Black24.12.2005, Michael Krosta
Black

Vorschau:

Obwohl mit der Xbox 360 schon die nächste Konsolengeneration eingeläutet wurde und 2006 mit PS3 sowie Revolution weitere Next-Gen-Systeme vor der Türe stehen, lassen es die Burnout-Macher von Criterion Games mit Black auf den aktuellen Konsolen noch einmal ordentlich krachen. Wir haben uns mit dem Finger am Abzug durch die Xbox-Vorabversion gekämpft…

Draußen im Walde

Ihr findet euch in einem Wald wieder, der kaum schöner auf den Bildschirm gezaubert werden kann: Überall werden die dichten Kronen der Bäume durch vereinzelte Lichtstrahlen durchbrochen, während das Rauschen der Blätter und feine Nebelschwaden über dem feuchten Waldboden für das perfekte Ambiente sorgen. Obwohl die Kulisse einen so friedlichen Eindruck erweckt, wird diese Idylle spätestens mit dem ersten Schuss zerstört, der akustisch beeindruckend durch das Gebirge hallt. Im Wald und dem nahe gelegenen Stützpunkt wimmelt es nur so von Feinden, die gnadenlos das Feuer eröffnen, sobald sie euch entdecken. Wer glaubt, sich wie ein Sam Fisher an den

Die Explosionen sehen einfach fantastisch aus.
Gegnern vorbei schleichen zu können, wird schnell feststellen, dass in Black die pure Waffengewalt schlichtweg die bessere, schnellere und effektivere Lösung darstellt.

Action pur!

Black ist Baller-Action pur! Hier gilt es weder irgendwelche Rätsel zu lösen noch sich mit Schleichpassagen oder großartigen Kampftaktiken auseinanderzusetzen. Alles, was einem vor das Fadenkreuz kommt, wird abgeschossen – so einfach ist das. Das gilt nicht nur für eure Widersacher, sondern auch für die Umgebung, die zumindest teilweise zerstörbar ist. Verschanzen sich die Gegner z.B. hinter Baumstämmen oder Fenstern, ballert ihr die Deckung einfach über den Haufen und kümmert euch anschließend um die bösen Schergen. Diese verfügen übrigens über eine hervorragende KI und suchen selbstständig nach Schutz, kreisen euch ein oder nehmen schon mal die Verfolgung auf, wenn ihr euch in einem Gebäude versteckt. Nur bei einem Granatenangriff reagieren sie bisher noch etwas unbeholfen und bleiben regungslos stehen, anstatt wegzurennen oder die Granate einfach zurück zu werfen. Neben einer Pistole könnt ihr maximal eine weitere Waffe mit euch tragen, die ihr z.B. bei getöteten Feinden findet. Obwohl in der vorliegenden Fassung mit einer AK-47 und dem SPAS 12 lediglich zwei Exemplare zur Verfügung standen, zeichnen sich bereits diese beiden durch unterschiedliche Charakteristika aus: während ihr mit der AK-47 die Gegner mit schnellen Schusssalven erledigt, richtet ihr mit dem SPAS 12 schon mit einem einzigen Treffer großen Schaden an und schießt sogar Türen auf, die nach einer Bearbeitung mit der AK-47 immer noch verschlossen bleiben. Fakultativ könnt ihr die meisten Waffen mit einem Schalldämpfer ausstatten. Mit diesem geht ihr zwar geräuschloser vor,

Legt die Umgebung in Schutt und Asche!
richtet aber nur den halben Schaden bei euren Widersachern an. Manchmal hilft aber selbst sture Waffengewalt nichts – nämlich dann, wenn die Gegner mit einer Schutzausrüstung ausgestattet sind. In diesem Fall knockt ihr die Kerle einfach mit einem gezielten Nahangriff in Halo-Manier aus.

Absolut am Limit

Grafisch verspricht Black ein absoluter Oberhammer zu werden, der selbst einer Next-Generation-Konsole noch gut zu Gesicht stehen würde. Die Action flutscht bereits jetzt absolut ruckelfrei über die Mattscheibe und kitzelt mit beeindruckenden Partikeleffekten bei aufregenden Schusswechseln sowie mit bombastischen Explosionen alles aus dem Grafikchip heraus. Auch das Ragdoll-Modell hinterlässt neben der Physik-Engine schon einen hervorragenden Eindruck und kommt besonders gut zur Geltung, wenn ihr z.B. auf einem Wachturm einen Gegner erwischt, der anschließend physikalisch korrekt dem harten Boden entgegen segelt und dabei von Hindernissen abprallt. Dazu hämmern im Staccato-Rhythmus die bleihaltigen Soundeffekte aus den Boxen, wobei jede Waffe über einen individuellen Klang verfügt. Vom Soundtrack gibt es dagegen noch nichts zu hören.

      

Ausblick

Schon bei der Präsentation auf der GamesConvention hinterließ Black einen hervorragenden Eindruck. Nachdem wir uns jetzt endlich selbst durch eine Vorabversion ballern konnten, wird dieser Eindruck sogar noch gefestigt. Bleibt nur zu hoffen, dass der Titel auch über mehrere Level hinweg den hohen Spielspaß halten kann und nicht irgendwann zu einem reinen Grafikblender verkommt. Ich traue den Jungs von Criterion Games allerdings zu, dass sie mit interessanten Locations, einem durchschlagenden Waffenarsenal und netten Spielereien den Spieler auch langfristig begeistern können. 

Eindruck: sehr gut

 

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