Test: Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure) von Square Enix
Kann Lara die Apokalypse verhindern?
Publisher: Square Enix
Release:
2019
2019
14.09.2018
14.09.2018
19.11.2019
14.09.2018
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ab 35,99€
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Square Enix, Crystal Dynamics und Eidos Montreal wollen zum Abschluss der Reboot-Trilogie eine Lara Croft in Bestform zeigen, die in Shadow of the Tomb Raider nicht weniger als die Apokalypse verhindern muss. Ob die Grabräuberin dabei über ihren Schatten springt und sich neben Action und Sammelkram wieder verstärkt den explorativen Abenteuern in finsteren Gruften zuwendet, erfahrt ihr im Test...

Der Dschungel ruft

Es war ja schon immer bekannt, dass man Grabstätten der Maya, Azteken oder Inka aufgrund möglicher Todesfallen und finsteren Prophezeiungen mit einer gewissen Vorsicht erkunden sollte. Das hindert Lara Croft in ihrer mittlerweile fast schon krankhaften Besessenheit im Kampf gegen die Illuminaten-Sekte Trinity aber nicht daran, beim Fund eines wunderschön verzierten Dolches beherzt zuzugreifen. Dumm nur: Ohne die dazugehörige Schatulle, mit der man im Zusammenspiel mit dem mächtigen Artefakt eine neue Welt formen kann, kommt die Apokalypse mit Riesenschritten näher. Dessen wird man sich bereits kurz nach der fatalen Aktion bewusst, wenn das beschauliche Cozumel von einem verheerenden Tsunami heimgesucht wird, dem viele unschuldige Menschen zum Opfer fallen. Lara überlebt knapp und macht sich gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter Jonah auf den Weg von Mexiko in den peruanischen Dschungel. Dort warten auf der verzweifelten
Der Dschungel sieht einfach klasse aus!
Der Dschungel sieht einfach klasse aus!
Suche nach dem rettenden Artefakt und dem Wettlauf gegen Trinity nicht nur zahlreiche mit Fallen gespickte Gräber und Gruften, sondern auch wieder jede Menge Feinde, Rätsel und Sammelkram.

Shadow of the Tomb Raider verwendet im Prinzip die Schablone, mit der man schon den Vorgänger erschaffen hat. Es werden also wieder Unmengen an Ressourcen gesammelt, mit denen man Kräutermischungen für Gesundheit, Ausdauer und Konzentration herstellen, mit diversen Vorteilen behaftete Klamotten nähen oder das Waffenarsenal vom einfachen Messer über Gewehre bis hin zum Bogen aufwerten kann. Letzterer erweist sich einmal mehr als mächtiges Allzweck-Werkzeug, mit dem man nicht nur Feinde und Tiere lautlos erlegen, sondern auch Seilvorrichtungen spannen oder versperrte Zugänge einreißen darf. Darüber hinaus hat Lara für ihren vorerst finalen Auftritt noch ein paar neue Tricks auf Lager: Zum einen kann sie sich jetzt endlich von Mauern abseilen und hat mittlerweile auch den Wandlauf gelernt. Zum anderen ist auch ein spektakuläres Überhang-Klettern mit dem entsprechenden Equipment kein Problem. Kurzum: Auch wenn die Positionierung hin und wieder immer noch etwas fummlig ausfällt und das Treffer-Feedback mitunter zu wünschen übrig lässt, stellt Shadow of the Tomb Raider spielmechanisch den besten Teil innerhalb der Reboot-Reihe dar.

Mehr Spannung und Möglichkeiten beim Schleichen

Generell wird außerdem der Schleichaspekt gestärkt. Zwar kann man sich meist immer noch mit purer Feuerkraft ins offene Gefecht gegen die recht stupiden Trinity-Schergen oder Plünderer stürzen. Aber der Schleichweg verspricht trotz der auch dort spürbaren KI-Defizite deutlich mehr Spannung. Lara stehen mit Ranken an Wänden, zahllosen Büschen und Bäumen eine ganze Reihe an Versteckmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen sie sich an Feinde heranpirschen kann, um sie anschließend
Gegner lassen sich wieder gezielt durch Wurfobjekte ablenken. Oder man bastelt sich direkt einen Molotow-Cocktail.
Gegner lassen sich wieder gezielt durch Wurfobjekte ablenken. Oder man bastelt sich direkt einen Molotow-Cocktail.
lautlos zu eliminieren. Dabei attackiert sie neuerdings auch von oben und schnürt die Widersacher in bester Batman-Manier an Ästen fest.

Neben menschlichen Widersachern wird man aber auch mit der Fauna konfrontiert. Zwar dienen viele Tiere wie Hasen oder Käfer vornehmlich als weitere Quelle für wichtige Ressourcen und lassen sich recht einfach erlegen, doch bekommt man es auch mit Raubtieren zu tun – allen voran die majestätischen Jaguare, die sowohl eine größere Gefahr ausstrahlen als auch mehr einstecken können. Und auch unter Wasser lauern Gefahren in Form von Muränen oder Schwärmen von Piranhas, vor denen man sich im dichten Schilf verstecken sollte. Trotzdem hätte es gerade im Dschungel gerne noch mehr aggressive Spezies geben dürfen, darunter z.B. Giftschlagen, denen man hier allerdings nur in einer Todessequenz begegnet, wenn man sich bei einem Rätsel dumm anstellt.

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Kommentare

MrLetiso schrieb am
Ich bin gerade dank eines Steam Sales etwa in der Hälfte. Meine Güte hätte ich mich geärgert, das Spiel zum Vollpreis gekauft zu haben.
Die 80er-Wertung von Michael geht mit dem Spiel, für mein Empfinden, wirklich gnädig ins Gericht. Wirklich schade um die wirklich sehr gute Kulisse.
PixelMurder schrieb am
Stecke gerade in einem Tomb--Raider-Reboot-Marathon, alle drei mindestens zwei Mal durchgezockt.. Es sind alles hübsche Vollpreis-Spiele mit Qualität, allerdings auch mit einigen Macken, die mir teilweise den Spielspass verhageln. Habe alle auf einem 4K-Fernseher auf Ultra gezockt, alle auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Wobei die Performance auf einer GTX1080 teilweise peinlich schlecht war(und Reshade spielte dabei kaum eine Rolle). Kein Vergleich zu einem DOOM Eternal mit Frameraten von 90+.
Jedes Game wurde ein wenig verbessert, was ich vor allem gemerkt habe, weil ich die Teile rückwärts gezockt habe. Mir persönlich hat Rise am besten gefallen, sowohl grafisch, wie spielerisch, hatte für mich das beste Pacing..
Shadow hat teilweise ein beeindruckendes Setting, zum Leben erwachte Inka-Ruinen, mit einer recht lebendigen Bevölkerung, in einer epischen Landschaft. Aber irgendwie hat die Grafik hier Mängel, sieht teilweise recht verwaschen aus, während manche Bereiche zu hell sind im Vergleich zu den dunklen. Habe in allen Games mit Reshade experimentiert, aber Shadow hat hier die unausgeglichenste Beleuchtung. Wenn ich die zu hellen Bereiche einigermassen dunkel genug hatte, waren die Höhlen teilweise unbenutzbar. Die beiden anderen Spiele sahen mit Reshade und wenigen Klicks teilweise atemberaubend gut aus, während ich an Shadow ständig rumbasteln musste. Es hilft ja auch nicht, dass Lara das Licht nicht dann aktivieren kann, wenn sie es möchte.
Und Lara kann oft nicht, was sie möchte. Alle drei Teile haben hier die selben Macken. Ständig wird mir an der Kamera rumgezupft, ständig wird sie verlangsamt für unabbrechbare Sequenzen oder Blicke auf Szenen und Anrufe, ständig darf sie keine Waffen zücken. Klar, die wollen das als Story inszenieren wie einen Film, aber ich habe das oft eher als Schikane gesehen, statt als Feature und es entlockte mir öfter einen kleinen Fluch.
Das Plattforming wurde mit jedem Game besser, mit ein wenig Übung kommt man flüssig...
Hiri schrieb am
Das größte Problem das dieses Spiel hat, was auch die zwei Vorgänger hatten... Uncharted.
Man kennt das alles schon in deutlich besser. Mit dem Unterschied das Uncharted zwar auch 0815 so gesehen ist aber das so gut verpackt mit Witz und Charm das es schon wieder sehr gut ist. Das alles hat TR nicht. Fand die Dialoge, Charaktere und Story schon in den Vorgänger völlig banal, witzlos, charmlos.
Hat sich auch mit dem Teil nicht geändert. Schade, außer Grafik hat der Titel nicht viel zu bieten. Die Metacritic Wertung kommt da schon gut hin mit 77%.
OpaXerxes schrieb am
Habe ein Problem mit Xbox-One,
jedesmal wenn ich ein Überlebensversteck Einsammle oder eine Tafel Lese friert mein Spiel ein!
Danach Lösche ich den Reservierten Speicherplatz und kann wieder nur eins Einsammeln oder Lesen und muss danach wieder das Spiel Neu Starten!
Bitte um Hilfe!!!
Freya Nakamichi-47 schrieb am
Der Immersionskiller war für mich die Ninjasicht. Jetzt benutze ich auch mal das Wort "Immersion". Die ständigen Farbschematawechsel haben mich genervt. "SotTR" hat eine hervorragende Grafik, die sich fast schon mit "Uncharted" messen kann, aber dieser Ninjakram hat mir vieles zunichtegemacht. Krosta hat 80 Punkte vergeben, zunächst war ich enttäuscht. Nachdem ich es nun auch durchgespielt habe, denke ich: Die 80 kommen so hin. Da war zuviel Luft nach oben, die man einfach nicht genutzt hat. "Verschenktes Potential", auch so eine Platitüde, aber hier stimmt sie mal.
schrieb am

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