Timeout!
Wer wünscht sich nicht manchmal, die Zeit zurückspulen zu können? Jack Joyce kann sich das Chaos aus Zeitstrudeln zwar geschickt zu Nutze machen, um Pistolenkugeln anzuhalten, Waffen zu stibitzen oder kollabierte Gebäude aufzurichten – er hätte es aber vermutlich lieber, wenn die Welt wieder in ihre Fugen geriete und er ganz profan seinem Alltag nachgehen könnte. Bei der Gestaltung des Protagonisten erkennt man die Handschrift des finnischen Studios Remedy: Wenn nicht gerade die Fetzen fliegen, tritt er eher ruhig und nachdenklich auf – sowohl im Spiel als auch in den mit realen Schauspielern gefilmten Schnipseln, die jeweils rund zwei Minuten lang auf die Kapitel einstimmen. Die Filmchen beleuchten die Geschichte aus der Sicht des Gegenspielers Paul Serene. Er war zusammen mit Jack dabei, als ein Zeitreise-Experiment an der Riverport University gewaltig schief läuft und das Raum-Zeit-Gefüge ins Chaos stürzt. Auch sein Bruder William kam dabei ums Leben, was Jack nach wie vor stark belastet.
Keine Zeit für Spielchen!
Jacks Gegenspieler ist im Rahmen des Zeit-Chaos bereits 16 Jahre gealtert, zum Chef der übermächtigen Monarch Corporation geworden und versucht, seinen ehemaligen Freund aus dem Weg zu räumen. Jack will die Welt dagegen vor dem finalen Zeit-Kollaps retten, die das Ende der Welt bedeuten könnten. Er wird von Shawn Ashmore (Iceman aus X-Men 2) gespielt; außerdem dabei sind z.B. Aidan Gillen (Petyr „Littlefinger“ Baelish aus Game of Thrones), Dominic Monaghan und Lance Reddick.
Schneller als Monarch erlaubt
Creative Director Sam Lake stellte in Köln natürlich nicht nur die Filmchen, sondern auch frische Spielszenen vor, die an die auf Microsofts Pressekonferenz gezeigten Geschehnisse anknüpfen. Zuerst musste Jack durch ein paar in Zeitschleifen gefangene Trümmer sprinten und klettern. Wenn auf den Gerüsten einer Werft viele kleine Splitter und riesige Schiffsrümpfe gefährlich hin- und herzucken, sieht das richtig hübsch und ungewöhnlich aus. Beim Artdesign treffen die Entwickler meinen Geschmack und auch die die Technik kann sich sehen lassen: Vor allem die vielen kleinen Blur-Effekte lassen das Geschehen schön surreal wirken. Spielerisch wirkte das Gezeigte dagegen erneut ziemlich gewöhnlich. Manchmal muss der Held einfach nur mit passendem Timing unter ein paar zuckenden Trümmern umher huschen oder an ihnen vorbei klettern. Anderswo nutzt er den vorwärts gerichteten „Time Rush“ oder einen seitlichen Sprint, um schneller am rettenden Ziel anzukommen.
Oder doch?
Die Attacke „Time Blast“ erinnert an die Wirkung einer Granate: Der Angriff würfelt die Naturgesetze in einem kleinen Radius so durcheinander, dass sich damit Gegner attackieren lassen oder kleine Rätsel lösen lassen. Jack zerstört z.B. eine Kette, so dass die daran aufgehängte riesige Satellitenschüssel das Gleichgewicht verliert, auf den Boden donnert und einen neuen Weg eröffnet. Alle Fähigkeiten nutzen eine jeweils eigene kleine Leiste, die sich automatisch wieder auflädt.