Cuboid02.07.2012, Jan Wöbbeking
Cuboid

Im Test:

Vor drei Jahren brachte Cuboid Zauberwürfel-Flair auf die PS3: Die Creat Studios stellten das räumliche Denkvermögen auf eine harte Probe. Eigentlich kullert nur ein kleiner Quader durch stimmungsvoll beleuchtete Kathedralen. Doch zwischen ihm und dem schmalen Ausgang haben die Entwickler ihre Fallen und Schalter so geschickt platziert, dass man einfach nicht aufhören kann zu spielen...

Der Weg des Quaders

-	Die Touchscreen-Steuerung passt prima zum Spiel: Einfach drüber streichen und schon poltert der Quader einen Schritt weiter.
Die Touchscreen-Steuerung passt prima zum Spiel: Einfach drüber streichen und schon poltert der Quader einen Schritt weiter.

Die Umsetzungen für iPhone und iPad laufen nach dem gleichen Prinzip ab. Irgendwo brennen Feuer in Schalen, Mosaike zieren den riesigen Boden, schlanke Backsteinsäulen werfen Schatten und durch Buntglasfenster dringt Licht - man fühlt sich fast wie in einer mittelalterlichen Kathedrale. In der Mitte schwebt ein Spielbrett aus vielen quadratischen Marmorsteinen, in dessen Mitte ein Loch mit blauem Glühen lockt. Genau diese Stelle gilt es zu erreichen, um einen Level zu meistern - am besten mit so wenig Zügen wie möglich.

Dieser Ausgang ist der größte Knackpunkt und Motivationsfaktor, denn der gesteuerte Quader passt nur hochkant hinein. Oft muss man ihn also eine ganze Weile drehen und Wenden und dabei natürlich möglichst nicht vom Rand kippen. Später lässt sich der Block in zwei Würfel teilen. Außerdem sorgen schmale Stege, morsche Holzfelder, Schalter, Brücken und Teleporter für immer komplexere Herausforderungen. Wer näheres über die Feinheiten der Spielmechanik erfahren will, sollte auch einen Blick auf den ausführlichen Test des Originals werfen.

Schludrige Umsetzung

Diverse Schalter, Brücken und Teleporter sorgen für Abwechslung.
Diverse Schalter, Brücken und Teleporter sorgen für Abwechslung.

Trotz des viel geringeren Preises hat Creat die iOS-Versionen nicht abgespeckt wie beim Negativ-Beispiel Scribblenauts Remix. Vor allem mit den späteren der 77 Levels ist man eine ganze Weile beschäftigt. Je nach Abschluss-Zeit, Zahl der Züge und Abstürzen streicht man noch immer Medaillen ein. In den Gamecenter-Bestenlisten kann man sich mit dem Rest der Welt vergleichen, dort hat sich allerdings ein obskurer Bug eingeschlichen. Hat man die Leaderboards erst einmal aufgerufen, kann man sie nicht mehr verlassen. Nur das Beenden per Multitask-Leiste und ein Neustart des Spiels helfen weiter. Auch die entspannte Soundkulisse hat unter der Umsetzung gelitten: Sowohl auf einem iPad 1 als auch auf einem iPhone 4 und einem iPod Touch 3G stottert die Musik ab und zu. Die Aussetzer treten nur gelegentlich auf, stören aber natürlich trotzdem.

Die grafische Umsetzung ist aber prima gelungen: Die urig beleuchteten Bauwerke bieten zwar nicht den Detailreichtum von ilomilo, sehen aber nach wie vor stimmungsvoll aus. Das Hilfe-System wirkt nicht gerade nutzerfreundlich: Zwei Hinweise sind kostenlos, wer mehr möchte, muss sie mit echtem Geld in der App kaufen. Auch wer mitten in einem Level speichern will, darf das nur fünfmal und wird danach zur Kasse gebeten.

Fazit

Wenn ihr auf 3D-Knobler wie Pullblox, Crush 3D oder Kula World steht, solltet ihr euch unbedingt auch Cuboid zulegen. Auch drei Jahre nach dem PSN-Original sorgen die knifflig gestalteten Labyrinthe noch für Suchtgefahr. Es dauert ein Weilchen, bis man das Zurechtrollen auf engem Raum verinnerlicht hat. Doch dann ist es herrlich herausfordernd, viele Schritte vorauszudenken und manchmal sogar auf die perfekte Lösung zu kommen. Währenddessen werden die Nerven von der schummrig beleuchteten Kulisse und dem entspannten Soundtrack beruhigt. Etwas mehr Mühe bei der Umsetzung hätten sich die Entwickler aber schon geben können. Die Musikstücke stocken neuerdings gelegentlich und auch der Bestenlisten-Bug hätte nicht sein müssen. Das Hilfe-System hinterlässt ebenfalls einen faden Beigeschmack: Mehr kostenlose oder freischaltbare Tipps hätten besser zum Spiel gepasst. Stattdessen reißt man den Spieler mit In-App-Käufen aus der entspannten Puzzle-Session. Im Gegenzug hätte das Grundpaket ruhig etwas teurer sein dürfen. Sei’s drum: Wer seine Hirnzellen gerne mit dreidimensionalen Rätseln verknotet, sollte trotzdem zuschlagen, denn die cleveren Quader-Puzzles machen süchtig!

Pro

edle Kulissen
entspannte Soundkulisse
angenehm kreativ & knifflig
viele Schalter & Plattenfunktionen
motivierende Zusatzmedaillen

Kontra

kein Online
oder Multiplayer-Modus
kleine Bugs und Sound-Aussetzer
Hilfe-System zu stark auf Inn-App-Käufe zugeschnitten

Wertung

iPhone

Zauberwürfel-Flair auf dem iPhone: Angenehm kniffliges Kippen, Drehen und Wenden!

iPad

Zauberwürfel-Flair auf dem iPad: Angenehm kniffliges Kippen, Drehen und Wenden!

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