Test: Crypt of the NecroDancer (Musik & Party)

von Mathias Oertel



Publisher: -
Release:
23.04.2015
23.04.2015
02.02.2016
02.02.2016
13.02.2017
Erhältlich: Digital (Steam)
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Wie gewonnen so zerronnen

Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die Besitztümer nur kurzzeitig für Freude sorgen. Das Gold, das man für erledigte Gegner erhält, bleibt beim Ableben komplett im Dungeon und sollte daher bei den herrlich zu den schmissigen Melodien mitsingenden Händlern für die dort angebotene Ausrüstung ausgegeben werden. Diese kann aber ebenfalls nicht den Dungeon verlassen. Dies ist einzig den gesammelten Diamanten vorbehalten, die man in der Lobby bei verschiedenen Figuren ausgeben kann, um mitunter kostspielige Spielerweiterungen freizuschalten. Dazu gehören z.B. mehr Lebensenergie-Herzen oder neue Gegenstände, die man dann im Dungeon entweder in Kisten findet oder bei Händlern erstehen darf. Aber auch die Trainings-Möglichkeiten gegen die diversen Mini- und Endbosse sind nur gegen die Kohlenstoff-Modifikation möglich. Die Bewegungsmuster der Standard-Kontrahenten lassen sich kostenlos studieren, damit man beim nächsten Durchlauf für alles gewappnet ist.

Nach jedem Scheitern geht es ohne Beute zurück in die Lobby.
Die Bosse verlangen einem alles ab.
Vier Zonen mit jeweils drei prall gefüllten Abschnitten sowie einem aus einem Quartett zufällig ausgewählter Endbosse warten auf mutige Dungeon-Tänzer. Und danach ist die Herausforderung noch nicht vorbei. Insgesamt zehn Figuren kann man jeweils durch die Abschnitte führen, wobei sich die Charaktere dank kreativer Modifikatoren allesamt sehr unterschiedlich spielen. Dem Barden z.B. ist der Rhythmus vollkommen egal. Erst bewegt er sich, dann die Gegner, wobei diese nach wie vor an ihre Taktvorgabe gebunden sind und z.B. erst nach jeder zweiten oder vierten eigenen Bewegung gehen. So wird aus dem Echtzeit-Puzzle eine rundenbasierte Höhlenerforschung mit einem noch taktischeren Fokus. Der grimmige Eli hingegen hat unendlich Bomben zur Verfügung, die er auch Richtung Gegner kicken kann, so dass man abermals gezwungen wird, seine Spielweise anzupassen.  Der Mönch hingegen darf kein Gold berühren, kann sich aber beim Dungeon-Händler etwas gratis aussuchen. Dove wiederum kann die Gegner nicht töten.

Mehr ist mehr

Dass die Level hinsichtlich Befüllung und Layout bei jedem neuen Anlauf zufällig ausgewürfelt werden, sorgt nicht nur für Freude. Denn während einerseits bei jedem Start ein neues Erlebnis gewährleistet wird, ist man neben seinen Fähigkeiten sehr stark vom Glück abhängig, wenn man überleben möchte. Hat man gleich im ersten Abschnitt den Drachen mit seinem Distanzangriff und exorbitanten Lebenspunkten als Torwächter und nicht den tumben Minotauren, der ständig gegen die Wand stürmt, wird es schwer, die nächste Stufe zu erreichen. Vor allem, wenn die Schatztruhen
Um hier die Übersicht und den Rhythmus zu behalten, benötigt man einen klaren Kopf.
Um hier die Übersicht und den Rhythmus zu behalten, benötigt man einen klaren Kopf und Kenntnis der feindlichen Bewegungs-Muster.
keine ordentlichen Waffen ausspucken und man beim Händler für sein schwer verdientes Gold nur einen Kompass, eine Fackel sowie eine verbesserte Schaufel bekommt. Das führt zwangsläufig zu Frust – der einen allerdings nicht lange vom nächsten Versuch abhält. Denn in den meisten Fällen liegt das Scheitern nicht an schlechtem Spieldesign, sondern den eigenen Unzulänglichkeiten.

Wenn alles zusammenpasst, man von ein wenig vom Inventar-Glück begünstigt wird und in einen rhythmischen Fluss kommt, entsteht bei Crypt of the Necrodancer ein kleines Stück Spielemagie. Das ist auch den ins Ohr gehenden Melodien zu verdanken, die aus der Feder von Danny Baranowsky stammen, der schon Super Meat Boy oder The Binding of Isaac musikalisch veredelte. Und wem ein spezieller Track eventuell bekannt vorkommt. Wie auf der PS4 gibt es alternativ ein paar Remix-Versionen der Tracks, von denen das Chipzel-Set auf der Xbox One seine Premiere feiert. Wie auf der PS4 ist allerdings nicht möglich, eigene Tracks zu importieren oder Level zu erstellen. Und im Gegensatz zur Sony-Konsole werden auf der One keine Tanzmatten unterstützt.

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