Strange Brigade30.08.2018, Eike Cramer

Im Test: Die Mumie kehrt zurück!

Nach drei Zombie-Army-Ablegern der Sniper-Elite-Reihe, in denen sich der Spieler gigantischen Horden fieser Nazi-Zombies stellte, wechselt Rebellion den Schauplatz – Strange Brigade (ab 6,24€ bei kaufen) verfolgt einen ähnlichen Ansatz, inszeniert aber Arcade-Ballereien mit Indiana-Jones-Flair. Wir haben uns für den Test durch Mumienhorden geschossen.

Schnörkellose Arcade-Action
Die „Strange Brigade“ ist eine Ansammlung abenteuerlustiger Jäger des Übersinnlichen, die sich in einer losen Kampagne über neun Missionen einer fiesen  Hexenkönigin stellen. Diese hetzt ihre untoten Mumien-Horden auf die vier Kämpfer, die sich ihren Weg durch Talkessel, Königsgräber, verfallene Ruinen und entlegene Dörfer ballern müssen. Die Handlung spielt dabei allerdings kaum eine Rolle – Viecher plätten, Seelenkäfige zerstören, Schätze sammeln, fertig. Die Schussmechanik ist solide, die Kulisse überzeugt mit schönen Panoramen und vielen schlurfenden Untoten bei  stabiler Bildrate. 
Das Gute: Der Shooter will gar nicht mehr als eine schnörkellose Arcade-Ballerei sein. Die vier Protagonisten entsprechen nicht einmal festen Klassen, da jeder der vier Abenteurer jedes Schießeisen von Shotgun über SMG bis zum Lee Enfield mit in den Kampf nehmen kann. Einzig die über das Seelenamulett ausgelösten Spezialfähigkeiten unterscheiden sich von Figur zu Figur - so kann die Stammeskriegerin Nalangu Rushida sich z.B. auf Knopfdruck schneller bewegen, während der britische Scharfschütze Frank Fairburne auf seine Gegner zusprintet und sie per Fausthieb explosiv niederstreckt. Weitere Amulett-Fähigkeiten können im Verlauf der Kampagne über Erfahrungspunkte freigeschaltet werden, die wiederum über das Sammeln von Relikt-Sets erlangt werden.  
Eine Welt voller Fallen
Während der Jagd auf die Hexenkönigin kann ich dabei die in der Welt versteckten Fallen nutzen, um die Zombiehorden zu dezimieren: Feuerfallen, Stachelwände, schwingende Klingen oder Explosivfässer sind geschickt in den Umgebungen platziert und können mit gut gezielten Kugeln ausgelöst werden. Obwohl es im Gegensatz zur Zombie-Army-Trilogie keinen Multiplikator gibt, werden besonders gut gezielte Granaten oder das gut getimte Schreddern von möglichst vielen Untoten mit einer „Brutal!“-Einblendung quittiert  - und natürlich mit besonders vielen der großen Goldmünzen, die bei einem Abschuss aufploppen und die bei Waffenkisten gegen neue Schießeisen oder Granatentypen eingetauscht werden können. Wie schon erwähnt: Der Kampf gegen die Horden ist Arcade pur! 
Neben den üblichen Zombie-Schlurfern werde ich auf meiner Reise u.a. auch mit Riesenskorpionen, anstürmenden Minotauren, gepanzerten Skeletten und starken Elite-Endgegnern konfrontiert, die ich zunächst in mehreren Stufen verletzen muss, um sie auszuschalten. Das ist nett, erfordert unterschiedliches Vorgehen und teilweise auch  schnelle Reflexe an der Ausweichrolle, ist insgesamt aber auch nichts Besonderes. Trotzdem kommt zum Teil schönes Left-4-Dead-Feeling auf – insbesondere wenn man in einem kommunikativen Viererteam unterwegs ist.   
Schnörkellose Arcade-Action

Die „Strange Brigade“ ist eine Ansammlung abenteuerlustiger Jäger des Übersinnlichen, die sich in einer losen Kampagne über neun Missionen einer fiesen  Hexenkönigin stellen. Diese hetzt ihre untoten Mumien-Horden auf die vier Kämpfer, die sich ihren Weg durch Talkessel, Königsgräber, verfallene Ruinen und entlegene Dörfer ballern müssen. Die Handlung spielt dabei allerdings kaum eine Rolle – Viecher plätten, Seelenkäfige zerstören, Schätze sammeln, fertig. Die Schussmechanik ist solide, die Kulisse überzeugt mit schönen Panoramen und vielen schlurfenden Untoten bei  stabiler Bildrate.

Einmal Mumie, gut gegrillt! 
Das Gute: Der Shooter will gar nicht mehr als eine schnörkellose Arcade-Ballerei sein. Die vier Protagonisten entsprechen nicht einmal festen Klassen, da jeder der vier Abenteurer jedes Schießeisen von Shotgun über SMG bis zum Lee Enfield mit in den Kampf nehmen kann. Einzig die über das Seelenamulett ausgelösten Spezialfähigkeiten unterscheiden sich von Figur zu Figur - so kann die Stammeskriegerin Nalangu Rushida sich z.B. auf Knopfdruck schneller bewegen, während der britische Scharfschütze Frank Fairburne auf seine Gegner zusprintet und sie per Fausthieb explosiv niederstreckt. Weitere Amulett-Fähigkeiten können im Verlauf der Kampagne über Erfahrungspunkte freigeschaltet werden, die wiederum über das Sammeln von Relikt-Sets erlangt werden.

Eine Welt voller Fallen

Während der Jagd auf die Hexenkönigin kann ich dabei die in der Welt versteckten Fallen nutzen, um die Zombiehorden zu dezimieren: Feuerfallen, Stachelwände, schwingende Klingen oder Explosivfässer sind geschickt in den Umgebungen platziert und können mit gut gezielten Kugeln ausgelöst werden. Obwohl es im Gegensatz zur Zombie-Army-Trilogie keinen

Die Asura-Engine erzeugt teils stimmungsvolle Panoramen.
Multiplikator gibt, werden besonders gut gezielte Granaten oder das gut getimte Schreddern von möglichst vielen Untoten mit einer „Brutal!“-Einblendung quittiert  - und natürlich mit besonders vielen der großen Goldmünzen, die bei einem Abschuss aufploppen und die bei Waffenkisten gegen neue Schießeisen oder Granatentypen eingetauscht werden können. Zudem gibt es Kisten mit zufälligen Spezialwaffen wie Flammenwerfern oder besonders durchschlagskräftigen Maschinenpistolen, die mit barer Münze geöffnet werden können. Wie schon erwähnt: Der Kampf gegen die Horden ist Arcade pur! 

Neben den üblichen Zombie-Schlurfern werde ich auf meiner Reise u.a. auch mit Riesenskorpionen, anstürmenden Minotauren, gepanzerten Skeletten und starken Elite-Endgegnern konfrontiert, die ich zunächst in mehreren Stufen verletzen muss, um sie auszuschalten. Das ist nett, erfordert unterschiedliches Vorgehen und teilweise auch  schnelle Reflexe an der Ausweichrolle, ist insgesamt aber auch nichts Besonderes. Trotzdem kommt zum Teil schönes Left-4-Dead-Feeling auf – insbesondere wenn man in einem kommunikativen Viererteam unterwegs ist.   

Schieben, Schießen, Gold ausgeben
 
Aufgelockert wird die Ballerei durch einfache Umgebungs- und Sc hieberätsel bei denen etwa Schlangenköpfe miteinander verbunden, per Beschuss die richtigen Symbole kombiniert oder Laserstrahlen vernüftig ausgerichtet werden müssen, um Türen zu öffnen. Dahinter: Sammelbares, neue Upgrades für die rudimentär aufrüstbaren Waffen oder das unvermeidliche Gold und Geschmeide.  Viele der Umgebungen sind angenehm weitläufig und bieten mehrere Wege, so dass man alle der optionalen Türen und Kisten meist nur durch gründliches Abgrasen der Levels findet. 
Ärgerlich ist, dass Rebellion die Chance vergibt, das auf vier Spieler ausgelegte Abenteuer auch für den Einzelspieler interessant zu machen. Zwar kann man auf eigene Faust durch die Ruinen streifen und zumindest der mittlere Schwierigkeitsgrad ist so gut skaliert, dass auch Solo-Kämpfer eine Chance gegen die Horden haben. Dass man die übrigen drei Charaktere allerdings nicht per KI in das Geschehen einbindet, sondern für den einsamen Abenteurer einfach aus dem Spiel entfernt, ist schade. 
Fehlende Individualisierung
Denn: Der latent übermotivierte aber sehr gut vertonte  englische Erzähler, der kaum eine Aktion im Spiel unkommentiert lässt, spricht konsequent in der Mehrzahl – egal ob man jetzt gerade online zu viert oder mutterseelenallein in den antiken Tempeln unterwegs ist. Das ist bedauerlich, da auch das Leveldesign vielerorts auf vier Spieler zugeschnitten ist. So öffnen sich z.B. viele Arenen erst, wenn alle Mitstreiter einen Kristall aktivieren  – was alleine störend und aufgesetzt wirkt. Sobald man aber zu viert in einer Party voller Kumpels oder mit Fremden, die komfortabel per Matchmaking gesucht werden können, unterwegs ist, steigt der Unterhaltungswert der Arcade-Schießereien deutlich. 
Doch auch hier bleibt Rebellion oberflächlich: Wenn es schon keine individuelle Anpassung meiner Spielfigur gibt, die über die Waffenauswahl hinausgeht, dann wären wenigstens zwei, drei verschiedene Kostüme Pflicht gewesen, die doppelte Abenteurer visuell voneinander untscheiden. So laufen Klone durch die Tempelanlagen – sehr schade! 
Horde und Score-Attack
Schön ist, dass sich neben der Kampagne auch ein klassischer Horde- und ein spaßiger Score-Attack-Modus finden. Bei „Horde“ verteidigt man sich wie gewohnt alleine oder mit bis zu drei Mitstreitern über mehrere Wellen gegen immer stärkere Angreifer-Gruppen, kann Türen per Gold öffnen, um bessere Waffen kaufen zu können und in der Welt verteilte Fallen einsetzen, um Zombies zu plätten. Leider darf man selbige nicht auf eigene Faust platzieren, was der Variation in der Hordenbekämpfung einen deutlichen Dämpfer verpasst. 
Bei Score Attack wird man in einem engen Korridor durch die bereits bereisten Kampagnen-Gebiete geleitet und – natürlich - mit Untoten-Gezücht konfrontiert. Hier gibt es einen Mulitplikator und eine Par-Zeit. Der am Ende in einer weltweiten Rangliste festgehaltene Wert ergibt sich aus gekillten Viechern und der gestoppten Zeit.

Schieben, Schießen, Gold ausgeben

 

Aufgelockert wird die Ballerei durch einfache Umgebungs- und Sc hieberätsel bei denen etwa Schlangenköpfe miteinander verbunden, per Beschuss die richtigen Symbole kombiniert oder Laserstrahlen vernüftig ausgerichtet werden müssen, um Türen zu öffnen. Dahinter: Sammelbares, neue Upgrades für die rudimentär aufrüstbaren Waffen oder das unvermeidliche Gold und Geschmeide.  Viele der Umgebungen sind angenehm weitläufig und bieten mehrere Wege, so dass man alle der optionalen Türen und Kisten meist nur durch gründliches Abgrasen der Levels findet.

Ärgerlich ist, dass Rebellion die Chance vergibt, das auf vier Spieler ausgelegte Abenteuer auch für den Einzelspieler interessant zu machen. Zwar kann man auf eigene Faust durch die Ruinen streifen und zumindest der mittlere Schwierigkeitsgrad ist so gut skaliert, dass auch Solo-Kämpfer eine Chance gegen die Horden haben. Dass man die übrigen drei Charaktere allerdings nicht per KI in das Geschehen einbindet, sondern für den einsamen Abenteurer einfach aus dem Spiel entfernt, ist schade. Zudem gibt es leider keine Splitscreen-Variante, sodass auch Couch-Koop flachfällt.  

Fehlende Individualisierung

Auch Skelette gehören zum Gegner-Repertoire

Das ist ärgerlich, denn der latent übermotivierte aber sehr gut vertonte englische Erzähler, der kaum eine Aktion im Spiel unkommentiert lässt, spricht konsequent in der Mehrzahl – egal ob man jetzt gerade online zu viert oder mutterseelenallein in den antiken Tempeln unterwegs ist. Das ist bedauerlich, da auch das Leveldesign vielerorts auf vier Spieler zugeschnitten ist. So öffnen sich z.B. viele Arenen erst, wenn alle Mitstreiter einen Kristall aktivieren – was alleine störend und aufgesetzt wirkt. Sobald man aber zu viert in einer Party voller Kumpels oder mit Fremden, die komfortabel per Matchmaking gesucht werden können, unterwegs ist, steigt der Unterhaltungswert der Arcade-Schießereien deutlich.

Doch auch hier bleibt Rebellion oberflächlich: Wenn es schon keine individuelle Anpassung meiner Spielfigur gibt, die über die Waffenauswahl hinausgeht, dann wären wenigstens zwei, drei verschiedene Kostüme Pflicht gewesen, die doppelte Abenteurer visuell voneinander untscheiden. So laufen Klone durch die Tempelanlagen – sehr schade!

Horde und Score-Attack

Oftmals muss man sich großer Zombie-Horden erwehren.

Schön ist, dass sich neben der Kampagne auch ein klassischer Horde- und ein spaßiger Score-Attack-Modus finden. Bei „Horde“ verteidigt man sich wie gewohnt alleine oder mit bis zu drei Mitstreitern über mehrere Wellen gegen immer stärkere Angreifer-Gruppen, kann Türen per Gold öffnen, um bessere Waffen kaufen zu können und in der Welt verteilte Fallen einsetzen, um Zombies zu plätten. Leider darf man selbige nicht auf eigene Faust platzieren, was der Variation in der Hordenbekämpfung einen deutlichen Dämpfer verpasst.

Bei Score Attack wird man in einem engen Korridor durch die bereits bereisten Kampagnen-Gebiete geleitet und – natürlich - mit Untoten-Gezücht konfrontiert. Hier gibt es einen Mulitplikator und eine Par-Zeit. Der am Ende in einer weltweiten Rangliste festgehaltene Wert ergibt sich aus gekillten Viechern und der gestoppten Zeit.

Fazit

Mit Strange Brigade ist Rebellion eine unterhaltsame und zum Teil ausnehmend hübsche Arcade-Ballerei in einem interessanten Setting gelungen, die nichts so richtig schlecht, aber eben auch nichts so richtig gut macht. Als Solo-Abenteurer fehlt  es vor allem an einer KI-Begleitung, während man sich im Online-Vierer eine visuelle Individualisierung der Spielfiguren wünscht. Die Gegnerauswahl ist zwar vielfältig, mit Zombie-Variationen, Mumien und Minotauren eben auch nicht so richtig außergewöhnlich, die Schussmechanik und Rätsel weitestgehend solide. Die Modi-Auswahl und der Umfang übertreffen zudem die einzelnen Zombie-Army-Ableger deutlich, gerade der Horde-Modus hätte aber etwas mehr Liebe in Form von selbst platzierbaren Fallen oder Barrikaden verdient gehabt. Insgesamt unterhält Strange Brigade auf solidem Niveau – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger!

Pro

hübsche Kulisse ..
Neun Missionen
Horde- und Score-Attack-Modus ...
solide Shooter-Mechanik
Vier-Spieler-Koop
spaßige Rätsel, viel Sammelkram
viele Gegnertypen
unverbrauchtes Setting

Kontra

die aber zum Teil etwas statisch daherkommt
sehr ähnlicher Spielablauf
... die aber nur sehr oberflächlich eingebunden wurden
Einzelspieler kommen etwas zu kurz
Rätsel sind sehr einfach
etwas zu aufdringlicher Erzähler
kein Splitscreen

Wertung

XboxOne

Unterhaltsame aber unauffällige Arcade-Ballerei in coolem Setting, die nichts so richtig schlecht, aber auch nicht so richtig gut macht.

PlayStation4

Unterhaltsame aber unauffällige Arcade-Ballerei in coolem Setting, die nichts so richtig schlecht, aber auch nicht so richtig gut macht.

PC

Unterhaltsame aber unauffällige Arcade-Ballerei in coolem Setting, die nichts so richtig schlecht, aber auch nicht so richtig gut macht.

Echtgeldtransaktionen

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  • Season Pass, dessen Inhalte keine bzw. nur minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
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