Battle Engine Aquila10.11.2002, Mathias Oertel
Battle Engine Aquila

Vorschau:

Mech-Action ist beliebt wie eh und je. Doch meistens spielten sich die Stahlgiganten überaus zäh. Mit Battle Engine Aquila (ab 38,00€ bei kaufen) soll eine neue Zeitrechnung anbrechen, in der Komplexität und Gameplay Hand in Hand gehen und dabei auch der Spielspaß nicht zu kurz kommt. Wir hatten Gelegenheit, uns das gute Stück vorab eingehend zu betrachten und verraten Euch in unserer Preview, wieso Action-Fans sich Battle Engine Aquila vormerken sollten.

Die Welt am Abgrund

Irgendwann in der Zukunft in einer fremden Welt: Globale Erwärmung führt zum Versinken von Landmassen und damit zu einer Krise, die den gesamten Globus umspannt.

Die Inseln, die als Landmassen das Überleben sichern, sind mehr als begehrt und Ziel massiver Aggression. Denn wer das Land regiert, regiert die Welt.

So kämpfen mit den Furseti und den Muspell zwei Parteien in unerbittlichen Gefechten um die Insel-Vorherrschaft. Doch ein speziell entwickelter Mech-Prototyp, die Battle Engine Aquila, soll die bisher weitestgehend ausgeglichen Duelle entscheiden.

Pure Action

In erster Linie ist Battle Engine Aquila ein pures "Shoot-em-up", das Euch ins Cockpit des Aquila-Mech setzt, um in die Schlacht einzugreifen. Doch obwohl die Kampfmaschine die überlegenste Waffe auf dem Schlachtfeld ist, müsst Ihr aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen.

Denn während Ihr mit Eurem Mech die Feinde in grandiose Explosionen aufgehen lasst, wird an allen Fronten gekämpft. Und das nicht zu knapp: Mehrere Tausend Einheiten kämpfen um die Insel-Vorherrschaft. Normale Infanterie ist dabei genau so mit von der Partie wie Panzer, Artillerie und die um die Lufthoheit antretenden Kampfflieger und Bomber.

Insofern fällt es manchmal schwer, bei all den Explosionen und sich bildenden Fronten die Übersicht zu bewahren.

Trotzdem müsst Ihr Euch keine großen Sorgen um die Positionierung Eurer Truppen machen. Denn unter der Oberfläche sorgt eine Echtzeit-Strategie-KI dafür, dass sich Eure Mannen immer das vielversprechendste Ziel heraussuchen.

Entscheidungsfreiheit

Natürlich haben Eure Aktionen einen entscheidenden Einfluss auf den Schlachtverlauf. Denn obwohl Eure Missionsziele klar umrissen werden, können während der Gefechte unerwartete Situationen auftauchen, auf die Ihr reagieren müsst.

Zudem passen sich Eure Streitkräfte auch Euren Aktionen an. Schafft Ihr es zum Beispiel neben den Euch gestellten Aufgaben, die Zeit zu finden, ein gegnerisches Panzer-Bataillon auszuschalten, machen sich Eure Truppen schnellstmöglich auf den Weg, um die entstandene Lücke mit eigenen Mannen zu füllen und so den Vorstoß der Gegner zurückzudrängen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Mech-Spielen seid Ihr nicht nur an den Boden gebunden, sondern könnt per simplem Knopfdruck auch abheben und Euch in den Luftkampf begeben. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn Ihr könnt nur eine begrenzte Zeit in der Luft bleiben, bevor Ihr wieder Bodenkontakt haben müsst, um Eure "Flugenergie" wieder aufzuladen.

Im Zusammenspiel mit den vollkommen unterschiedlichen Bewaffnungstypen im Luft- und Bodenkampf kommt ein weiteres taktisches Element dazu, das wesentlichen Anteil an der Motivationskurve haben wird.

Dabei bleibt die Steuerung, die sich am typischen Ego-Shooter-Schema orientiert, erfreulich einfach und lässt sich innerhalb weniger Minuten erlernen.

Insgesamt sollen über 40 Missionen auf Euch warten, von denen Ihr beim einmaligen Durchspielen etwa 25 bis 30 sehen werdet. Denn an vielen Punkten spaltet sich der Missionsbaum abhängig von den Leistungen im vorhergehenden Abschnitt auf, was wiederum den Wiederspielwert erhöht.

Weitere Motivation kommt durch die zahlreichen Goodies, die ebenfalls abhängig vom Missionsausgang freigegeben werden und von denen es mehrere Hundert geben soll.

Im Gegensatz zu früheren Ankündigungen hat sich Lost Toys mittlerweile entschlossen, einen Zwei-Spieler-Splitscreen-Modus einzubauen. Allerdings steht noch nicht genau fest, ob neben den obligaten Deathmatch-Duellen auch ein Koop-Modus eingebaut wird.

Schlachtengemälde

Die eigens von Lost Toys für Battle Engine Aquila entwickelte Grafik-Engine kann sich absolut sehen lassen. Neben mehreren Tausend Einheiten werden fast spielend leicht eine detaillierte Umgebung, hervorragende Explosionen sowie imposante Waffen-Effekte und vieles mehr auf den Bildschirm gezeichnet.

Allerdings gerät die Engine momentan bei sehr vielen gleichzeitig detonierenden Gegner ein wenig ins Stocken, was jedoch den Spielfluss nur unwesentlich stören und in der Endfassung wahrscheinlich auch ausgemerzt wird.

Besonders beeindruckend sind die Flugsequenzen, in denen man stufenlos so hoch steigen kann, dass man die ganze Insel mit den sich darauf bekämpfenden Einheiten sieht, bevor man sich im Sturzflug wieder direkt ins Geschehen stürzt.

Dabei kommt auch Interaktivität mit der Umgebung nicht zu kurz. Die Feuergefechte hinterlassen ihre Spuren in der Landschaft, Bäume können gefällt werden und so ziemlich alles, was zerstörbar aussieht, kann in Schutt und Asche gelegt werden.

Explosionen auf Deutsch

Die imposante Grafikkulisse wird durch einen nicht minder aufwändigen Soundteppich ergänzt und abgerundet. An allen Ecken und Enden krachen Euch Detonationen entgegen und Laser-Feuer brennt sich in Eure Gehörgänge.

Die deutsche Sprachausgabe ist in der vorliegenden Fassung ebenfalls gut gelungen und gibt den Story-Elementen eine schöne Atmosphäre.

Ausblick

Battle Engine Aquila könnte eines der Action-Highlights im Jahr 2003 werden. Das Spielgefühl ist gut, die Grafik teilweise phänomenal und die unter dem Spiel liegende Echtzeit-Strategie-KI eine willkommene Abwechslung im Action-Alltag. Das Game gibt dem Spieler alle Möglichkeiten an die Hand, so weit in die Welt abzutauchen, wie es ihm passt. Kurze, kompromisslose und unkomplizierte Feuergefechte sind genau so möglich wie Action-lastiges Taktieren und Zwei-Spieler-Gefechte. Der sich variabel verändernde Schwierigkeitsgrad und der verzweigte Missionsbaum werden ebenfalls einen großen Anteil am Motivationsfaktor haben. Doch letzten Endes wird sehr viel von der Variation der Missionen abhängen. Die bisher gezeigten Abschnitte geben zwar wenig Grund zur Klage, doch Lost Toys muss vorsichtig agieren, um diesen selbst gesetzten Standard zu halten.

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