Bomben legen, Basen infiltrieren, Zerstörer versenken oder Helikopter fliegen: In Ghosts ist in 19 Missionen eine Menge los. Zwar gewinnt Infinity Ward keinen Innovationspreis, man hat aber nie das Gefühl, dass sich etwas wiederholen würde. Leider wurde das größte Manko der Reihe beibehalten: Jede Mission ist ein enger Schlauch, vollgepackt mit Skriptsequenzen und automatischen Ereignissen, die dem Spieler so gut wie keine Freiheit in seinem Vorgehen lassen.
BF4 hingegen setzt auf weitläufigere Areale - das ist aber schon das größte und einzige Pfund, mit dem Dice wuchern kann. Ansonsten werden generische, bis unlogische Missionsziele ausgegeben, die oft nur durch das Auslöschen aller Gegner erreicht werden können. Zudem gibt es viel zu wenig Momente in Fahrzeugen; eigentlich die Königsdisziplin eines jeden Battlefield. Die Schauplätze sind zwar abwechslungsreich, können aber nicht mit den schnellen Schnitten von Ghosts mithalten. Außerdem wird mit dem Flugzeugträger ein ganzer Abschnitt recycelt. Somit kann Ghosts auch diese Kategorie gewinnen.
Das fiktive Los Santos wirkt an der Oberfläche sehr lebendig. Doch in den unteren Ebenen geht die Illusion immer wieder verloren, das Figurenverhalten ist abseits der ordentlichen „Glaubwürdigkeits“-Skripte eher schwach.
Das dem realen Vorbild nachgebildete Chicago von Watch Dogs hat ähnliche Probleme: An der Oberfläche wirkt alles stimmig und glaubwürdig, doch je weiter man nach unten taucht, umso mehr Schwierigkeiten haben die NPCs, auf das zu reagieren, was um sie herum passiert. Immerhin reagieren sie aggressiver auf kriminelle Handlungen von Aiden Pearce als auf das, was Trevor, Michael und Franklin in Los Santos anstellen.