl in Riddick als auch in Doom 3 besser aussahen. Stimmt. Danke, setzen! Aber trotzdem sehen die Modelle immer noch überdurchschnittlich gut aus. Und die beiden angesprochenen Referenz-Produkte verzichten auch auf großräumige Gebiete, die euch innerhalb der Mission größtmögliche Freiheit geben. Genau so wie es verschiedene spielerische Möglichkeiten gibt, die jeweilige Aufgabe zu lösen, so viele Wege gibt es auch zum Ziel. Und das alles, ohne großartiges Nachladen, da nach Beginn der Mission alles nahtlos durch den Grafikchip gestreamt wird.
Allerdings ist der Grafikmotor, so ansehnlich er auch ist, nicht vor Rucklern gefeit. Vor allem wenn man mit einem der zahlreichen leicht zu steuernden Fahrzeuge unterwegs ist, kann es passieren, dass ihr euch schneller bewegt, als es der Engine recht ist und sie leicht in die Knie geht. Doch in keinem Moment wird dadurch der Spielspaß beeinflusst.
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Im Detail schwächer als der PC-Cousin, überzeugt die Optik insgesamt auf breiter Front und scheint die Xbox an ihre Grenze zu führen. |
Mit einer stimmungsvollen, mal spannenden, mal euphorischen Musikuntermalung, brachialen Kampfgeräuschen und ebenso auf den Punkt gebrachten Waffeneffekten wird das Dschungel-Abenteuer akustisch adäquat untermalt. Und dann verwundert es auch nicht, dass die deutsche Sprachausgabe sich von ihrer besten Seite zeigt, im Fall der gegnerischen Sprachsamples aber ab und an zu Wiederholungen bietet.
Mehrspieler-Bestie
Nachdem Far Cry Instincts bereits im Einzelspieler-Erlebnis eine mehr als gute Figur macht, wird es Anhänger von Multiplayer-Duellen freuen, dass auch hier ein spannendes Erlebnis wartet. Zwar tragen die Standard-Modi in FCI mit "Chaos", "Team-Chaos" und "Klau die Probe" etwas ungewöhnliche Namen. Doch dahinter verbergen sich "nur" Deathmatch, Team Deathmatch und CTF, die allerdings mit allen Waffen und Fahrzeugen aus dem Einzelspieler-Abenteuer genau so viel Spaß machen wie in vergleichbaren Titeln. Der vielversprechendste und reizvollste Modus hingegen ist Jäger: Hier ist ein Spieler mit den Wilden Fähigkeiten ausgestattet und macht Jagd auf eine Gruppe von Söldnern, die wiederum versuchen muss, das Gebiet des Jägers zu durchqueren, um einen Alarm auszulösen, der den "Predator" tötet.
Mit 14 Karten, von denen einige jedoch nur für bis zu sechs bzw. bis zu acht Spielern vorgesehen sind, scheint die Auswahl nicht gerade üppig. Zum Ausgleich gibt es allerdings einen Editor, mit dem die FCI-Community eigene Maps erstellen kann. Geduld sollte man aber mitbringen, denn da das mächtige Tool nur über das Pad zu steuern ist, kann es ein Weilchen dauern, bis die Umgebung so erstrahlt, wie ihr euch das vorgestellt habt.