Assassin's Creed Rogue26.03.2018, Benjamin Schmädig

Im Test: HD auf hoher See

Interessant: Als ich Assassin’s Creed Rogue mehr als drei Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung nur kurz gespielt hatte, wusste ich sofort wieder, warum ich in unserem damaligen Test von Hassliebe gesprochen habe. Daran ändert auch das Remaster nichts – dem eine noch aufwändigere Modernisierung ohnehin gut gestanden hätte.

Zurück auf die See

Das Gute zuerst: Rogue erzählt eine der besten Geschichten der Serie, denn mit Shay Cormack hatte Ubisoft einen der glaubwürdigsten und reifsten Protagonisten erschaffen. Als jemand, der sich von seiner Familie, den Assassinen, verraten fühlt, ist er ähnlich wie Edward Kenyway in Black Flag sowohl an Land als auch auf dem Meer unterwegs, wo er sich Gefechte mit feindlichen Flotten liefert sowie nach Schätzen

Gesichter und Animationen altern naturgemäß am schlechtesten. Den Figuren sieht man das Alter des Spiels daher am ehesten an.
sucht.

Man rauscht dermaßen entspannt durch dieses Abenteuer, dass es wie gemacht ist für eine entspannte Feierabend-Runde bei Rotwein und Chips. Kein Assassin’s Creed war ein anspruchsvolles Spiel und in diese Historie reiht sich Rogue nahtlos ein. Und das hat gelegentlich ja durchaus seinen Reiz.

Rogue übertreibt das Belanglose Dahingleiten allerdings und überschwemmt die virtuelle Welt zu allem Überfluss mit einer Flut an Symbolen. Das ist an und für sich schon abstoßend. Schlimmer ist, dass die meisten Markierungen nicht zu einer interessanten Herausforderung führen, sondern buchstäblich nur im Vorbeigehen angeklickt oder aufgehoben werden. Kisten dienen etwa nicht als trickreich versteckte Belohnung – Shay läuft einfach hin und tritt sie auf. Und selbst wenn in einer heißen Seeschlacht alle Segel brennen, drückt man mal eben den Knopf

Trotzdem sieht das Spiel heute noch gut aus. Raucheffekte werten das Remaster sogar auf.
zum „Einsammeln“, um ohne weitere Animation oder sonstiges Zutun das Treibgut gesunkener Schiffe an Bord zu holen.

Ich habe vor einigen Stunden noch mal unseren Test des damals veröffentlichten Spiels gelesen und unterstreiche heute noch jede Zeile so, wie sie dasteht.

Flüssiger...

Bleibt die Frage, inwieweit Ubisoft Shays Odyssey in die aktuelle Generation gehievt hat – und tatsächlich ist der Transfer grundsätzlich gelungen. Echte Neuerungen sucht man zwar vergebens: Sowohl die Kulissen als auch die noch älter wirkenden Gesichter und Animationen der Charaktere geben deutlich zu erkennen, in welcher Konsolengeneration sie erschaffen wurden. Tatsächlich gleicht das Remaster in Sachen Details und der damals erschienenen PC-Version.

Dadurch ist das Bild wesentlich klarer, während Shay dank einer stabilen Bildrate besser spielbar ist als auf PS3 und 360. Im Gegensatz zum PC-Original sieht man auf PS4 und Xbox One sogar dichteren Rauch, der besonders Gefechte zu hoher See

Schade nur, dass es im Gegensatz zu der vor drei Jahren veröffentlichten PC-Version nicht mit 60 Bilder pro Sekunde läuft.
aufwertet, sowie zusätzliche Details auf weit entfernten Kulissen und der Wasseroberfläche. PlayStation 4 Pro und Xbox One X profitieren außerdem von einer echten 4K-Auflösung.

... aber nicht flüssig genug

Sehr bedauerlich finde ich nur, dass Rogue auf sämtlichen Konsolen mit gerade mal 30 Bildern pro Sekunde läuft, obwohl es die damalige PC-Fassung bereits auf 60 brachte und sich dadurch heute noch um einiges besser anfühlt. Schade auch, dass sich Shay und seine Gegner nach wie vor nicht immer so bewegen, wie sie es sollen, wenn sie in Schwertkämpfen auf unterschiedlicher Höhe oder gar auf z.B. Treppen stehen. Zum Programm gehören auch Physik-Aussetzer, wenn Seemänner etwa bis zum Bauch im Rumpf des Schiffs versinken, um irgendwann komplett ins Meer zu rutschen – ein remastern solcher technischen Ärgernisse hätte dem Remaster durchaus gutgetan.

Fazit

Unterm Strich erhalten Xbox-One- und PS4-Besitzer mit der aktuellen Version keine aufwändig modernisierte Fassung, sondern lediglich ein rudimentäres Upgrade, mit dem das Spiel zumindest oberflächlich gesehen der aktuellen Hardware gerecht wird. Dass es im Gegensatz zur damaligen PC-Version nicht mit 60 Bildern pro Sekunde läuft, ist allerdings ein ärgerlicher Wermutstropfen – hinzu kommen kleine technische Fehler, die genau wie vor drei Jahren vor allem im Schwertkampf stören. Unterm Strich steht ein ähnliches Erlebnis wie man es von dem damaligen PC-Titel kennt: Man genießt einen der reifsten Helden der Serie, muss aber mit einem ebenso hübschen wie spielerisch belanglosen und mit gängelnden Wegpunkten überfluteten Abenteuer auskommen.

Pro

persönliche Geschichte um gegensätzliche Ideale...
Gegner lauern in Assassinen-Verstecken...
viele erzählerische Verknüpfungen mit vergangenen Episoden
interessante neue Missionen: Zielperson vor Assassinen schützen
große Welt mit unterschiedlichen Schauplätzen
umfangreiches Verbessern der Ausrüstung und des Schiffs

Kontra

... aber langweilige Erzählung in der Gegenwart
... sind aber ausschließlich durch aufdringliche Adlersicht erkennbar
störend: Adlersicht macht Gegner durch Kulissen hindurch sichtbar
Shay bewegt sich und klettert fast ohne spielerisches Zutun
er ist fast allen Gegnern haushoch überlegen, auch einer Überzahl
er führt nicht immer nicht die gewünschte Bewegung aus
schwache Technik: Kämpfe gegen Gruppen sind unpräzises Kuddelmuddel
etliche anspruchslose und sinnlose Sammelaufgaben
im Gegensatz zur PC-Version nur 30 Bilder pro Sekunde

Wertung

PlayStation4

Rudimentäres Update für die HD- und 4K-Generation mit großen spielerischen Schwächen, aber einer interessanten Geschichte.

XboxOne

Rudimentäres Update für die HD- und 4K-Generation mit großen spielerischen Schwächen, aber einer interessanten Geschichte.

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Kommentare

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XALORR

Ok..Zig Jahre Später...
Das einzige was mich bei Assassin's Creed schon immer störte,
ist das der Charakter automatisch irgendwo hoch, rein oder heraus klettert.
Ich kann gar nicht mehr die Situationen zählen,
in denen ich wegen dieser Überempfindlichkeit der Steuerung drauf gegangen bin.
Versteckt in einen Heuwagen, will Rotrock assassinieren.
Was mach Shay?
[Ein minimale Bewegung am Linken Stick meinerseits oder vielleicht Wackelkontakt,
der bei anderen games nicht mal für ein Schritt ausreicht]
Shay hüpft er genau dann heraus als die Wache nah dran ist und Wache sieht mich natürlich.
Peng Mission gescheitert

Auch ein Kritik Punkt [Der mich bei vielen Spielen Nervt]
Hat man sich durch die ganzen Wachen, Soldaten gemeuchelt und erreicht den Kontrollpunkt,
wird es gespeichert das man die ganzen Gegner erledigt hat?
Natürlich nicht.
Neeein, die spawnen wieder, wenn du drauf gehst.
Und gerne mal so, das du gleich wieder erwischt wirst.
Da ich die nachfolge Titel noch nicht gespielt habe, frage ich mich, ob das behoben wurde.
Ich denke mal nicht.
In den Punkt, scheinen Entwickler das völlig zu ignorieren, wie nervig sowas ist.
Solche Sachen nehmen mir schnell den Spass an den Game.

Zu der Steuerung generell:
Ich finde sie schon seid dem ersten Teil, wie erwähnt, sehr überempfindlich.
Das Kampfsystem ist aber schnell erlernbar, wenn auch in größeren Kämpfen etwas hackelig.
Bei Kämpfen mit mehren Gegnern, muss man einige Sachen zu Gleich machen,
was nicht immer funktioniert.
Das Blocken hätte man automatisieren können.
Trotzdem ist es im großen und ganzen recht elegant.

Die Schiffsteuerung:
An der habe ich nicht viel...eigentlich gar nichts auszusetzen.
Mit etwas Geschick, und gutem Auge, kann man es sogar mit überlegenen Gegnern aufnehmen.
Das gilt dann aber nicht mehr wenn man ein stärkeres Schiff versucht zu entern.
Nope...das funktioniert leider nicht so gut...XD

Die Grafik:
Die ist durchweg hübsch anzusehen.
Texturen und Animationen wirken detailliert und laufen Flüssig.
[Anmerkung: Vielleicht hätte man bei den schiffen ein Schadensmodell einbauen können.
So das man auch sieht wo man die schiffe erwischt hat. Aber das ist nicht weiter schlimm. ^^]
Da ich die 360 Version habe, kann ich nur diese halt auch bewerten.

Fazit: Wäre die Steuerung in meinem Fall nicht so überempfindlich
und würden die Toten Gegner auch nach ein Respawn, tot bleiben,
würde mir das Game um vielfaches mehr fun machen.
Es ist gut, definitiv...aber für mich stellt es meine Geduld viel zu oft auf die Probe.
Es ist eher was für Gamer mit einer weit höheren Frosttoleranz und viiiieeeel mehr Geduld als ich sie habe. :D

vor 4 Jahren