Oberflächen mit dem Pinsel erschaffen
Habe ich einen stattlichen Berg erschaffen, wechsle ich zum Pinsel, wähle eine Oberfläche wie Rasen oder diverse Steinplatten aus und „male“ Wege, Wiesen oder andere Dinge auf den Untergrund. Darauf platziere ich schließlich Häuser, Schilder und zahlreiche andere Feinheiten. Viele davon waren allerdings zu Beginn versperrt – darunter auch das hübsche winterliche Szenario. Manche Dinge lassen sich mit erspielter Währung freischalten, andere mit Echtgeld kaufen und bei vielen hat man die Wahl aus beidem. Oft musste ich mich erst mühsam durch noch nicht freigeschaltete Objekte wühlen, weil sich die Münzen offenbar nur recht langsam verdienen lassen.
Geradezu gigantisch scheinen die Möglichkeiten der KI-Programme zu sein, welche hier „Gehirn“ genannt werden. Gegner, Objekte oder Checkpoints lassen sich bis ins feinste Detail programmieren - von der Controller-Belegung über einfache Schalter-Reaktionen bis hin zu kompletten Bewegungsabfolgen. Es wirkt allerdings etwas seltsam, dass schon das erste Tutorial den Spieler so früh mit derart komplexen Profi-Strategien konfrontiert.
Eine Kluft zwischen Anfängern und Profis?
Das verschnörkelte Design zieht sich durch das komplette Spiel.
Zu Beginn wollte ich schließlich erst einmal eine einfache Mischung aus Jump-n-Run oder Action-Adventure basteln. Das ist als Einsteiger ohne die Crossroads-Hilfe aber gar nicht so einfach, schließlich muss man die passend programmierten Markierungen fürs Level-Ziel und andere spielmechanische Feinheiten erstmal im Menü finden. Cool ist allerdings, dass auch Vorlagen für einige Genres angeboten werden. Wähle ich z.B. einen Zweistick-Shooter aus, wird die Kamera komplett in den Automatik-Modus geschaltet, so dass sich mein rechter Daumen um dieSchussrichtung kümmern kann. Natürlich sind auch viele andere Genres möglich – von Schiebepuzzles über Pong-Klone bis hin zu Adventures voller Rätsel oder Rollenspielen mit vielen Sidequests. Noch nicht enthalten ist die Kinect-Unterstützung. Mit ihr soll man komplette Bewegungsabläufe aufnehmen oder Sequenzen vertonen können – ausnahmsweise mal eine Kinect-Idee, die mir richtig gut gefällt!
Die beiden Versionen für PC und Xbox One sind übrigens untereinander kompatibel. Es tummeln sich bei weitem nicht so viele ausgefeilte Userlevels im Netz wie seinerzeit bei der Konkurrenz: Bei vielen handelt es sich noch um unfertige Konzepte oder Vorlagen. Trotzdem sind schon ein paar unterhaltsame Exemplare darunter. Dazu gehören z.B. das liebevoll gestaltete Eichhörnchen-Jump-n-Run „A Cotton Tale“ oder „Defend the Tower“ – ein Survival-Brawler mit Waffenshop inmitten der Arena. Beide Spiele existieren bereits in mehreren Varianten. Der Schöpfer kann sein Original nämlich auf Wunsch zum „Remixen“ freigeben. Der Spieler sieht dann stets, wer den Titel zuerst geschaffen und wer ihn in Details verbessert oder umgebaut hat.