Vorschau: Vier Raider gegen einen Antagonisten
Spice war gestern!
Raiders of the Broken Planet möchte gerne ein Science-Fiction-Western mit überdrehten Charakteren (siehe Trailer) sein, die auch dem Borderlands-, Firefly-, oder Mad-Max-Universum entsprungen sein könnten. Dabei dreht sich alles um Substanz Aleph - eine Art Wunderdroge, die es nur auf dem "Broken Planet" gibt und mit der sich die normalen Fähigkeiten eines Charakters entscheidend verbessern lassen. Den Kampf um das Aleph trägt der "Abschaum" des Universums in storygeführten Missionen aus, die in Episodenform erscheinen werden. Die Einsätze sollen in sich abgeschlossen sein und man wird die "Vorgängerepisoden" nicht brauchen, um spätere Folgen spielen zu können, heißt es von den Entwicklern. Generell soll Triple-A-Qualität dank Digitalvertrieb zu einem "sehr günstigen" Preis geboten werden - und die gezeigte Mission aus einer frühen Pre-Alpha-Version unterstreicht diesen Anspruch durchaus, u.a. durch cineastisch inszenierte, hektische Zwischensequenzen inkl. viel Rein- und Rauszoomen.
4-gegen-1
In der Praxis wird es so aussehen, dass vier kooperativ agierende "Raider" gegen einen Antagonisten spielen werden, der ebenfalls von einem menschlichen Spieler gesteuert wird, dies ist der Hauptspielmodus des asymmetrischen Multiplayer-Online-Adventures. Der Gegenspieler wird natürlich darauf bedacht sein, die Raider auszuschalten und sein eigenes Ziel zu realisieren, während die Raider wiederum ihr Missionsziel verfolgen. Mit Evolve möchte MercurySteam ihr Spiel aber nicht vergleichen, da Raiders of the Broken Planet einerseits ein Deckungsshooter à la Gears of War ist und andererseits der Antagonist kein spezielles Monster spielen würde, sondern nur einen "normalen" Charakter aus der Sci-Fi-Welt. In der Beispielmission müssen die Raider z.B. eine gigantische Maschine mit Tentakelarmen ausschalten, indem sie die rot leuchtenden Markierungen an den Tentakeln beschießen, um an die gewollte Beute zu gelangen. Der Gegenspieler muss dies natürlich verhindern und versuchen, die Angreifer auszuschalten, damit sie ihre begrenzten Respawns aufbrauchen.
So ein Stress
Gekämpft wird wie in einem Deckungsshooter, wobei sich die Charaktere automatisch hinter einer Deckung verschanzen, wenn man sich entsprechend dorthin bewegt. Kernelement ist dabei das Stresssystem, das die Positionen von Gegnern - auch durch Wände hindurch - anzeigt und auf Aleph basiert. Alle Charaktere, inklusive der normalen Gegner, haben Aleph konsumiert und wenn sie sich längere Zeit bewegen bzw. körperlichen Aktivitäten (Laufen, Schießen) nachgehen, steigt ihr Stress-Niveau. Ist das Stress-Level erhöht, können die Sensoren das Aleph im Körper wahrnehmen und die Charaktere werden sichtbar, aber nur, wenn sie ein bestimmtes Stress-Niveau übersteigen. Um nicht dauerhaft sichtbar zu sein, müssen die Spieler also schrittweise vorgehen, sich von Deckung zu Deckung arbeiten und sich gegenseitig beim Vorrücken unterstützen -
Die Raider treffen in den Missionen auf diverse computergesteuerte Soldaten, die allerdings nicht von dem Antagonisten gesteuert oder befehligt werden können. Sie agieren autark und konnten in dem vorgestellten Einsatz mit einigen Manövern überraschen. Die KI-Soldaten sichern sich untereinander ab, versuchen den Spieler aktiv zu flankieren, geben sich gegenseitig Feuerschutz und rücken stetig vor, um den Raider unter Druck zu setzen. Aber nicht immer verhalten sich die Feinde so clever. Manchmal - wie in den Spielszenen zu sehen - laufen sie auch in ihr Verderben. Und dann gibt es da noch den Riesententakel-Roboter, der bei freier Sichtbahn einen Raider anvisieren und mit einem wuchtigen Angriff ausschalten kann. Erneut ist es erforderlich, die Deckungen zu nutzen und schrittweise vorzurücken. Enric Alvarez (Head of Studio) und Dave Cox (Producer) betonen, dass es keine Schwierigkeitsgrade geben wird und die Missionen bewusst schwer bzw. herausfordernd sein sollen.
Erfahrung, Sidegrades und Waffenpläne
Ausblick
Raiders of the Broken Planet war eine kleine Überraschung auf der gamescom, denn das Sci-Fi-Projekt von MercurySteam wirkt doch ziemlich ambitioniert. Es möchte ein asymmetrisches Multiplayer-Online-Adventure mit einer cineastisch erzählten Geschichte sein, die man aber auch alleine spielen kann. Der Fokus liegt auf den (wiederholbaren) Multiplayer-Missionen, die kooperativ angegangen werden müssen, damit man später seinen Charakter verbessern und neue Pläne lernen kann. Im Kern ist es aber ein klassischer Deckungsshooter mit einem interessanten Stresssystem, das den Spieler dazu zwingt, schrittweise vorzurücken, aktiv Druck zu machen und in den Nahkampf zu gehen. Zumal die computergesteuerten Gegner ebenfalls mit Teamtaktik überzeugen sollen, was in der Pre-Alpha-Version jedoch durchwachsen funktionierte. Es wird somit an den Missionen, den verschiedenen Charakteren, der Unterschiedlichkeit der asymmetrischen Kämpfe und letztendlich dem Charakterfortschritt liegen, ob das episodische Konzept von Raiders of the Broken Planet aufgeht oder nicht. Ich bleibe erstmal vorsichtig, bin aber mehr als interessiert.
Einschätzung: befriedigend
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.