gc-Vorschau: Fighter Within (Prügeln & Kämpfen)

von Michael Krosta



Fighter Within (Prügeln & Kämpfen) von Ubisoft
Fighter Within
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
21.11.2013
Spielinfo Bilder Videos


Video
Die neue Generation der Prügelspiele?
Zum Tanzen eignet sich Kinect prima. Auch bei der einen oder anderen Runde mit Kinect Sports hat die Bewegungssteuerung Laune gemacht. Die Vorstellung, ein klassisches Prügelspiel mit echten Tritten und Schlägen zu steuern, hat ebenfalls seinen Reiz, doch belehrte uns Ubisoft mit dem grausigen Fighters Uncaged eines Besseren. Jetzt wagt ausgerechnet der französische Publisher mit Fighter Within einen neuen Versuch auf Xbox One, um das Prügel-Genre zu „revolutionieren“. Verwandelt die höhere Präzision des Kinect-Sensors den abgewrackten Verlierer in einen strahlenden Champion?

Nein. Diese „neue Generation der Prügelspiele“ ist nach den Erkenntnissen meinem ersten Schlagabtausch immer noch weit davon entfernt, Spaß zu machen und mich wie ein echter Kampfsportler zu fühlen. Zwar werden Bewegungen wie Schläge, Tritte, Blocken und das Aufladen von Spezialangriffen mittels einer ulkigen Chi-Pose mittlerweile halbwegs präzise erkannt und schneller umgesetzt, doch raubt mir die immer noch vorhandene Verzögerung sämtliche Motivation, mich weiter zum Hampelmann zu machen. So können Beat'em Ups einfach nicht funktionieren! Sie verlangen eine Steuerung, bei der die gewünschten Aktionen quasi in Echtzeit umgesetzt werden. Neben einer ausgewieften Taktik ist es in erster Linie die Geschwindigkeit, die in einem Prügelspiel über Sieg oder Niederlage entscheidet. Ich hielt es deshalb zuerst für einen Scherz, als ich hörte, dass man bei Ubisoft ernsthaft darüber nachdenkt, eine Online-Komponente zu integrieren, bei der die Verzögerung noch höher ausfallen dürfte.

Figuren und Kulissen sehen durchaus ansprechend aus.
Figuren und Kulissen sehen durchaus ansprechend aus.
Die Wurzel des Problems liegt darin, dass es technisch nicht möglich ist, meine Bewegungen ohne Verzögerung auf einen der Avatare zu übertragen. Nein, Kinect muss zuerst meine Bewegung erfassen, dann wird sie vom Spiel interpretiert und im Anschluss idealerweise die entsprechende Animation gestartet. Damit entspricht jeder Schlag oder Tritt von mir im Prinzip nur dem Knopfdruck eines Controllers – mit dem Unterschied, dass die Aktion erst dann gestartet wird, wenn ich sie bereits abgeschlossen habe. Daraus entsteht das Gefühl, dass der Kämpfer auf dem Bildschirm viel zu träge auf meine Hampel-Eingaben reagiert, die eben mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein Knopfdruck. Anders ausgedrückt: Vielleicht sollte man einsehen, dass Prügelspiele und Kinect in dieser Form nicht unbedingt zusammenpassen.

Im Gegensatz zu Tekken, Soul Calibur, Mortal Kombat und Co verfügt Fighters Within nur über ein begrenztes Repertoire an Aktionen, doch möchte ich das dem Spiel gar nicht
Das Schlag-Repertoire beschränkt sich auf Standards wie Jabs und Kicks.
Das Schlag-Repertoire beschränkt sich auf Standards wie Jabs und Kicks.
negativ ankreiden. Die Vorstellung, mir noch abstrakte Bewegungen für das Auslösen von Kombo-Ketten einzuprägen und diese auch noch korrekt umzusetzen, bringt mich schon ins Schwitzen. Von daher ist es gut, dass man sich auf die Grundlagen beschränkt: Hohe und tiefe Schläge, Tritte, Blocken sowie Vor- und Rückwärtsbewegungen durch Lehnen des Oberkörpers reichen völlig aus, um den Pulsschlag zu erhöhen. Landet man fünf Schläge in Folge, wird automatisch eine Spezialaktion ausgelöst. Mit dem richtigen Timing sind selbst Würfe und Konter möglich. Das kurze Minispiel, das den normalen Ablauf hin und wieder unterbricht, ist dagegen mit dem typischen Knopfgehämmer vergleichbar: Mit der offenen Handfläche muss man beide Arme so oft und schnell wie möglich nach vorne schlagen, um eine Leiste zu füllen. Sieht so die neue Generation der Prügelspiele aus? Grafisch vielleicht, aber spielerisch besser nicht...

Einschätzung: ausreichend
 

Kommentare

NoBoJoe schrieb am
Ich gebe zu, das Video macht Lust auf mehr. Aber dann das Gehampel in dem Post über mir und die Tatsache, dass keiner meiner Kumpels so eine coole "Kampfsau" ist, gewürzt mit dem Fakt, dass das alles andere als gemütliches Konsole zocken ist, nein danke. Ich hatte eigentlich gehofft, nach der Pleite der letzten Kinect-Titel hätte man das Projekt endlich wieder eingestampft und konzentriert sich lieber auf gute Controller. Aber da habe ich mich wohl mal wieder geirrt. Muss ja genug Leute geben, die sich so einen Kram ins Haus holen, einfach nur weil es angeblich "neueste Technik" ist... Oh man....
magandi schrieb am
lol die erste kinect gurke. das ist die zukunft kinects. nur müll und tanzspiele. 1 monat und dann gibts die one ohne kinect.
schrieb am