Gefahr für die Harmonie
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Plattformer trifft Musik: Beatbuddy schwimmt duch eine musikalische Unterwasserwelt.
Meine Schwester Harmony braucht Hilfe. Sie verfolgt Prinz Maestro, der die Musik von Symphonia kontrollieren will – und ich muss ihr beistehen, damit die Welt nicht ins Chaos stürzt. Mehr Informationen habe ich nicht, als ich geweckt werde. Ich bin Beatbuddy, eine mystische Kreatur, die Ähnlichkeit mit einem kleinen blauen Geist hat und große Kopfhörer trägt. Ich navigiere in der Tradition von Titeln wie Aquaria durch eine gezeichnete 2D-Kulisse, vorbei an Hi-Hat-Krabben und Bassdrum-Korallen. Symphonia ist eine Unterwasserwelt und entsprechend frei schwimme ich durch die Höhlen und Riffe.
Die gesamte Spielwelt ist durchsetzt von Musik: Jedes Element, jeder Gegner und jedes Hindernis sind abgestimmt auf den Beat des Songs, der den Takt der Level vorgibt. So muss ich z.B. im richtigen Rhythmus durch Blasenvorhänge stoßen, meinem Untersee-Gefährt auf den richtigen Zählzeiten das Dash-Kommando geben oder dem Beschuss der Syntheziser-Schnecken ausweichen, die in bestimmten, der Musik entsprechenden Mustern feuern. Insgesamt wird aber zu wenig Abwechslung geboten und einige Elemente der Level wirken generisch. Das Artdesign und die Kulisse sind zwar gelungen, können
Das Artdesign ist zwar gelungen, kann aber keine neuen Maßstäbe setzen
aber insgesamt keine neuen Maßstäbe setzen.
Auch die Musik ändert nichts am durchwachsenen Ersteinduck: Die Swing-Loops der ersten Welten sind zwar nett und stören nicht, schaffen es aber auch nicht, echte Akzente zu setzen. Ich komme nicht so recht in einen von der Musik unterstützen Spielfluss, sondern nehme sie schnell nur noch als Hintergrundelement wahr.
Eintönige Rätselpassagen
Auf meiner Reise durch Symphonia muss ich immer wieder Rätsel lösen, Schlüssel finden, Korallen-Barrieren zerstören und Geschicklichkeitspassagen überwinden. Das Problem an der Sache ist, dass die Aufgaben der ersten Level zu durchschaubar und beliebig sind, um mich zu motivieren. Meist muss irgendwo ein Schlüssel gefunden werden, um ein Tor zu öffnen, damit mein Untersee-Gefährt hindurchschlüpfen kann. Dazu gilt es in der Regel mit Hilfe der katapultartigen Bassdrum-Korallen sowie reflektierenden Plattformen durch Barrieren zu brechen, um dort den Schlüssel einzusammeln.
Auch Gefährte gibt es: dieses U-Boot begleitet mich durch die ersten Welten.
Beatbuddy besitzt zu Beginn nur wenige Fähigkeiten: So kann nur er auf Tastendruck zuschlagen oder kurze Zeit schnell beschleunigen, um Hindernissen auszuweichen. Bis auf einige kontextsensitive Aktionen in der Umgebung hat der kleine Weltenretter also kaum Handlungsoptionen und es bleibt abzuwarten, ob die Palette an Fähigkeiten sich im späteren Spielverlauf vergrößert – eine Waffenerweiterung meines U-Bootes in der Mitte der zweiten Welt lässt diesbezüglich hoffen.
Das Ziel der Reise gerät zu schnell in Vergessenheit. Manchmal fällt es mir schwer mich zu erinnern, warum ich eigentlich Symphonia erkunde. Die Weltenretter-Quest rückt bereits in der ersten Stunden so stark in den Hintergrund, dass man von Höhle zu Höhle schwimmt, Tore öffnet und aufgesetzt witzigen Charakteren begegnet, ohne eigentlich zu wissen, warum man das gerade macht. Hier muss im Verlauf des Spiels erzählerisch mehr passieren, um genug Motivation für das musikalische Abenteuer zu erzeugen