gc-Vorschau: Silence (Adventure)

von Marcel Kleffmann



Silence (Adventure) von Daedalic Entertainment
Märchenhaftes Adventure
Release:
15.11.2016
15.11.2016
15.11.2016
15.11.2016
03.04.2019
15.11.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Auf der gamescom 2016 präsentierte Daedalic Entertainment den Auftakt von Silence und gleich zu Anfang entschuldigten sich die Entwickler mehrfach dafür, dass die Produktion des Adventures deutlich länger gedauert hat als ursprünglich angenommen. Die Mischung aus 2D-Hintergründen und in 3D animierten Charakteren verbunden mit einem cineastischen Anspruch verschlang schlichtweg mehr Entwicklungszeit. Hat sich das ausgezahlt?

Eine erwachsene(re) Reise

Silence ist der Nachfolger von The Whispered World und spricht eher ein erwachsenes Publikum an, da trotz der farbenfrohen Fantasywelt etwas düstere Story-Elemente im Vergleich zum Vorgänger enthalten sind (USK: 12). Alles beginnt damit, dass Noah und seine kleine Schwester Renie in einem verschneiten Dorf vor Bombern fliehen, die am Horizont anrauschen. Beide stürzen Hals über Kopf in einen kleinen Bunker, dessen Panzertür in letzter Sekunde geschlossen werden kann.

Silence The Wispered World wird im November 2016 zeitgleich für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Die PC-Fassung wird im Einzelhandel und als Digital-Download zur Verfügung stehen. Die Konsolen-Versionen werden in digitaler Form erhältlich sein.
Silence wird im November 2016 zeitgleich für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Die PC-Fassung wird im Einzelhandel und als Digital-Download zur Verfügung stehen. Die Konsolen-Versionen werden in digitaler Form erhältlich sein.
Noch vor dem gleißenden Detonationsblitz ist eine Hand an der Bunkerluke zu sehen. Doch nach der Detonation herrscht Totenstille. Nur ein Blutfleck an der Luke bleibt zurück. Noah blickt entsetzt nach draußen. Renie ist völlig aufgelöst und kauert auf einer Pritsche. Um sie von der Situation abzulenken, versucht Noah seine Schwester mit ungelenken Späßen und Erinnerungen an Silence - eine Welt zwischen Leben und Tod - zu erfreuen ... mit durchwachsenem Erfolg.

Filmische Aufmachung

Bis dahin wird das Geschehen als Zwischensequenz mit vielen Nahaufnahmen der 3D-Charaktere gezeigt, was dem Transport und der Darstellung ihrer Emotionen zugutekommt. So kann man aus Noahs Gesichtsausdruck ablesen, wie geschockt er über den Angriff und die Folgen ist. Auch in den Dialogen mit Renie hält die Kamera dichter drauf und zeigt sie aus nächster Nähe. Später soll man ebenfalls 360-Grad-Kameraschwenks um die Charaktere herum sehen können.

Die in 3D gestalteten Charaktere bewegen sich vor einem handgemalten 2D-Hintergrund. Mit leichten Kameraschwenks- und -tricks wird zusätzlich räumliche Tiefe geschaffen.
Die in 3D gestalteten Charaktere bewegen sich vor einem handgemalten 2D-Hintergrund. Mit leichten Kameraschwenks- und -tricks wird zusätzlich räumliche Tiefe geschaffen.
Nach der Zwischensequenz wird deutlich, dass Silence trotz des cinematischen Ansatzes weiterhin ein klassisches Point-and-Click-Adventure ist. Noah kann z.B. in dem Bunker mit diversen Gegenständen interagieren und mit einem Socken oder einem Lampenschirm versuchen, Renie zu trösten. Praktisch: Während der Einleitung wird die Geschichte von The Wispered World kurz zusammengefasst und wiederholt. Bei der Suche nach den besagten Gegenständen fiel gleich das "dynamische Hotspot-System" ins Auge, das u.a. für Adventure-Neulinge gedacht sein dürfte. Als Noah einen Spiegel finden muss, ist an den möglichen Interaktionsstellen stets ein Spiegel als Icon zu sehen - quasi als Hilfe und Gedächtnisstütze. Darüber hinaus gibt es eine Hilfetaste, die alle möglichen Interaktionspunkte einblendet. Sowohl die Übersicht über alle Interaktionspunkte als auch das dynamische Hotspot-System sind optional und können deaktiviert werden.

Entscheidungen

In Silence wird man auf bekannte Charaktere aus The Wispered World treffen und zugleich neue Bekanntschaften machen. Auf dem PC kann Silence ebenfalls mit dem Controller gespielt werden.
In Silence wird man auf bekannte Charaktere aus The Wispered World treffen und zugleich neue Bekanntschaften machen. Auf dem PC kann Silence ebenfalls mit dem Controller gespielt werden.
Als sich die Stimmung leicht hebt, wird es auf einmal dunkel und Noah befindet sich in der Zwischenwelt. Doch Renie ist nirgends zu sehen. Er muss sie also suchen. Doch zunächst ist er der Gesuchte, denn ein merkwürdiger "Sucher" erscheint auf der Bildfläche, stürzt bedrohlich auf ihn zu und zwingt ihn zu einer Entscheidung. Zwei Möglichkeiten, wie er sich verhalten kann, stehen zur Wahl und währenddessen läuft ein Countdown ab. Unter Zeitdruck muss man sich entscheiden und wenn man sie ungenutzt verstreichen lässt, greift der Sucher an und Noah stirbt - ja, in dem Adventure kann man tatsächlich sterben.

Apropos Entscheidungen: Bei den meisten Passagen, in denen man eine Auswahl treffen muss, sind die Auswirkungen eher lokal begrenzt - meist auf die aktuelle Szene. Nur wenige Entscheidungen haben Konsequenzen auf den späteren Verlauf der Geschichte. Von den Rätseln zeigten die Entwickler leider nichts, versprachen aber, dass es im fortgeschrittenen Verlauf auch umfangreichere und zusammenhängende Rätsel geben soll. Dabei sollen die Rätsel jeweils glaubhaft in die jeweilige Szene eingebettet sein. Zudem sind die Rätsel konkreter und "weniger verrückt" als wie bei Edna bricht aus oder Deponia. Trotzdem soll es die eine oder andere Kopfnuss geben. Insgesamt soll das Adventure zwischen acht und zwölf Stunden lang sein, je nachdem, wie viel Zeit man in die Erkundung der Welt steckt.
 

AUSBLICK



Der Auftakt von Silence: The Whispered World macht wirklich Lust auf mehr! Die aufwändige Inszenierung der Geschichte hinterlässt, wenn man sich an das stellenweise ungewöhnliche Design der Charaktere (Renie) gewöhnt hat, einen angenehm cineastischen und zugleich ruhigen Hauch, der vor allem zur Darstellung der Emotionen von Noah und Renie genutzt wird. Auch die Mischung aus 2D (Hintergrund) und 3D (Charaktere) ist gelungen und wird mit einigen Kamerakniffen und Close-Ups vertieft. Und wenn sich der Auftakt langsam gelegt hat und die klassischen Point-&-Click-Rätsel beginnen, können sich die Entwickler stärker von etwaigen Telltale-Games-Einflüssen abgrenzen. Da aber ausschließlich die Auftaktszene präsentiert wurde, lässt sich über die spätere Komplexität von Rätseln, Dialogen und Entscheidungen natürlich nichts sagen - zumal die angepeilte Spielzeit von acht bis zwölf Stunden etwas mau klingt. Aber wenn Inszenierung und Story das anfängliche Niveau halten, dann freue ich mich auf einen Ausflug in die malerische Welt.

Einschätzung: gut

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Kommentare

Balla-Balla schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben:
Balla-Balla hat geschrieben:...
Vielleicht ist es später nicht so schlimm. Ich dachte bisher das man das nicht negativ empfinden kann. Also man kommt gar nicht dazu das Abstoßend zu finden. Aber wahrscheinlich liege ich damit total falsch und es gibt schon einige die es stört. Aber jemand der den ersten Teil mochte oder die Daedalic Arbeit.. kauft sowas doch eh denke ich. Dafür hat das Spiel viele Punkte die besser wirken.. als andere normale Adventures.
Es ist ja nur die Szene mit dem Mädchen, eventuell ist das Später nicht mehr so aufdringlich vorhanden. Die anderen Kreaturen schauen auch wieder düster aus. Generell ist es nicht zuuu überladen mit damit finde ich.
Sicher, erst mal abwarten. Kullerauge wäre auch kein Nicht-Kauf Grund, das Art Design gefällt. Teil 1 kenne ich nicht.
Sieht halt auf den ersten Blick nach: hä? Kindergarten? aus, wobei ich glaube, das gerade ist es ja nicht. Aus der Animee Ecke stamme ich auch nicht, bin soz, ein typischer, alter westlicher Zock-Sack. Davon gibt´s aber noch mehr. Und evtl sind das dann genau die, die für son game die Börse öffnen würden.
Aber gut, wo bekommt man schon sein perfektes Spiel gebacken? Wenn der Rest stimmt, bin ich gerne dabei, sowie sicherlich auch andere junge und alte West-Sack-Zocker.
CritsJumper schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben:...
Vielleicht ist es später nicht so schlimm. Ich dachte bisher das man das nicht negativ empfinden kann. Also man kommt gar nicht dazu das Abstoßend zu finden. Aber wahrscheinlich liege ich damit total falsch und es gibt schon einige die es stört. Aber jemand der den ersten Teil mochte oder die Daedalic Arbeit.. kauft sowas doch eh denke ich. Dafür hat das Spiel viele Punkte die besser wirken.. als andere normale Adventures.
Es ist ja nur die Szene mit dem Mädchen, eventuell ist das Später nicht mehr so aufdringlich vorhanden. Die anderen Kreaturen schauen auch wieder düster aus. Generell ist es nicht zuuu überladen mit damit finde ich.
Balla-Balla schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben:
Balla-Balla hat geschrieben:Tolles Setting, muss es aber immer die riesige Kulleraugen Nummer sein? Die Spieler sind doch keine Kleinkinder, denen man den Goldigkeitsfaktor mit dem Holzhammer einprügeln muss.
Oder etwa doch?
Jein... vielleicht dem internationalen Markt geschuldet? Oder es gab einen seltsamen Erfolg und man versucht wieder eine ähnliche Aktion anzuzetteln wie bei Edna und dem Kinderspielregal. ;)
Vielleicht eher, weil immer mehr dieser Generation selber Eltern sind und trotzdem spielen. Diese Kulleraugen sollen ja genau wie bei niedlichen Katzenbabyvideos dazu verleiten das man diese Wesen behütet und beschützt. Nur deswegen sind ja Kücken so klein fluffig weich und Niedlich. Es ist der Evolution dienlich.
Schon klar. Das Spiel scheint mir jedoch so komplex und hintergründig, dass man da keine fluffy-puffy Katzenvideo Kids und Mummies ansprechen will, sondern doch eher die erwachsenen Spieler. Brauchen die das dann wirklich?
Bzw, wie viele aus der einen Gruppe bekommt man zusätzlich und wieviele der anderen schreckt man ab?
Findet der Designer das wirklich geil oder sagt im das Studio mach so! Schliesslich haben wir 5 Mio Klicks bei den Baby Viechern.
CritsJumper schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben:Tolles Setting, muss es aber immer die riesige Kulleraugen Nummer sein? Die Spieler sind doch keine Kleinkinder, denen man den Goldigkeitsfaktor mit dem Holzhammer einprügeln muss.
Oder etwa doch?
Jein... vielleicht dem internationalen Markt geschuldet? Oder es gab einen seltsamen Erfolg und man versucht wieder eine ähnliche Aktion anzuzetteln wie bei Edna und dem Kinderspielregal. ;)
Vielleicht eher, weil immer mehr dieser Generation selber Eltern sind und trotzdem spielen. Diese Kulleraugen sollen ja genau wie bei niedlichen Katzenbabyvideos dazu verleiten das man diese Wesen behütet und beschützt. Nur deswegen sind ja Kücken so klein fluffig weich und Niedlich. Es ist der Evolution dienlich.
Balla-Balla schrieb am
Tolles Setting, muss es aber immer die riesige Kulleraugen Nummer sein? Die Spieler sind doch keine Kleinkinder, denen man den Goldigkeitsfaktor mit dem Holzhammer einprügeln muss.
Oder etwa doch?
schrieb am