Bandenkrieg auf vier Rädern

Hauptsächlich dreht sich Furious Karting um zwei rivalisierende Gangs: die TNTs und die Yellow Sharks hassen sich wie die Pest und bekämpfen sich, wo sie nur können. Doch anstatt mit Messern aufeinander loszugehen oder sich wie in der West Side Story in Grund und Boden zu tanzen, steigen die Gangs in Rennkarts und erledigen ihre Rivalitäten auf der Piste.

Diesem Schema folgend müsst Ihr Euch am Anfang Eurer Karriere für ein Team entscheiden und dort einen von vier Fahrern wählen, die alle über verschiedene Eigenschaften verfügen. Die Eigenschaften lassen sich im Laufe des Spieles immer weiter steigern, so dass Ihr möglicherweise am Ende der Story den absoluten Powerfahrer zur Verfügung habt.

Um den Wiederspielwert zu erhöhen, verlaufen die 15 Episoden der Karriere nicht linear. Soll heißen: es hat einen großen Einfluss, wie Ihr fahrt und vor allem wie Ihr Euch den anderen Charakteren gegenüber verhaltet.

__NEWCOL__Vorangetrieben wird die Story übrigens durch zahlreiche Filmsequenzen, die Euch über die Verhältnisse zwischen den einzelnen Gangs und deren Mitgliedern aufklären.

So habt Ihr auf der Strecke nicht nur die Möglichkeit zahlreiche Goodies in Form von Waffen wie Flammenspray oder das Motoren-vernichtende Huhn (!) aufzusammeln, sondern könnt Eure Kontrahenten auch mit einem Baseball-Schläger beharken.

Doch Vorsicht: Die KI merkt sich, wenn Ihr es auf sie abgesehen habt und reagiert dementsprechend - wenn es sein muss, auch erst im nächsten Rennen.

Und trefft Ihr aus Versehen ein Team-Mitglied sinkt Euer Karma, so dass Ihr Euch tunlichst bei nächstbester Gelegenheit mit Handgeste entschuldigen solltet.

Gerade dieses KI-Feature im Zusammenhang mit der nicht-linearen Handlung könnte sich zu einer der großen Stärken von Furious Karting entwickeln - insofern die Entwickler es verstehen, eine konsequente und vor allem nachvollziehbare Linie zu ziehen.

Ansonsten wird sich Furious Kartting für Einzelspieler weitestgehend spartanisch geben: Einzelrennen und Zeitfahren sind wahrlich keine innovativen Ideen, könnten aber dennoch Spaß machen.

Um den Arcade-Charakter zu erhöhen, werdet Ihr über einfache Stick-Bewegungen die Möglichkeit haben, wilde Stunts durchzuführen. Dabei versucht man, den Spagat zwischen spektakulären Aktionen und Realismus beizubehalten. Denn schließlich arbeitet unter der einfach zu steuernden Oberfläche eine ausgefeilte Physikengine, die sich an realen Zuständen orientiert.

Für Mehrspieler-Fanatiker gab es seit der Mario Kart-Serie eigentlich wenig Grund zur Freude. Doch auch das soll sich mit Furious Karting ändern: Zahlreiche Spielmodi, von denen die "Jam Battle" eine vollkommen neue Idee ist, sollen das Game auch Partyzockern schmackhaft machen. In der Jam Battle kämpft Ihr um eine Disc: Hört sich unspektakulär an, ist aber extrem effektiv. Denn vor Beginn der Session kann sich jeder Fahrer eine Musik aussuchen, die gespielt wird, sobald er die Disc hat.

__NEWCOL__Der Teufel im Detail

In der uns präsentierten Fassung wirkt die Grafik auf den ersten Blick nicht gerade üppig. Nach kurzer Zeit entdeckt man jedoch die Details, die vor allem in der Animation der Karts und ihrer Fahrer sichtbar werden: Nach geglückten Stunts freuen sich die Figuren wie Schneekönige. Und kommen sie zum Beispiel ins Rutschen, rudern sie verzweifelt, um das Gleichgewicht wieder zu erlangen.

Auch die simple Umgebungsgrafik hat ihren Reiz und wird durch zahlreiche Lichtspielchen und abwechslungsreiches Streckendesign zu einer adäquaten Gameplay-Unterstützung, bei der auch die Geschwindigkeit nicht zu kurz kommt.

Der Soundtrack kann sich mit seinem je nach dem in Führung liegenden Fahrer Stil zwischen Hip-Hop und Rock ebenfalls in die Gehörgänge summen, während die Karts an sich schnurren wie verwöhnte Nähmaschinen.