XIII (2003)11.09.2002, Mathias Oertel
XIII (2003)

Vorschau:

Um im doch stark überfüllten Shooter-Bereich Fuß zu fassen, muss man schon etwas Besonderes bieten. Wie wäre es denn mit Comic-Grafik im Cel-Shading-Stil? Ist nichts für Euch? Genau das haben wir uns auch gedacht, als wir das erste Mal von XIII hörten. Doch mittlerweile ist eine spielbare Version bei uns eingetroffen, die uns eines Besseren belehrt hat. In unserer Preview geben wir Euch einen Ausblick, was Ihr von dem ungewöhnlichen XIII erwarten könnt.

Der Mann ohne Namen

Irgendwo an der amerikanischen Ostküste: Ein Mann wacht schwer verletzt an einem Strand auf. Doch er kann sich an nichts erinnern - nicht einmal sein Name fällt ihm ein. Die einzigen Hinweise auf seine Identität sind eine Tätowierung der römischen Zahl XIII und ein Schlüssel zu einem Schließfach in New York City.

Doch die Suche nach der Identität entwickelt sich zu einer Hetzjagd auf Leben und Tod, bei der sogar das Leben des amerikanischen Präsidenten auf dem Spiel steht.

Alles bleibt anders

Die geheimnisvolle Story um XIII ist die Grundlage für einen Shooter, der spielerisch auf den ersten Blick wie jeder handelsübliche Shooter wirkt, jedoch mit einigen Extras gespickt ist.

So wird zum Beispiel die Arbeit im Verborgenen (normalerweise als "Stealth" bekannt) eine große Rolle spielen.

Im Zusammenspiel mit der KI, die in der Endfassung auf Geräusche, liegen gebliebene Leichen und vieles mehr reagieren soll, bekommt der Stealth-Bereich einen Stellenwert, wie man ihn sonst nur aus der No One Lives Forever-Serie kennt.

Natürlich habt Ihr ebenfalls die Möglichkeit, durch Geräusche usw. Gefahren im Voraus zu erkennen und zu umschiffen.

In der vorliegenden Drei-Level-Fassung zeigt das ausgefeilte Leveldesign erste Ansätze in dieser Richtung. Fast überall gibt es Möglichkeiten, sich zu verstecken, Gegner in eine Falle zu locken und Ähnliches.

Zwar noch nicht vollständig ausgebaut, zeigen diese drei Abschnitte jedoch deutlich, wie ernst es die Entwickler mit ihrem Vorhaben meinen.

Auch die KI ist momentan noch nicht das Gelbe vom Ei. Erst wenn man in einen gewissen Einzugsbereich kommt, werden die Gegner aktiv - dann aber rigoros wie selten zuvor. Sie versuchen einen einzukesseln, in Bedrängnis zu bringen und arbeiten weitestgehend geschickt zusammen.

Zur Verteidigung werden Euch aber ein breit gefächertes Waffenarsenal sowie zahlreiche Gimmicks wie Werkzeuge, Wurfhaken, Medi-Kits usw. zur Verfügung stehen.

Positiv fällt dabei auf, dass die Waffen über eine ausgefeilte Physik verfügen.

Natürlich könnt Ihr jeden erledigten Gegner untersuchen und sein gesammeltes Arsenal an Waffen und Gegenständen aufnehmen. In der finalen Fassung soll es sogar möglich sein, Gegner als menschliche Schilde nutzen zu können, um gegen eventuelle Treffer gewappnet zu sein.

Die Steuerung präsentiert sich bereits jetzt als äußerst eingängig und genau. Um das Fehlen von Maus und Tastatur zu kompensieren, gibt es eine gewisse Zielhilfe, die Euch die letzten Pixel-Schiebereien abnimmt.

Cel Shading? Feine Sache!

Zwar waren die Zweifel in der Redaktion groß, ob ein Shooter mit Cel-Shading für Furore sorgen kann. Doch diese Bedenken konnten schnell ausgeräumt werden.

Natürlich muss man sich an den Comic-Look erst einmal gewöhnen, doch das dürfte bei den meisten wenig mehr als ein paar Minuten dauern.

Denn die gesamte Grafik wirkt unglaublich homogen und trotz allem unglaublich realistisch - soweit man das bei einem Comic sagen kann.

Waren wir von der Detailfreude in den Innenräumen schon positiv überrascht, hat uns das Außenlevel den Atem geraubt. Eine derart stimmige Atmosphäre gab es in einem Ego-Shooter höchst selten.

Die Waffen und sämtliche Effekte sind gut in Szene gesetzt und auch die Animationen der Figuren, die über verschiedene Trefferzonen verfügen sind gelungen.

Und mit der Verwendung von Cel-Shading haben die Entwickler eine überaus effektive Methode gefunden, mit Licht und vor allem mit viel Schatten zu spielen - was die Spannung um einiges erhöht und richtig gut aussieht.

Was bringt der Sound?

Zwar gab es in dieser Version nur sparsam eingesetzte französische Sprachausgabe, doch die ist stimmig und dürfte in der Endfassung ebenfalls für viel Atmosphäre sorgen.

Die Soundeffekte, allen voran die Waffengeräusche, sind gleichsam gut gelungen und stehen den "realistischen" Shootern in nichts nach.

Hoffentlich unterlegen die Entwickler das Spiel in der Endfassung mit einem musikalischen Soundteppich, der die Effekte unterstützt und die Atmosphäre weiter steigert.

Ausblick


Obwohl erst drei Level spielbar waren, macht bereits diese Fassung deutlich, dass hier ein Spiel entsteht, das eine willkommene und gelungene Abwechslung vom üblichen Shooter-Alltag darstellen könnte. Von den angekündigten Features war zwar erst ansatzweise etwas zu erkennen, doch die Qualität der vorliegenden Version zeigt, dass die Entwickler ihr Handwerk verstehen. Und auch wenn die Grafik auf den ersten Blick etwas befremdlich wirkt, verströmt sie eine durchweg gelungene Atmosphäre, die aber hoffentlich nicht als Selbstzweck missbraucht wird, sondern nur die Grundlage für eine spannende Story ist. Potenzial für einen Hit ist da - mal sehen, was die nächste Fassung an neuen Erkenntnissen bringt.

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