Test: Brothers: A Tale of Two Sons (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Brothers: A Tale of Two Sons (Action-Adventure) von 505 Games
Brothers: A Tale of Two Sons
Entwickler:
Publisher: 505 Games
Release:
07.08.2013
Q4 2015
Q4 2015
Q4 2015
03.09.2013
04.09.2013
11.08.2015
28.05.2019
12.08.2015
Jetzt kaufen
ab 12,74€
Spielinfo Bilder Videos
Der "Summer of Arcade" auf Xbox Live wird eingeleitet von einer kleinen Produktion aus Schweden: Mit Brothers - A Tale of Two Sons wagt sich das erfahrene Studio von Starbreeze in ruhigere Gefilde. Man setzt auf Emotionen, Bilder sowie ein ungewöhnliches Steuerungskonzept statt auf brachiale Action. Geht das Vorhaben auf?

Tod ist überall

Video
Stimmungsvolle Kulissen, eine emotionale Geschichte und ein ungewöhnliches Steuerungskonzept sind die Highlights des Action-Adventures.
Ein kleiner Junge kniet unter einem Baum vor einem Grabstein. Vor seinem inneren Auge sieht er, vermutlich zum hundertsten Mal, wie seine Mutter stirbt. Doch er wird unsanft in die Realität zurückgeholt: Sein älterer Bruder benötigt seine Hilfe, um den schwer erkrankten Vater zum Dorfarzt zu bringen. Dort angekommen scheint es nur eine Rettung zu geben: Das Elixir eines magischen Baumes. Die beiden Brüder machen sich auf den Weg, diese Medizin zu beschaffen.

Während des gut vier Stunden langen Abenteuers wird der Tod immer wieder thematisiert. Und das nicht nur in den Gefahren wie Wölfen, Trollen, Riesen oder Walen, die auf dem beschwerlichen Weg durch eine stimmungsvoll gestaltete Fantasy-Welt lauern. In düsteren Wäldern baumeln Gehängte an den Ästen. An einem anderen Ort wird man Zeuge, wie ein Mann sich das Leben nehmen möchte - es liegt an den Brüdern, ihn zu retten, bevor man durch Erforschen der Gegend herausfindet (oder zumindest ahnt), wieso er Suizid begehen wollte. Oder man rettet ihn nicht und folgt weiter dem Pfad, der zur rettenden Medizin führt. Dann wiederum muss man durch ein Gebiet, in dem Riesen eine gewaltige Schlacht ausgetragen haben und deren noch blutende Leichen den Weg versperren. Wie es zu dieser Schlacht kam, gehört zu den Rätseln dieser geheimnisvollen, hinsichtlich des malerischen Artdesigns an die Fable-Serie erinnernden Welt.

Stimmungsvolle Charakterzeichnung

Das Mysterium wird zusätzlich durch die Art der Erzählung befeuert: Die wenigen Worte, die gewechselt werden, entstammen einer Fantasie-Sprache. Stattdessen stehen sowohl die auf dem Schirm gezeigten als auch die im Kopf entstehenden Bilder im Mittelpunkt, die von einem sehr guten Soundtrack unterstützt werden. Mal pompös, aber häufig eher zurückhaltend und an sphärische irische Weisen erinnernd, findet die Musik stets die richtigen Worte, die man sich von den Figuren vergeblich erhofft.

Man steuert den älteren Bruder mit dem linken Stick, den jüngeren mit dem rechten.
Man steuert den älteren Bruder mit dem linken Stick, den jüngeren mit dem rechten.
Die beiden Brüder definieren sich dementsprechend auch nicht vorrangig über das, was sie sagen, sondern das, was sie tun: An vielen Orten der linear-schlauchigen Umgebung kann man mit der Umgebung, Tieren oder Personen interagieren. Je nachdem, welchen der zwei man verwendet, passieren unterschiedliche Dinge, die helfen, die Figuren zu charakterisieren. Nimmt der Kleinere z.B. eine in einem Topf gepflanzte Blume zum Anlass, den Topf ungeschickt zu Boden zu werfen, wo er zerschellt, riecht der Ältere vorsichtig daran. Man stellt schon früh im Abenteuer fest, dass der Teenager keinerlei Talent zum Harfenspiel hat, der jüngere Bruder aber geschickt die Saiten zupft, dafür aber nicht schwimmen kann. Und obwohl es auch Aktionen gibt, die parallel durchgeführt werden können, vermisse ich etwas: Die Interaktion zwischen beiden, die nur an bestimmten, für die Geschichte wichtigen Punkten stattfindet. Es ist schade, dass der große Bruder in keiner Form auf den herunter geworfenen Blumentopf reagiert und auch ohne Regung daneben steht, wenn der Knirps einen Vogelkäfig öffnet und der Gefiederte auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Denn über diese Reaktionen hätte die Beziehung zwischen den beiden Helden enorm vertieft und die Emotionalität verstärkt werden können.

Brothers: A Tale of Two Sons ab 12,74€ bei kaufen

Kommentare

Rostig schrieb am
Gibt's momentan im Humble Bundle, hab gestern angefangen zu spielen und es gefällt mir wirklich gut.
Ich find, obwohl es halt wirklich leicht ist, hat es ein wirklich angenehmes Pacing, und sieht m.E. ziemlich hübsch aus,
mit einer stimmungsvollen und geheimnisvollen Welt. Und die kleinen Nebengeschichten find ich auch witzig bis tragisch. Echt ein schöner Titel.
Randall Flagg78 schrieb am
Gibt's ja seit heute für umme auf XBox live, wenn man Gold Mitglied ist. Ich bin gerade am downloaden.
Nachdem ich vorhin Life is Strange durch habe, hab ich gleich das nächste kleine Spielchen. Ich bin sehr gespannt drauf, liest sich ja alles gut hier.
Ich hatte das Spiel damals schon auf dem Schirm, aber irgendwie ist es mir wieder abhanden gekommen.
FuerstderSchatten schrieb am
Gerade beendet, kann ich nur weiterempfehlen. Wunderschöne Story. Man darf nur nicht allzu nah am Wasser gebaut sein. ^^
Schwierigkeitsgrad geht auch voll in Ordnung, an ein, zwei Stellen fand ich es etwas nervig,
Nach 2 richtig guten Games, gönne ich mir jetzt was richtig schlechtes, Deus Ex The Fall, hat mit 29% bei Steam eine der schlechtesten Bewertungen, ich bin gespannt.
Supabock- schrieb am
weil sich ICO so scheiße verkauft hat.
Bedameister schrieb am
Gerade durrchgespielt. Ein großartiges Spiel. Hat mir sehr gefallen. Da merkt man, dass viel Liebe in dem Spiel steckte.
Und das Prinzip mit den 2 Charakteren ist zwar manchmal etwas verwirrend ansonsten aber ne echt geile Idee. Frag mich warum das nicht schon öfter so verwendet wurde
schrieb am

Brothers: A Tale of Two Sons
Ab 12.74€
Jetzt kaufen