Vorschau: Cold War (Action-Adventure)

von Marcel Kleffmann



Cold War
Entwickler:
Release:
24.10.2005
24.10.2005
Spielinfo Bilder Videos
Ein Journalist, der Kalte Krieg und eine Röntgenkamera – das sind die Zutaten des Stealth-Actionspiels Cold War. Mit einem frisch aus der Mottenkiste geholten Szenario, einer interessanten Story und einem nicht zu unterschätzenden MacGyver-Element setzt das Spiel im Herbst zum Angriff auf Sam Fisher an.

Mir ist kalt…

Eigentlich wollte Journalist Matt Carter hinter dem eisernen Vorhang einer packenden Story hinterher jagen, aber jetzt wird er selbst gejagt - vom KGB. Kaum in Moskau angekommen, schon schnappt sich der sowjetische Geheimdienst den unschuldigen US-Schreibkünstler, verfrachtet ihn in ein Hochsicherheitsgefängnis und prompt steckt er inmitten einer internationalen Krisensituation! "Was für eine Story", denkt er sich, sofern er wieder auf freien Fuß kommt…

Flucht aus dem KGB-Gefängnis

Festgesetzt hinter schwedischen Gardinen versucht Matt Carter natürlich auszubrechen und von hier an beginnt die Stealth-Action-Jagd. Im gesamten KGB-Komplex wimmelt es nur so von Soldaten und sonstigem gefährlichen Personal. Also muss Matt hübsch vorsichtig vorgehen und die Umgebung (Abstellkammern, Ecken etc.) für seine Zwecke benutzen, um sich geschickt dem Blickfeld der Wachen zu entziehen. Für die nötige Übersicht sorgt eine kleine Karte und als weiteres Hilfsmittel steht euch ein aus Splinter Cell bekannter Lichtsensor zur Verfügung, der euch anzeigt wie gut oder schlecht ihr euch momentan versteckt.
Echt praktisch so eine Kamera mit Röntgenblick!

Der Mann mit der Röntgenkamera

Ein gut getarnter bzw. versteckter Held ist der Schlüssel um die Feinde unbemerkt aus dem Gefecht zu ziehen. Eure Gegner laufen nämlich bestimmte Patrouillen-Routen ab. Mit ein bisschen Geschick und der Hilfe einiger Gimmicks könnt ihr einen Zeitpunkt zur Attacke abpassen. Unverzichtbar ist dabei eure Kamera, die zufälligerweise mit einem Röntgensichtmodus ausgestattet wurde – höchstwahrscheinlich vom KGB, um eine Spionage-Affäre anzuzetteln. Nun ja, mit dieser Kamera könnt ihr praktischerweise durch Wände schauen und Personen als Skelette dahinter erspähen. Ferner könnt ihr gar einen Schockimpuls mit der Kamera aussenden und Feinde bewusstlos machen. Im späteren Spielverlauf müsst ihr sogar eine Person mit gebrochenen Knochen suchen – echt praktisch so ein X-Ray-Photoapparat.

Schleichen und Action!

Der Stealth-Aspekt steht also im Vordergrund, trotzdem kommt die Action nicht zu kurz. Fast jeder Gegner kann geräuschlos außer Gefecht gesetzt werden oder mit "minimalem" Krach aus dem Leben scheiden – je nachdem wie ihr wollt. Habt ihr mal einen Gegner bewusstlos gemacht, kann der Körper wie üblich versteckt werden. Aber Vorsicht: Die Person wacht nach einiger Zeit wieder auf und schlägt gerne Alarm. Folglich müsst ihr euch überlegen, ob ihr den Gegnern noch ein Anästhetikum spritzt oder lieber mit der Bleipuste nachhelft. Steht euch nicht der Sinn nach einem geräuschlosen Stealth-Overkill, dann nehmt einfach den Schießprügel in die Hand. An den meisten Stellen ist das Level-Design übrigens so weit offen, d
Beim Einsatz einer Waffe schwingt die Kamera in die Schulterperspektive.
ass ihr euch zwischen Stealth oder Action entscheiden könnt, wobei die Schleich-Aspekte mehr Spannung und Spaß versprechen als die Ballerei.

Der Abwechslung halber zieht ihr auf der Flucht nicht nur Gegner aus dem Verkehr, sondern verhört sie manchmal oder begleitet gar eine weitere Person ein Stück lang – was durchaus spannend und gelungen ist, da man dem Begleiter sogar kleine Befehle erteilen kann.

MacGyver inside

In Bezug auf den Hauptcharakter legen die Entwickler etwas mehr Wert auf Realismus. Der Held ist kein durchtrainiertes Muskelpaket – er ist ein stinknormaler Journalist, der maximal zwei oder drei Kugeln aushält, danach ist Sense. Warum der gute Schreiberling jedoch nicht springen kann, ist seltsam – stattdessen kann er kriechen und sich ducken. Und da Matt Carter seine Ausbildung am MacGyver-Institut für angewandete Gerätekunde abgeschlossen hat, könnt ihr zahlreiche Gegenstände miteinander kombinieren. Diesen Krimskrams bekommt ihr von erledigten Gegnern oder findet ihn in der Umgebung herumliegen. Anschließend geht es ins Kombinationsmenü: Dort bastelt ihr euch eigenhändig Waffen! Aus einem Wecker, einer Flasche Äther und einer Dose könnt ihr eine praktische Betäubungs-Falle zaubern. Aus einer Plastikflasche und einigen Mullbinden entsteht ein ziemlich billiger Schalldämpfer und Gummigeschosse können kostengünstig selbst hergestellt werden. Im Laufe der Kampagne baut ihr euer technisches Wissen übrigens aus, in dem ihr z.B. Pläne studiert und so lernt ihr weitere Kombinationsmöglichkeiten kennen.

      
 

AUSBLICK



In den ersten Minuten wirkte Cold War wie ein Splinter Cell-Klon ohne viel Eigendynamik. Aber je weiter man in die interessante Story des bislang unverbrauchten Kalten Krieges eintaucht, umso spaßiger wird die Hatz. Die Schatten- und Versteckspiele funktionieren auch hier prima und liefern spannende Duelle, obwohl die künstliche Intelligenz in manchen Lebenslagen eine nicht ganz so gute Figur hinterlässt; aber bis zum Release ist ja noch etwas Zeit. Dafür entschädigt zumindest das Level-Design, das Stealth und Action gleichermaßen ermöglicht. Ein richtig guter Einfall ist außerdem das motivierende MacGyver-Feature - solange die Gegenstände im Spiel auch wirklich nützlich sind: Was bringt die beste selbstgebaute Äther-Falle, wenn man die Feinde problemlos mit einem Faustschlag niederstrecken kann…Ersteindruck: gut

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