Vorschau:
Realismus pur
Der Microsoft-Racer bietet ein ähnlich brillantes Fahrgefühl wie die berühmte GT-Serie von Sony. Die Arbeit der Entwickler scheint sich wirklich auszuzahlen, denn Forza vermittelt uns dank der realistischen Fahrphysik tatsächlich den Eindruck, hinter dem Steuer eines echten Fahrzeugs zu sitzen. Besonders ohne die
Setzt ihr mit den Boliden auf, sprühen die Funken. |
Der Preis der Simulation
Leider fordert das nahzu perfekt simulierte Schadensmodell seinen Preis und so müssen Xbox-Spieler zum Teil enorme Einbußen bei der grafischen Darstellung in Kauf nehmen. Zwar wurden die knapp 20 Kurse (darunter z.B. Laguna Seca, Nordschleife Nürburgring und Stadtkurse in New York & Tokio) mit viel Liebe zum Detail und akkurat nachgebildet, doch wirken viele Texturen sehr trist und auch spektakuläre Lichteffekte (z.B. Lense Flare oder einfallendes Licht zwischen Bäumen) sind eher Mangelware. Hier haben Titel wie Project Gotham Racing 2 oder Gran Turismo 4 eindeutig die Nase vorn. Noch deutlicher fällt der Unterschied bei der Betrachtung der Fahrzeugmodelle aus: Während GT4 und PGR mit vielen Polygonen für nahezu fotorealistische Abbilder der Boliden sorgen, wirken die insgesamt über 270 Wagen in Forza (darunter auch solche Exoten wie der VW Corrado) wesentlich gröber, punkten dafür aber in der detaillierten Darstellung von Schäden. Abgesehen von diesen Einbußen hinterlässt die Präsentation allerdings einen guten
Eindruck. Die Rennen laufen flüssig und vermitteln ein gutes Geschwindigkeitsgefühl. Einzig im Splitscreen lässt das Tempo noch sehr zu wünschen übrig und auch die Framerate ist nicht stabil. Hier sollte Microsoft auf jeden Fall noch etwas nachbessern.Die Nordschleife etabliert sich langsam zu einem "Must Have" in Rennspielen
Es geht auch online!
Aber wer braucht schon einen Splitscreen-Modus, wenn es auch online oder via LAN mit bis zu acht Fahrern zur Sache gehen kann? Wo GT4 mit fehlender Online-Unterstützung enttäuschte, wird Forza aller Voraussicht nach richtig auftrumpfen. Zwar konnten wir die Performance bei Internet-Duellen noch nicht antesten, doch versprechen viele Modi und Scoreboards ein spaßiges Vergnügen mit Fahrern aus aller Welt. Abseits der Piste könnt ihr euch zudem als Online-Autohändler versuchen und Geschäfte mit anderen Spielern abwickeln.
Bis an die Leistungsgrenze
Doch auch der eigenen Fuhrpark kommt nicht zu kurz, denn mit dem entsprechenden Geldbeutel darf getunt werden, was das Herz begehrt. Egal ob es nun ein neuer Turbo, das Sportfahrwerk, ein fettes Auspuffrohr oder ein frei übersetzbares Getriebe sein soll: Forza lässt im Tuning-Bereich keine Wünsche offen und steht Gran Turismo in nichts nach. Stattdessen legt Microsoft noch einen drauf und bietet zusätzlich optische Verschönerungen ganz im Stil von Need For Speed Underground. Beklebt die Karosserie also mit Stickern verschiedener Hersteller, lackiert eure Außenspiegel oder verdunkelt eure Scheiben mit den entsprechenden Folien – ganz wie ihr es wollt. Natürlich nützen die leistungsstärksten Tuning-Teile nichts ohne
BMW ist neben einigen anderen deutschen Herstellern ebenfalls mit einigen Modellen im Fuhrpark vertreten. |
Was darf’s denn sein?
Neben Arcade, Zeitrennen und freien Erkundungsfahrten ist das Herzstück der Karrieremodus, in dem zunächst klein angefangen wird, bis man schließlich in fetten Geschossen à la Ferrari Enzo & Co Platz nehmen darf. Auch bei Forza unterliegen die meisten Wettbewerbe Beschränkungen, z.B. bezüglich des Antriebs oder der Leistung. Entsprechend den Siegprämien wird der Spieler aufgelevelt, wodurch weitere Rennserien zugänglich gemacht werden und sich die KI eurem Können anpasst. Deren Intelligenz wirkt übrigens sehr ausgereift und so ziehen es die Konkurrenten z.B. vor, auf die Bremse zu treten, anstatt euch ohne Rücksicht auf Verluste ins Heck zu donnern. Im Drivatar-Modus habt ihr sogar die Möglichkeit, euch eine eigene KI zu trainieren, die ihr quasi als Ersatzfahrer für euch in die Rennen schicken könnt. Eine sehr interessante und spaßige Idee, doch habt ihr dann während eines Rennens leider keinerlei Einfluss auf euren Fahrer. Etwas mehr Interaktion (z.B. wie im B-Spec-Modus von GT4) wäre hier wünschenswert. Zumindest aber dürft ihr gegen euren eigenen oder fremde Drivatars antreten und ihnen zeigen, dass Menschen immer noch bessere Fahrer sind als lernfähige Computer-Gegner.
Ausblick
Nach den ersten Eindrücken scheint Forza Motorsport das erhoffte Rennspiel-Highlight zu werden, auf das Xbox-Fans schon so lange warten. Die Wagen steuern sich fantastisch, Schadensmodell und Tuningmöglichkeiten sind prima gelungen und der Onlinemodus verspricht ein herrliches Rennerlebnis gegen Spieler aus aller Welt sowie den Aufbau einer eingefleischten Community. Enttäuschend ist lediglich die nicht mehr ganz zeitgemäße Grafik, die zwar kaum flimmert, aber nicht an die detaillierten Strecken und Polygonmodelle eines GT4 heran reicht. Dennoch erwartet uns auf der Xbox mit Forza die wohl stärkste Konkurrenz für Sonys Vorzeige-Rennspiel.
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