Im Test: HD auf hoher See
Zurück auf die See
Das Gute zuerst: Rogue erzählt eine der besten Geschichten der Serie, denn mit Shay Cormack hatte Ubisoft einen der glaubwürdigsten und reifsten Protagonisten erschaffen. Als jemand, der sich von seiner Familie, den Assassinen, verraten fühlt, ist er ähnlich wie Edward Kenyway in Black Flag sowohl an Land als auch auf dem Meer unterwegs, wo er sich Gefechte mit feindlichen Flotten liefert sowie nach Schätzen
Man rauscht dermaßen entspannt durch dieses Abenteuer, dass es wie gemacht ist für eine entspannte Feierabend-Runde bei Rotwein und Chips. Kein Assassin’s Creed war ein anspruchsvolles Spiel und in diese Historie reiht sich Rogue nahtlos ein. Und das hat gelegentlich ja durchaus seinen Reiz.
Rogue übertreibt das Belanglose Dahingleiten allerdings und überschwemmt die virtuelle Welt zu allem Überfluss mit einer Flut an Symbolen. Das ist an und für sich schon abstoßend. Schlimmer ist, dass die meisten Markierungen nicht zu einer interessanten Herausforderung führen, sondern buchstäblich nur im Vorbeigehen angeklickt oder aufgehoben werden. Kisten dienen etwa nicht als trickreich versteckte Belohnung – Shay läuft einfach hin und tritt sie auf. Und selbst wenn in einer heißen Seeschlacht alle Segel brennen, drückt man mal eben den Knopf
Ich habe vor einigen Stunden noch mal unseren Test des damals veröffentlichten Spiels gelesen und unterstreiche heute noch jede Zeile so, wie sie dasteht.
Flüssiger...
Bleibt die Frage, inwieweit Ubisoft Shays Odyssey in die aktuelle Generation gehievt hat – und tatsächlich ist der Transfer grundsätzlich gelungen. Echte Neuerungen sucht man zwar vergebens: Sowohl die Kulissen als auch die noch älter wirkenden Gesichter und Animationen der Charaktere geben deutlich zu erkennen, in welcher Konsolengeneration sie erschaffen wurden. Tatsächlich gleicht das Remaster in Sachen Details und der damals erschienenen PC-Version.
Dadurch ist das Bild wesentlich klarer, während Shay dank einer stabilen Bildrate besser spielbar ist als auf PS3 und 360. Im Gegensatz zum PC-Original sieht man auf PS4 und Xbox One sogar dichteren Rauch, der besonders Gefechte zu hoher See
... aber nicht flüssig genug
Sehr bedauerlich finde ich nur, dass Rogue auf sämtlichen Konsolen mit gerade mal 30 Bildern pro Sekunde läuft, obwohl es die damalige PC-Fassung bereits auf 60 brachte und sich dadurch heute noch um einiges besser anfühlt. Schade auch, dass sich Shay und seine Gegner nach wie vor nicht immer so bewegen, wie sie es sollen, wenn sie in Schwertkämpfen auf unterschiedlicher Höhe oder gar auf z.B. Treppen stehen. Zum Programm gehören auch Physik-Aussetzer, wenn Seemänner etwa bis zum Bauch im Rumpf des Schiffs versinken, um irgendwann komplett ins Meer zu rutschen – ein remastern solcher technischen Ärgernisse hätte dem Remaster durchaus gutgetan.
Fazit
Unterm Strich erhalten Xbox-One- und PS4-Besitzer mit der aktuellen Version keine aufwändig modernisierte Fassung, sondern lediglich ein rudimentäres Upgrade, mit dem das Spiel zumindest oberflächlich gesehen der aktuellen Hardware gerecht wird. Dass es im Gegensatz zur damaligen PC-Version nicht mit 60 Bildern pro Sekunde läuft, ist allerdings ein ärgerlicher Wermutstropfen – hinzu kommen kleine technische Fehler, die genau wie vor drei Jahren vor allem im Schwertkampf stören. Unterm Strich steht ein ähnliches Erlebnis wie man es von dem damaligen PC-Titel kennt: Man genießt einen der reifsten Helden der Serie, muss aber mit einem ebenso hübschen wie spielerisch belanglosen und mit gängelnden Wegpunkten überfluteten Abenteuer auskommen.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Rudimentäres Update für die HD- und 4K-Generation mit großen spielerischen Schwächen, aber einer interessanten Geschichte.
XboxOne
Rudimentäres Update für die HD- und 4K-Generation mit großen spielerischen Schwächen, aber einer interessanten Geschichte.
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Es gibt keine Käufe.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.