Gears of War 411.10.2016, Michael Krosta

Im Test: Eine neue Gears-Generation

Nach der Aufwärmübung mit der Gears of War: Ultimate Edition dürfen die Entwickler von The Coalition jetzt ihre eigene Vision davon präsentieren, wie sie sich die Weiterentwicklung der Reihe nach dem Kauf der Marke von Epic Games unter der Flagge von Microsoft vorstellen. Gelingt Gears of War 4 (ab 25,07€ bei kaufen) die Kombination aus Neuanfang und Tradition? Oder fehlen dem Actionspiel die kreativen Ideen eines Cliffy B?

Starker Einstieg

Der starke Einstieg in die Kampagne lässt Großes hoffen: Im Prolog wird der Blick zunächst auf die Vergangenheit gerichtet, bevor Lancer & Co an die neue Generation übergeben werden. Dabei steht eine Gedenkveranstaltung im Mittelpunkt, in der Jinn als Ministerpräsidentin der neuen Coalition of Ordered Governments die Veteranen ehrt, die bereits in den Pendulum-Kriegen gekämpft und auch die spätere Bedrohung durch die Locust erfolgreich abgewehrt hatten. Im Rahmen der Ansprache wird nicht nur von den Heldentaten berichtet, sondern man darf diese sogar in Form von Rückblenden selbst nachspielen. Eine tolle Idee, denn durch den gewählten Ansatz erlebt man die oft zitierten Pendulum-Kriege erstmals mit eigenen Augen, während die kleine Zeitreise zum Tag der Ankunft Erinnerungen an den Erstling weckt und dabei auch bekannte Figuren aus dem Gears-Universum im Kampf gegen die Locust-Brut zurück auf den Bildschirm holt. Hinzu kommt, dass man sofort mitten in die typische Gears-Action versetzt wird, die auch nach all den Jahren kaum etwas von ihrem Charme verloren hat. Das Verschanzen hinter der Deckung, das Rattern des Lancers, das immer noch geniale Reaktionsspielchen beim Nachladen und die knallharten Gefechte, eingebettet in eine sehenswerte Kulisse: All die Markenzeichen der Reihe kommen in Kombination mit dem gewohnt guten Spielfluss schon innerhalb der ersten Minuten zur Geltung und vor allem alte Hasen finden sich sofort wieder

Bis sich die neue Gears-Generation mit den Locust herumschlagen muss, vergeht eine ganze Weile.
zurecht. Gears of War 4 fühlt sich sofort so an, wie sich ein Gears of War anfühlen muss! Und es bietet von Anfang an ein packendes Gemetzel inklusive XL-Gegner, für das die Reihe bekannt und geliebt wurde. Kurzum: The Coalition hätte den Einstieg kaum besser gestalten können!

Eine überfällige Ablösung?

Doch kaum folgt die Ablösung der alten Garde durch die neue Heldentruppe rund um J.D. Fenix, geht es zunächst kontinuierlich bergab und auf die anfängliche Begeisterung folgt eine zunehmende Ernüchterung. Das liegt nur bedingt an den neuen Figuren, die im Vergleich zu den Muskelpaketen der Vorgänger weder über den rauhen Charme noch über eine ähnlich beeindruckende Präsenz verfügen. J.D. hat als Sohn des Kriegshelden Marcus Fenix auf den ersten Blick nur wenig mit seinem alten Herren gemein: Mit seiner braunen Jacke, den weichen Gesichtszügen und lässigen Sprüchen erinnert er an eine Mischung aus B.J. Blazkowicz und Nathan Drake, der etwas zu viel Anabolika geschluckt hat. Letzteres wird noch dadurch verstärkt, dass J.D. auch noch die deutsche Synchronstimme des Uncharted-Abenteurers besitzt, die sich trotzdem prima in den Reigen der professionellen Sprecher einreiht. Die erfreulich gute Vertonung und Abmischung raubt dem vierten Teil zwar etwas den Trash-Faktor, der in den Vorgängern durch die unfreiwillig komischen Dialoge noch gefördert wurde. Aber ich bin froh, dass Microsoft schon seit einer Weile erkannt hat, in eine qualitativ hochwertige Lokalisierung zu investieren und lieber Profis in den Sprecherkabinen vor das Mikrofon zu zerren.

Es lauern auch neue fiese Bedrohungen in der Dunkelheit.
Das neue Gears-Trio wird abgerundet von Delmont „Del“ Walker, der mit amüsanten Sprüchen vor allem für den Humor zuständig ist, und Kait Diaz, die trotz ihres vergleichsweise zierlichen Körperbaus ebenfalls ordentlich austeilen und einstecken kann. Auch Marcus steht den neuen Protagonisten zeitweise zur Seite und beweist, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, sondern als Gear der alten Schule immer noch locker mit den vergleichsweise blassen Jungspunden mithalten kann. Wie immer lässt sich die Kampagne nicht nur alleine, sondern auch kooperativ bestreiten – und das sowohl online als auch lokal am geteilten Bildschirm. Diesbezüglich gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen: Konnte man bei Gears of War 3 mit bis zu vier Spielern gemeinsam losziehen, beschränkt man den Koop-Modus hier auch online auf ein Duo, das von KI-Mitstreitern begleitet wird. Letztere hinterlassen übrigens einen guten und aufmerksamen Eindruck: Sie sind zwar nicht ganz so treffsicher und wuseln in Ruhephasen seltsam durch die Gegend, bewegen sich aber ansonsten clever, suchen gut Deckung und eilen umgehend zu Hilfe, sobald ein Teamkamerad zu Boden geht – Fähigkeiten, die übrigens auch die Locust ganz gut beherrschen.

Metall statt Fleisch    

Doch bis man die Maden nach dem Prolog wieder zu Gesicht bekommt und dabei auch mit neuen Varianten der gefährlichen Brut konfrontiert wird, muss man sich gedulden. Lange. Sehr lange. Zu lange! Denn zunächst schlägt man sich in den ersten Kapiteln als Outsider mit den Truppen der neuen Regierung herum – und dabei handelt es sich ausschließlich um Kampfroboter oder andere Maschinen. Ja, richtig gelesen: Man muss sich durch zahlreiche Wellen von öden Blechkameraden quälen. In einem Gears of War, bei dem man sich eher wie John Connor fühlt, der gegen Skynet kämpft. Klar kann so ein Sci-Fi-Cyborgkrieg ganz cool sein. Aber dieser neue Gegnertyp, zu dem neben stärker gepanzerten „Terminatoren“ auch Drohnen mit Schutzschilden gehören, passt einfach nicht ins Gears-Universum und wirkt wie ein unglücklicher Bruch. Zumal immer wieder die gleichen Maschinen-Gegner aus den Transportmaschinen am Himmel abgeworfen werden – allen voran die so genannten Verfolger in Kugelform, die zunächst auf einen zurollen und sich anschließend wie ein Mini-Transformer in ein Geschütz verwandeln oder explodieren. Das ist im ersten Moment noch unterhaltsam – auch deshalb, weil man die Dinger vor der Detonation noch mit einem kräftigen Tritt wegkicken und im Idealfall zu feindlichen Androiden befördern kann. Aber wenn die

Öde Blecheimer als Gegner? Keine so tolle Idee...
Armee der Maschinen irgendwann gefühlt zum hundertsten Mal aus der Luft verstärkt wird, hat man für diese fantasielosen Produkte der Massenproduktion irgendwann nur noch ein gelangweiltes Gähnen übrig.

Die ersten Schauplätze, die man mit J.D. und seinen Kameraden besucht, tragen zur Ernüchterung bei: Die verlassene KOR-Siedlung, die man am Anfang für die Bergung eines wichtigen Gegenstands überfallen muss, ist lediglich eine Aneinanderreihung von monotonen Räumen und Arealen, die den öden Blechkameraden in nichts nachstehen. Hier fällt es trotz der weiterhin hervorragenden Mechanik und dem gelungenen Gefühl für die Waffen schwer, eine Begeisterung für das zu entwickeln, was auf dem Bildschirm passiert. Auch eingestreute Elemente vom Horde-Modus, in denen man seine Stellung erst mit Stacheldraht, Geschützen oder anderen Verteidigungsmaßnahmen befestigen und anschließend mehrere Gegnerwellen überstehen muss, erweisen sich zunächst als zäh, weil man irgendwann schlichtweg die Lust daran verliert, immer und immer wieder gegen diese Maschinen-Armee ins Feld ziehen zu müssen.

Licht am Ende des Tunnels?

Erst mit der Rückkehr den Locust nimmt die Kampagne nach dem zähen Beginn ab dem dritten Kapitel wieder Fahrt auf.
Traurig aber wahr: Erst im dritten von insgesamt fünf Akten nimmt die Kampagne mit der Rückkehr des Locust-Schwarms und einer neuen Bedrohung langsam wieder Fahrt auf. Nicht nur die Gegner werden vielfältiger, monströser und vor allem fleischiger, auch die Kulisse überzeugt zunehmend mit düsteren, abwechslungsreicheren und grafisch beeindruckenderen Schauplätzen, auch wenn zwischendurch weiter ein paar unspektakuläre Abschnitte warten, die man auf dem Rückweg teilweise sogar erneut durchqueren muss.

Obwohl es ab diesem Zeitpunkt spürbar aufwärts geht, bleibt ein Problem des Spielablaufs bestehen: The Coalition setzt zu sehr darauf, den Spieler mit einfallslosen Gegnerwellen und der Suche nach recht belanglosen Fundstücken bei Laune zu halten, sorgt mit diesem Trott aber dafür, dass man sie zunehmend bei den Deckungsgefechten verliert, weil sie viel zu oft nach dem gleichen Muster ablaufen, sogar irgendwann vorhersehbar werden. Es hilft auch nicht viel, dass man später stärkere Exemplare mit den Standard-Gegnern aufmarschieren lässt oder den Gears neben dem bewährten Arsenal aus Sturmgewehren, Pistolen, Shotguns sowie Granaten neue Waffen wie das Sägeblatt-Geschoss Buzzkill oder den tödlichen Dropshot in die Hände drückt, wenn die Schusswechsel gefühlt doch immer sehr ähnlich ausfallen.

Die Suche nach dem Außergewöhnlichen

Wo sind die fetten Zwischenbosse, mit denen man in früheren Teilen häufiger konfrontiert wurde? Wo sind die erinnerungswürdigen Momente im Stil des Wurms aus dem zweiten Teil, durch dessen Innereien man sich kämpfen musste? Was ist mit den Railsequenzen, mit denen der Spielverlauf früher immer wieder aufgelockert und aufgebrochen wurde? Ja, all das gibt es auch hier. Aber im Gegensatz zu früheren Teilen muss man zwischen den vielen, vielen Standardgefechten die außergewöhnlichen Momente, Gegner und Situationen bei Gears of War 4 eher mit der Lupe suchen. Keine Frage: Wenn sie auftauchen, dann sind sie richtig gut gelungen, aber unterm Strich wird die Routine zu selten durchbrochen. Immerhin entschädigt nach etwa zehn Stunden das brachiale Finale für so manche Durststrecke innerhalb der Kampagne. Doch die großen Wow-Momente, die frühere Kampagnen begleitet und bereichert haben, sind leider Mangelware.

Zum Glück steht mit Marcus den Jungspunden zumindest zeitweuse ein Gear alter Schule zur Seite.
Selbst mächtigere Gegner wie die agilen Pouncer oder die widerlichen Snatcher, die ihre Opfer mit ihrem Unterleib verschlingen und sie anschließend abtransportieren wollen, verlieren an Reiz, weil sie zwischendurch immer wieder ein Gastspiel geben – genau wie die meisten anderen größeren Kreaturen. Die Begegnungen mit ihnen fallen trotzdem jedes Mal herausfordernd und spannend aus – selbst auf der zweiten von insgesamt vier Stufen kommt man stellenweise schon ordentlich ins Schwitzen. Die Locust-Larven zählen allerdings eher zu einem Neuzugang der nervigen Sorte: Zwar fallen sie in Schwärmen über die Gears her und sind äußerst beweglich, lassen sich mit der gezückten Kettensäge des Lancers aber problemlos abschlachten und tragen deshalb höchstens dann zu einem dramatischen Kampfgeschehen bei, wenn sie von anderen Gegnertypen begleitet werden.

Stürmische Zeiten

Die KI-Begleiter machen eine gute Figur: Sie teilen ordentlich aus und eilen sofort zu Hilfe.
Schön: In manchen Abschnitten wirkt sich auch das Wetter direkt auf den Spielablauf aus. Die heraufziehenden Stürme sehen nicht nur spektakulär aus und schränken teilweise die Sicht ein, sondern die starken Winde beeinflussen auch die Flugbahn von Granaten und erschweren das Vorankommen. Doch genau wie bei größeren Gegnern nutzt sich auch dieses Element durch den inflationären Einsatz zunehmend ab. Wenn irgendwann der fünfte oder sechste Sturm über den Bildschirm fegt, bläst er gleichzeitig die anfängliche Begeisterung über dieses willkommene Intermezzo hinfort – schade. Insgesamt ist die Kampagne solide – mehr aber auch nicht. Im Vergleich zum Feuerwerk, das Epic in früheren Teilen unter der Regie von Cliffy B abgefeuert hat, stellt sich sogar eine gewisse Enttäuschung ein. Selbst beim Soundtrack erreicht man nicht die Klasse vergangener Tage, obwohl man mit dem Deutschen Ramin Djawadi einen fähigen Komponisten mit der Aufgabe betraut hat, dessen bisherige Werke u.a. die Titelmusik zur Hit-Serie Game of Thrones, Ironman oder Pacific Rim umfassen. Doch an die wuchtigen und mitunter treibernden Klänge sowie das beeindruckende Thema aus der Feder von Steve Jablonsky reichen Djawadis oftmals zu generischen Kompositionen nur selten heran.  

Packende Online-Scharmützel

Aber hey: Es gibt ja auch noch das breite Angebot an Mehrspieler-Modi! Kann Gears of War 4 diesbezüglich die ruhmreiche Tradition besser fortsetzen als bei der Kampagne? Ja, es kann! Da wäre zum einen wieder der Horde-Modus, in dem sich bis zu fünf Spieler immer stärkeren Wellen von KI-Gegnern stellen und ihre Stellung mit Verteidigungsanlagen sichern. Diese werden mit Hilfe des so genannten Fabrikators errichtet – einer Truhe, die man zu zweit transportieren und an jeder beliebigen Stelle absetzen kann. Dadurch hat man jetzt deutlich mehr Freiheiten, wie und wo man sich verschanzen will. Getötete Feinde hinterlassen Energie, die man zum Fabrikator bringen und dadurch bessere oder mehr Bauoptionen bekommt. Darüber hinaus hat man als Spieler jetzt die Wahl zwischen verschiedenen Klassen, die individuelle Boni in Form von Fähigkeiten mit sich bringen. Dazu zählen z.B. eine verbesserte Feuerkraft oder der günstigere Bau von Befestigungen.

Das Herz bilden aber erneut die klassischen Versus-Gefechte in Teams von bis zu fünf Spielern. Neben dem klassischen Team-Deathmatch darf man bei König des Hügels auch wieder um Zonen kämpfen, muss sich bei „Wettrüsten“ auf eine rotierende Bewaffnung einstellen oder begibt sich im Modus „Beschützer“ auf die Jagd nach dem Anführer des gegnerischen Teams, um Respawns zu unterbinden. Die sind in der Variante „Kriegsgebiet“ generell tabu: Hier haben alle Teilnehmer pro Runde nur ein Leben. Im neuen Dodgeball-Modus ist es dagegen möglich, bereits getötete Kameraden durch Kills in die Partie zurückzuholen – eine schöne Ergänzung.

Im Horde-Modus marschieren früher oder später auch die schweren Kaliber auf.
Zwar stehen neben Spaßpartien ohnehin schon Ranglistenspiele für alle Versus-Modi zur Verfügung, doch mit dem Menüpunkt Wettbewerb möchte man sich direkt an eSportler wenden. Hier stehen mit „Aufstieg“ und „Hinrichtung“ zwei Varianten zur Wahl. Bei ersterer handelt es sich um eine Art König des Hügels, bei der man drei Zielringe erobern und halten muss. In jeder Runde wird dabei eine Waffe hinzugefügt. Im zweiten Modus müssen alle Gegner durch eine Hinrichtung eliminiert werden, wobei alle Teilnehmer nur über ein Leben verfügen. Gerechte Sache: Zumindest in Ranglistenspielen werden Spieler bestraft, falls sie eine laufende Partie vorzeitig verlassen.

Übung macht den Meister

Wer üben möchte, bevor er sich in die heißen Online-Gefechte stürzt, wird sich über die Möglichkeit freuen, zunächst alleine oder mit anderen Mitspielern gegen Bots erste Erfahrungen auf den zehn Karten zu sammeln. Private Partien sind ebenfalls möglich, bei denen man von Regeln über Modi bis hin zu Karten und Bewaffnung so ziemlich alles selbst festlegen darf. Entscheidet man sich dagegen für das automatische Matchmaking, muss man sich bei der Spielervermittlung manchmal in Geduld üben, wird dafür aber mit lagfreien Partien belohnt, die im Gegensatz zur Kampagne sogar in 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm flutschen. Besonderes Lob verdient The Coalition dafür, dass man auch eine vom Aussterben bedrohte Funktion am Leben erhält: Neben Xbox Live darf man sich auch im guten alten LAN (Local Area Network) gegenseitig einheizen.

Verletzte Gegner lassen sich mit einer blutigen Hinrichtung endgültig erledigen.
Mit Kartenpaketen sichert man sich außerdem diverse XP-Boosts, weitere Boni oder alternative Skins für Waffen und Figuren. Zwar haben die gewählten Karten keinen Einfluss auf die Balance innerhalb der Versus-Partien und dienen hauptsächlich als zusätzlicher Motivationsschub, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Aber dass man sich die Pakete alternativ auch über Mikrotransaktionen zulegen kann, sorgt bei mir für leichte Bauchschmerzen, weil ich diesen Kram in Vollpreisspielen immer noch nicht akzeptieren will, selbst wenn es sich wie hier um eine harmlosere Form handelt.

Fazit

Bei Gears of War 4 liegen Begeisterung und Enttäuschung dicht beieinander: Während die koop-fähige Kampagne aufgrund der lahmen Roboter-Gegner, zu wenigen Höhepunkten und redundanten Gegnerwellen nur auf einem soliden Niveau unterhält, rocken die Mehrspieler-Modi genauso wie früher! Neben dem verbesserten Horde-Modus, der in Version 3.0 mehr Freiheiten beim Bau von Befestigungen erlaubt, sorgen vor allem die zahlreichen Versus-Gefechte für brachiale und spannende Multiplayer-Action, inklusive gelungener Neuzugänge wie Dodgeball oder den Wettbewerbs-Modi – und das alles ohne störende Lags oder Verbindungsabbrüche. Schön auch, dass man sich alternativ im LAN oder sogar lokal am geteilten Bildschirm in die Schlachten stürzen darf. Dank des gelungenen Mehrspieler-Angebots landet Gears of War 4 noch im guten Wertungsbereich. Bei der Kampagne hätte The Coalition aber mehr liefern müssen – vor allem, wenn man die starken Vorgänger als Vergleich heran zieht.

[Den PC-Test liefern wir aus Zeitgründen erst später nach, Anm. d. Red.]

Pro

klassische Gears-Deckungs-Shooter-Action
starker Einstieg
ansprechendes Waffenarsenal
klasse Steuerung
sympathischer neuer Cast...
mitunter schicke, atmosphärische Kulisse
wenige, aber gute Bosskämpfe
Kampagne bietet ordentlichen Umfang
aufmerksame KI-Begleiter und Gegner
Deckung teilweise zerstörbar
z.T. brachiale Inszenierung
Koop-Kampagne online oder am geteilten Bildschirm
sehr gute deutsche Sprecher und Abmischung
großartige Auswahl an Mehrspieler-Modi (Horde, Versus)
hervorragende Netzqualität
Spielen gegen Bots möglich
zahlreiche Lobby-Anpassungen
durchweg flüssige Darstellung (60fps im MP, 30fps Kampagne, keine Einbrüche im Splitscreen)
LAN-Unterstützung
Xbox Play Anywhere (plattformübergreifendes Spielen)

Kontra

redundante Standard-Gegnerwellen
öde Blechkameraden als neuer Gegnertyp
nur wenige Wow-Momente innerhalb der Kampagne
optionale Mikrotransaktionen
...dem es aber am Charme der alten Haudegen mangelt
durchschnittlicher Soundtrack
Streckung durch Backtracking (Rückkehr zu bekannten Schauplätzen)
z.T. abwechslungsarme Schauplätze
Koop nur noch für zwei statt vier Spieler
Abnutzungserscheinungen durch wiederholtes Recycling von XL-Gegnern oder anderen Elementen
Matchmaking dauert mitunter lange
vereinzelte KI-Aussetzer

Wertung

XboxOne

Nach Gears-Maßstäben ist die Kampagne enttäuschend, dafür rocken die Mehrspielermodi umso mehr und lassen die Lancer glühen!

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