Fans? Weg hier!
Ihr seid Fans des Vorgängers, des wundervollen
Valkyria Chronicles? Ich auch. Denn es war ein ambitioniertes und verdammt gutes Spiel, das von seinem einzigartigen
Artdesign ebenso lebte wie von klischeebeladenen, aber liebenswerten Charakteren und den Echtzeitelementen der Rundentaktik. Falls ihr nach einem ähnlichen Erlebnis sucht, dann vergesst, dass es Valkyria Revolution gibt!
Der Ableger hat ja ohnehin wenig mit dem Original zu tun. Er spielt zwar scheinbar in der gleichen Welt, Geschichte und Zeit sind allerdings ganz andere. Im Mittelpunkt steht zwar erneut das energiereiche und mit quasi-magischen Eigenschaften
Wenn ihr die Valkyria-Serie in guter Erinnerung behalten wollt, dann brecht am besten gleich hier, während des Vorspanns ab.
behaftete Ragnite, der darum ausgetragene Konflikt ist allerdings keine fiktive Version des Zweiten Weltkriegs, sondern findet in einem Umfeld statt, dass dem der Industriellen Revolution gleicht.
„Die Mission lief super-duper. Ka-bumm!“
Irgendwo steckt in den militärischen, politischen und persönlichen Verflechtungen sogar eine brauchbare Geschichte – die ist in wichtigen Teilen allerdings komplett vorhersehbar und wird dermaßen schlecht erzählt, dass ich sie nicht ertragen konnte. Tatsächlich habe ich nie zuvor so viele Dialogszenen weggeklickt wie hier. Wobei ich übrigens fast nichts verpasst habe. Der Informationsgehalt des Geplappers ist jedenfalls meist dermaßen dünn, dass er die ständigen Ladepausen vor jedem noch so kurzen Szenenwechsel kaum rechtfertigt.
Die Figuren sind alle meilenweit von den sympathischen, nahbaren Charakteren aus Valkyria Chronicles entfernt.
Mehr als Geplapper ist es ja ohnehin nicht: Bis auf wenige Ausnahmen glotzen sich zwei Gesichter an und bewegen die Lippen. Von den prachtvollen Ansichten, dynamischen Kamerafahrten und liebevoll animierten Figuren in Valkyria Chronicles fehlt jede Spur.
Von nahbaren Charakteren sowieso. Wenn eine Figur etwa durchgehend darauf beharrt, ihre Freundin Ophelia (immerhin die Prinzessin ihres Reichs!) „Fifi“ zu nennen, bin ich ja schon so gut wie raus – spätestens aber dann, wenn sich diese Prinzessin irgendwann anschickt ihre Kameraden aus höchster Not zu retten, zuvor jedoch redet und redet und redet, um ihr folgendes Handeln erst mal lang und breit zu erklären.
Dass die Charaktere aus der tiefsten Klischeekiste stammen: na, meinetwegen. Chronicles war weiß Gott nicht frei von typisch japanischen Albernheiten. Was die Figuren hier sagen, wirkt vor dem Hintergrund der erzählten Geschichte allerdings geradezu entfesselt dämlich und widerspricht vor allem dem jeweiligen Geschehen. Ihr wollt wissen, wie viel Handfläche eure Stirn verkraftet? Dann schlagt zu!