Zeitgemäß?

Im Vergleich zu vielen anderen Retro-Umsetzungen bleibt sich Panzer Dragoon Orta spielerisch treu und bietet genau wie die alten Drachenritte Action bis zum Abwinken. Das heißt allerdings auch, dass das Spielprinzip des so genannten "Rail-Shooters" beibehalten wurde.

Es gibt keine freien Flächen, in denen Ihr umherstreifen könnt. Stattdessen fliegt Ihr eine vorgegebene Route ab und erledigt alles, was Euch in die Quere kommt. Doch so langweilig und unzeitgemäß wie es sich anhört, so unkompliziert und spaßig ist es auch.

Denn zum einen werden gigantische Gegner-Horden auf Euch losgelassen, zum anderen werden kleine Gameplay-Finessen dafür sorgen, dass Euch nie langweilig wird.

__NEWCOL__Ein Drache für alle Fälle

Beispielsweise könnt Ihr jederzeit die Form des Drachen wechseln. Die Standardform bietet in Punkto Feuerkraft und Manövrierfähigkeit eine ausgeglichene Mischung, die Power-Form hat eine immense Schusskraft, ist dafür weniger mobil und zu guter Letzt gibt es auch noch die Möglichkeit, den Drachen in eine wahnwitzig schnelle, dafür aber mit vergleichsweise wenig Durchschlagskraft ausgerüstete Form zu verwandeln.

Zusätzlich könnt Ihr noch Power-Ups aufsammeln, die Euren Drachen in ein neues Level hieven, was wiederum für noch mehr Durchschlagskraft sorgt.

Weiterhin seid Ihr nicht nur dazu verdammt, Eure Feuerkraft nach vorne ausrichten zu müssen. Per Flugmanöver bzw. Kameradrehung könnt Ihr auch hinter oder neben Euch liegende Ziele unter Beschuss nehmen.

Zugegeben: das hört sich alles nicht sehr spannend an. Doch hat man einmal das Spielen angefangen, kann man sich nicht mehr so schnell losreißen - insofern man an Action ohne Ende Gefallen finden kann.

Wer Bewegungsfreiheit sucht, wird schnell eines Besseren belehrt und dürfte wenig Freude an Panzer Dragoon Orta haben. Doch alle anderen werden sich verbissen durch die Missionen kämpfen und sich an den zahlreichen freispielbaren Gimmicks erfreuen, von denen das Original Panzer Dragoon sicherlich das interessanteste und für manche schon Kaufgrund genug ist.

Klasse Design und schwache Soundkulisse

Das auffälligste Merkmal von Panzer Dragoon Orta wird definitiv die Grafikkulisse sein. Smilebit hatte mit Gun Valkyrie schon bewiesen, dass ausgefallenes Design fernab des Mainstream äußerst reizvoll ist.

__NEWCOL__Und mit PDO gehen die Entwickler sogar noch einen Schritt weiter: Aufwändige Explosionen, klasse Grafikeffekte und ein von vorne bis hinten stimmiges Leveldesign lassen schnell vergessen, dass das Spielprinzip fast so alt ist wie Videospiele an sich.

Bemerkenswert dabei ist vor allem, dass bei all der abgefahrenen Grafikpracht die Engine niemals in die Knie gezwungen wird. Selbst wenn der Bildschirm mit Gegnern gefüllt ist und Dutzende Projektile auf Euch zurauschen, bleibt das Spiel durchweg flüssig.

Dagegen fällt die Soundkulisse jedoch immer wieder in ein Loch: Zwar gut komponierte Musik und relativ eintönige Effekte verschwimmen zu einem unauffälligen Akustikteppich. Was die Sprachausgabe betrifft, wurde die von den Panzer Dragoons bekannte Kunstsprache wieder verwendet, was zwar für einen enormen Atmosphäreschub sorgt, für Spieler, die mit der Serie noch nichts zu tun hatten auf Grund der Ähnlichkeit zu Japanisch jedoch befremdlich wirkt.