Special: DICE+ (Hardware)

von Jörg Luibl



DICE+ (Hardware) von Game Technologies
Digitale Brettspiele für Android & iOS
Hardware
Entwickler: DICE+
Publisher: Game Technologies
Release:
18.10.2013
18.10.2013
Spielinfo Bilder Videos
Wofür braucht man einen Würfel am Tablet? Man kann doch alles simulieren! Ja, aber nicht dieses Gefühl, tatsächlich etwas in die Hand zu nehmen und über den Tisch zu kullern. Die polnische Firma Game Technologies will mit DICE+ virtuelle und haptische Reize verbinden. So sollen digitale Brettspiele auf dem iPad oder Android-Tablets inszeniert werden. Ob die Symbiose für knapp 40 Euro aufgeht, klären wir im Special.

Kinderleichte Installation

Kein Aufbau, keine lange Lektüre, man kann schnell loslegen: Die kostenlose App „DICE+ Games“ auf www.poweredboardgames.com runterladen und den sechsseitigen weißen Würfel einmal drehen. Und siehe da: Seine Ziffern leuchten in hellem Blau – er sucht jetzt die drahtlose Verbindung zum iPad oder einem Android-Tablet über Bluetooth. Hat er sie gefunden, wird das über den Wechsel auf Grün signalisiert. Startet man per Fingertipper ein Spiel, geht es auch schon los mit dem ersten Wurf.

Und gerade zu Beginn sorgt das für eine gewisse Faszination -  nicht nur Kinder finden den kleinen Kubus richtig cool.
Klein, futuristisch, cool: Der Würfel könnte auch eine Hauptrolle in Portal spielen.
Klein, futuristisch, cool: Der Würfel könnte auch eine Hauptrolle in Portal spielen. Für 40 Euro bekommt man noch ein Ladekabel und sechs Spiele gratis.
Man würfelt ihn neben (oder auf) das iPad und das leuchtende Ergebnis löst sofort etwas auf dem Bildschirm aus. Entweder erscheint die Ziffer, ein Gegenstand wird aktiviert oder man hat einen Countdown gestartet. Je nach Spiel sorgt das reale Würfeln also für andere virtuelle Reaktionen auf dem Tablet. So hat man ein haptisches Gefühl und digitales Feedback in einem.

25 Gramm und sechs Seiten Hightech

Der Würfel kann theoretisch nicht nur jede Farbe darstellen, sondern funktioniert dank Berührungs- und Bewegungssensoren wie ein kubischer Mini-Controller: Er wechselt automatisch seine Anzeige, wenn er vom nächsten Spieler in die Hand genommen wird oder wenn die Zeit für eine Aktion im Spiel abgelaufen ist. Manchmal muss man ihn auch so schnell wie möglich schütteln, um den
DICE+ lässt sich mit Android- oder iOS-Tablets über Bluetooth nutzen.
DICE+ lässt sich mit Android- oder iOS-Tablets über Bluetooth nutzen. Selbst mehrere Meter vom iPad entfernte Würfe werden sauber erkannt.
Startspieler zu bestimmen. Sehr schön: Selbst weite Würfe vom Tisch runter, mehrere Meter in den Flur werden noch erkannt!

Vielleicht werden sich Brettspieler mit einem Faible für Holz und reine Mechanik etwas umgewöhnen müssen: Der Hightech-Würfel sieht zwar angenehm futuristisch aus, aber er kullert sich doch etwas anders als seine Brüder ohne Chipimplantat – das liegt vielleicht daran, dass er 25 Gramm leicht, stark abgerundet und mit seinem weichen Material extra leise designt wurde. Man kann ihn ja deshalb auch direkt auf das iPad werfen, ohne dass es zu Kratzern kommt.

Trotzdem hat man ein wenig Angst, dass die Platinen im Inneren das auf Dauer nicht aushalten. Aber er scheint sehr robust: Nach dreitägigem Dauereinsatz leuchtet er immer noch einwandfrei auf. Drei Farben zeigen übrigens an, wie es mit seinem Saft aussieht. Aufgeladen wird der Würfel, indem man die Seite mit dem Dreiecksymbol etwas hochschiebt. Dort ist der Anschluss für das mitgelieferte USB-Kabel. Ansonsten schaltet er sich nach einer Minute selbst aus.

Kommentare

Sevulon schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:
Sevulon hat geschrieben:
Jazzdude hat geschrieben:Kann man das nicht auch mit einem Holzwürfel?
Naja, der DICE+ ist ja für Tablet-Spiele gegen den Computer und vermutlich auch Online gegen andere Leute, die nicht im gleichen Raum sind. Die sehen also alle nicht, ob der Wurf "fair" war.
Ein Holzwürfel kommt dagegen wohl nur dann zum Einsatz, wenn man mit anderen Leuten am Tisch sitzt. Und die kriegen den Wurf dann ja mit.
Ein Brettspiel übers Internet zu spielen, würde sich dann aber auch komplett dem Sinn eines "Gesellschaftsspieles" entziehen und wäre wohl nur dann sinnvoll, wenn der Vater z.B. auf Ölplattformen oder nem Schiff arbeitet und mal n Spieleabend mit seinen Lieben verbringen möchte.
Ansonsten asoziere ich Brettspiele einfach mit "Gesellschaftsspiel". D.h. direkte Interaktion mit anderen Personen im Raum.
Und ich assoziere BRETTspiele nicht mit einem PC, Tablet oder Handy. Wer Interatkion mit anderen Personen im Raum möchte, der spielt Monopoly, Mensch ärgere dich nicht etc. auf einem Bildschirm.
Die Versionen auf dem PC und Co. haben ihren Sinn dagegen durch die KI und den Onlinemodus.
Alter Sack schrieb am
Dann haste aber noch nicht viele Brettspiele gespielt. Es gibt etliche bei denen das Glück gar keine bzw eine untergeordnete Rolle spielt.
Und einige der ältesten Brettspiele der Welt wie Schach oder Go haben überhaupt gar nichts mit Glück zu tun.
Und Videospiele sind auch nicht das gelbe vom Ei. Dort werden die benötigten Skills von den Entwicklern festgelegt.
Yui-chan schrieb am
Ich fand Brettspiele schon immer furchtbar, es kam fast immer auf Glück und nicht auf Skill an.
Gummirakete schrieb am
Hm, ich glaube, ich bin der einzige der die Idee ganz cool findet - und das mit weit über 40. ;)
Kaufen würde ich ihn aber auch nicht.
knusperzwieback schrieb am
Aus Scheiße Geld machen... warum nicht, man kanns ja mal versuchen. :Häschen:
Bin ein Oldschool-Dino und kann mit so was nichts anfangen. *g*
schrieb am