Test: The Incredible Adventures of Van Helsing (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Neocore Games
Release:
2013
22.05.2013
01.03.2017
01.12.2015
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 1,50€
Spielinfo Bilder Videos
Es ist nach wie vor ein unterhaltsames Hack & Slay mit Fokus auf einen Helden, haufenweise Beute sowie einer interessanten Tower-Defense-Variation, wie ich seinerzeit im Fazit schrieb. Man ist mit der Hauptfigur in großräumigen Gebieten unterwegs. Man metzelt dutzende auf einen zustürmende Gegner nieder, was gelegentlich an die Massenschlachten der Dynasty Warriors erinnert. Man sammelt Beute ein, legt die bessere Ausrüstung an und hat damit in den anstehenden Gefechten eine bessere Chance. Man löst kleine Umgebungsrätsel. Man rüstet seine Figur mit neuen Fähigkeiten aus oder lernt komplett neue Spezialattacken. Und man nutzt die kecke Geisterdame Lady Katarina, um sich einen weiteren Vorteil im Kampf zu verschaffen. Im Gegensatz zu den üblichen "Pets" in Hack & Slays ist sie nicht nur ein Lastenesel, der überflüssiges Inventar verstauen oder auf Befehl beim nächstgelegenen Händler verkaufen kann. Sie ist auch nicht nur eine probate Kampfpartnerin, der man vorgeben kann, wie sie sich verhalten oder wen sie als nächstes angreifen soll. Sie ist ebenfalls nicht nur eine stets schnippische Gesprächspartnerin, die Van Helsing mit ihren Kommentaren immer wieder zur Weißglut treiben möchte. Sie ist all das - und darüber hinaus ein integraler Bestandteil der Figurenentwicklung Van Helsings. Denn mit jeder Stufe, die sie unabhängig von Val Helsing aufsteigt, kann man nicht nur Punkte auf ihre Eigenschaftswerte verteilen. Man darf auch die spärlich zur Verfügung stehenden Fähigkeitspunkte verteilen, die nicht nur Katarinas Verhalten und Durchschlagskraft, sondern auch Van Helsing passiv beeinflussen. Sprich: Man bekommt ein rundes Hack & Slay, dessen Motivation mich auch beim dritten Mal nach Original und Final Cut wieder packen konnte.

Motivationsspirale

Die Kulisse ist häufig stimmungsvoll, wird aber auch gelegentlich von Bildraten-Einbrüchen gepeinigt.
Die Kulisse ist häufig stimmungsvoll, wird aber auch gelegentlich von Bildraten-Einbrüchen gepeinigt.
Die direkte Steuerung der Hauptfigur, die schon den Konsolenversionen von Diablo 3 gut getan hat, wirkt sich auch hier positiv aus. Ich vermisse zwar Umschaltmöglichkeiten, um mehr als die sechs aktiven Angriffsoptionen nutzen zu können. Doch der nach wie vor notwendige „taktische Rückzug“ macht die Gefechte punktuell immer wieder spannend. Die Gegnerauswahl ist ansprechend, das Design mit seinen Anleihen sowohl bei klassischer Fantasy als auch beim Steampunk birgt eine eigenartige Schönheit. Noch schöner wäre es allerdings, wenn The Incredible Adventures of Van Helsing nicht das Bildraten-Problem seines zwei Jahre alten PC-Zwillings teilen würde. Immer wieder kommt es zu Einbrüchen. Diese wirken sich zwar nicht relevant auf das Spielerlebnis aus bzw. führen nicht zu Bildschirmtoden etc., doch störend sind sie allemal. Zumal man ja wohl genug Zeit für Optimierung hatte. Und wenn man diese Zeit nicht hatte, weil die Entwicklung erst spät in die entscheidende Phase ging, wieso hat man sich dann nicht doch gleich zur Umsetzung des Final Cut durchgerungen?

Das Artdesign verbindet klassische Fantasy mit Steampunk-Elementen.
Das Artdesign verbindet klassische Fantasy mit Steampunk-Elementen.
Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass auch der "alte" Van Helsing noch einige weitere Qualitäten hat. Dazu gehört z.B. die umfangreiche Modifikation der Ausrüstung. Man kann zum einen über Essenzen (entspricht in etwa Kristallen bei klassischen Fantasy-Hack&Slays) die Eigenschaften der Rüstung oder Waffen modifzieren. Und man kann gegen Gold sogar versuchen, komplett neue Boni auf die Beute zu legen oder bestehende auszutauschen. Ein gelungener Nebenkriegsschauplatz sind zudem die sporadischen aktiven Tower-Defense-Elemente, die einem nach Eroberung des Unterschlupfes zur Verfügung stehen.  Hier muss man versuchen, an den vorgegebenen Strecken der Gegner, Abwehreinrichtungen zu bauen bzw. aufzurüsten und aktiv gegen die Massen vorzugehen, falls doch jemand durch die Blockade brechen sollte. Dennoch: Unter dem Strich überwiegt die Enttäuschung über Versionswahl und die Preispolitik der Zusatzcharaktere.
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Kommentare

Chigai schrieb am
'Hatte es auf PC gespielt (GOG-Version). 'War relativ weit gekommen. Eines Tages war mein Char-Profil verschwunden. Die Char-Auswahl leer und somit auch kein Spielstand ladbar. Da war es mir zu blöd wieder bei Null anzufangen. -_-
herrdersuppen schrieb am
Eigentlich ja ein stimmiges und gutes Hack & Slay... Leider ist der Koop Modus auf der Xbox One sowas von verbuggt und das Spiel läuft erstaunlich schlecht für die etwas veraltete Grafik. Ständige Abstürze, verbuggte Quests. Von den ewigen Ladezeiten ganz zu Schweigen.
Werd nach dem Final Cut vielleicht nochmal rein schauen.
Modern Day Cowboy schrieb am
Gut dass ich hier im Test gelesen dass die Version kastriert ist im Vergleich zur PC Version (Klassen), da hol ich mir dann lieber den Cut für den PC um das Spiel kennenzulernen und kann es deinstallieren auf der Box... war ohnehin gratis.
Todesglubsch schrieb am
Kya hat geschrieben:Das erklärt natürlich, wie es direkt als GwG released werden konnte.
Mh, andersrum wird ein Schuh draus: Das Spiel wurde in diesem Zustand released, weil es unbedingt pünktlich zu den neuen GwG-Titeln fertig sein musste. Hört man auch regelmäßig von der Sonyfront: Die Indieentwickler freuen sich über die exklusive Geldspritze die ihnen die Konsolenriesen geben, überschätzen sich aber komplett beim Zeitmanagement und am Ende erscheint dann irgendwas halbgares. Im Falle von Van Helsing "zum Glück" "nur" für Konsole, aber manchmal dürfen dann auch PC-Spieler ausbaden, dass der Entwickler einen schlechten Zeitplan mit Sony / MS abgeschlossen hat.
Jankiesnnae schrieb am
Bin auch etwas enttäuscht die technische Umsetzung ist ein schlechter Witz lange Ladezeiten und schlechte Bildratre. Da sieht Diablo 3 viel besser aus läuft mit 60FPS Butterweich und hat kaum spürbare ladezeiten. Wenn man die Spiele miteinander vergleich ist Van Helsing ein schlechter Scherz. Mal sehen ob ich noch reinfinde. Mir kommt es vor als hätte sich der Entwickler am Ende keine Mühe mehr gegeben da man ja sowieso nen Deal mit MS hatte. Oder man hat den Deal angenommen weil man wusste das der Port Müll ist.
schrieb am

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