Im Test: Zombies sind keine Spaßgarantie
Keine Story, keine Chance?
Dass Zweistick-Shooter ohne jegliche Story Erfolg haben können, zeigt nicht nur ein historischer Blick in die Spielhalle auf Titel wie Robotron 2084. Auch Konsolensysteme haben spätestens mit Geometry Wars bewiesen, dass man keinen erzählerischen Hintergrund benötigt, um atemlose Action zu inszenieren. Dass Geschichten oder Geschichtchen die Ballerei aber gehörig aufpolieren können, wissen wir spätestens seit Dead Nation, Tachyon Project oder Galak-Z. #killallzombies verzichtet hingegen auf Story in irgendeiner Form. Stattdessen bekommt man eine knappe Zusammenfassung der Situation, in der die Hauptfigur steckt: Man ist Kandidat einer TV-Show und muss gegen Hundertschaften von Zombies um sein Überleben kämpfen. Punkt. Diese Reduzierung auf das Wesentliche ist stellvertretend für das gesamte Spiel, das vor etwa zwei Jahren auf PlayStation 4 erschien. Und nachdem offensichtlich die Zeit für die Konsolenexklusivität abgelaufen ist, feiert das ukrainische Studio Beatshapers nun seine Premiere auf der Xbox - allerdings eine zweifelhafte.
Grau ist alle Theorie
Und ab diesem Moment greifen weder die saubere Kulisse mit ihren potenziellen Zombiemassen noch die konzeptionell interessante Einbindung der Interaktion von Stream-Zuschauern. Denn in #killallzombies haben die Zuschauer nicht nur die Gelegenheit, über Upgrades abzustimmen. Sie können über zeitlich regulierte Chat-Kommandos auch dafür sorgen, dass z.B. die Zombiezahl erhöht wird oder die Spielfigur spontan einen Level aufsteigt. Diese Abhängigkeit von den Zuschauern birgt einen gewissen Spannungsfaktor. Doch unter dem Strich ist diese Spannung enorm schnelllebig und wird wie viele andere Elemente der radikalen Unausgewogenheit zum Fraß vorgeworfen.
Fazit
Wer angesichts der viel versprechenden Prämisse von Zombies und Dualstick-Ballerei auf zünftige Untoten-Action hofft, sei gewarnt. Die Mechanik ist grundsolide, doch weder die Kulisse noch das Konzept greifen langfristig. Zwar hat man zu zweit gegen die zahlenmäßig schnell überlegenen Untoten mehr Spaß als solo. Doch hier wie da ist der Unterhaltungswert überschaubar. Die Balance zeigt sich nicht nur vollkommen aus dem Gleichgewicht, sondern mitunter schlichtweg unfair. Dass Stream-Zuschauer eingreifen können, ist eine nette Idee und sorgt für Spannungsmomente, doch der Fairness oder Ausgewogenheit ist dies nicht zuträglich. Mit Crimsonland, Tachyon Project oder Bad Mojo Rampage warten bessere Alternativen.
Pro
Kontra
Wertung
XboxOne
Magere Zweistick-Ballerei, die vor allem mit der unausgereiften Balance kämpft.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.