Test: Yesterday (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Bulkypix
Release:
01.2013
06.2012
06.2012
Spielinfo Bilder  
Auf den Spuren von Robert Langdon

Neben dem Erzähler gibt auch die Hilfe-Funktion nützliche Hinweise. Das Freischalten ist seltsam geregelt: Einfach wahllos ein paar Dinge anklicken und schon steht der nächste Tipp zur Verfügung.
Neben den Erzähler-Texten gibt auch die Hilfe-Funktion nützliche Hinweise. Das Freischalten ist seltsam geregelt: Einfach wahllos ein paar Dinge antippen und schon steht der nächste Tipp zur Verfügung.
Neue Ideen stecken zwar kaum in den Rätseln, sie wurden aber meist glaubwürdig in die Handlung eingebunden. Zu Beginn des Spiels muss Henry z.B. meist auf seinen Grips zurückgreifen, um etwa eine alte Getränkedose mit einem Messer zu einem Dietrich umzufunktionieren. Cooper ist dagegen der Mann fürs Grobe: Er kann ein eingestürztes Mauerstück einfach mit Muskelkraft zur Seite hieven. Ich kann übrigens nicht frei zwischen den Figuren wechseln - stattdessen spiele ich je nach Story-Verlauf einen der Charaktere. Je tiefer ich in die Geheimnisse des Ordens eintauche, desto mehr Erinnerungs-Fetzen werden aus den Tiefen von Johns Gedächtnis zu Tage gefördert. Manche drehen sie sich um Folterpraktiken mit Stromschlägen, spitzen Gegenständen oder andere sadistische Gemeinheiten. Sie tauchen nur in Form kurzer Schnipsel auf und werden bei weitem nicht so explizit dargestellt wie in Saw oder ähnlichen Horrorfilmen. Für eine angenehm unbehagliche Stimmung  sorgt auch der Soundtrack: Die unheilvollen Piano-Melodien werden in spannenden Momenten immer wieder vom metallisch quietschenden Synthesizer durchschnitten.

Schade ist, dass die aufgebaute Spannung ab und zu durch schlecht platzierte Rückblenden durchbrochen wird. Als z.B. Johns alte Freundin mit einer Pistole bedroht wird, kann ich mir nicht einfach das Katana von der Wand schnappen und aus dem Hinterhalt zuschlagen. Stattdessen versetzt sich John in einem Flashback zurück in seine Lehrzeit bei einem asiatischen Kampfkunstmeister. Statt meine bedrohte Geliebte zu retten, muss ich also erst einmal durch die karge Bergwelt schlurfen und ein paar willkürliche Aufgaben für den Meister erledigen, bis der mich endlich in die Kunst des Schwertkampfes einweist. Die Episoden mit Johns altem Meister spielen zwar auch später noch eine wichtige Rolle, werden aber in den falschen Momenten eingestreut.

Tablet-Umsetzung nur teilweise gelungen

Öde: In seinen Flashbacks muss John eine seltene Blume und andere Dinge für seinen blinden Schwertkampf-Meister beschaffen.
Öde: In seinen Flashbacks muss John z.B. eine seltene Blume und andere Dinge für seinen blinden Schwertkampf-Meister beschaffen.
Die Steuerung profitiert vom Touchscreen: Auf dem Tablet lässt sich das Spiel deutlich flüssiger spielen als auf dem PC mit der umständlich designten Inventar-Bedienung. Hier tippe ich einfach das Ziel, Gesprächspartner und Gegenstände an, ziehe sie einfach in die obere Inventarleiste oder wieder heraus.  Die Hotspots erscheinen per Klick aufs entsprechende Icon. Schade sind dagegen die Sound-Abstriche, welche vermutlich die Dateigröße der App klein halten sollen. Es fehlt z.B. der gelungen synchronisierte Erzähler, welcher die Aktionen auf dem PC noch mit geheimnisvoller Stimme kommentierte. Auf dem Tablet erscheinen seine Worte nur als deutscher Text. Außerdem ist die deutsche Synchro nicht mehr dabei – stattdessen gibt es nur noch englische Sprachausgabe und wahlweise Untertitel auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch. Schließlich klingt der stimmungsvolle Soundtrack mitunter etwas kratzig.

Auf Android kamen leichte Stabilitätsprobleme hinzu: Das Speil stürzte auf dem  Nexus 7 gelegentlich ab – zudem lassen sich in der Google-Fassung die Zwischensequenzen nicht überspringen. Ärgerlicher ist aber, dass sich die Premium-Version nicht freischalten ließ, der entsprechende Link  führte stets ins Nichts. Die ständig eingeblendeten Werbebanner sind zwar kein Beinbruch, stören aber die düstere Atmosphäre.

Kommentare

dx1 schrieb am
Carrington hat geschrieben:
Anla'Shok hat geschrieben:
dx1 hat geschrieben:Ist das das Spiel von "Bulkypix", bei dem ich annahm, es sei einer dieser Abzockversuche und würde mit dem ähnlichen Namen ahnungslose Nutzer anlocken wollen?
Das ganze kommt mir auch ein wenig merkwürdig vor.
Naja so ungewöhnlich ist das nun nicht, wenn ein Entwickler für mobile Plattformen einen anderen Publisher wählt.
Schon wahr, aber das Spiel dann unter einem anderen Namen als adware zu "verschenken" schon finde ich. Nun gut, gestern hab ich mir das mal aufs Pad geladen. Das Werbebanner ist recht dezent.
HanFred schrieb am
Ich fand das Spiel (auf dem PC) nicht übel. Aber irgendwie sehr, sehr kurz.
Carrington schrieb am
Anla'Shok hat geschrieben:
dx1 hat geschrieben:Ist das das Spiel von "Bulkypix", bei dem ich annahm, es sei einer dieser Abzockversuche und würde mit dem ähnlichen Namen ahnungslose Nutzer anlocken wollen?
Das ganze kommt mir auch ein wenig merkwürdig vor.
Naja so ungewöhnlich ist das nun nicht, wenn ein Entwickler für mobile Plattformen einen anderen Publisher wählt.
Exedus schrieb am
dx1 hat geschrieben:Ist das das Spiel von "Bulkypix", bei dem ich annahm, es sei einer dieser Abzockversuche und würde mit dem ähnlichen Namen ahnungslose Nutzer anlocken wollen?
Das ganze kommt mir auch ein wenig merkwürdig vor.
Lumilicious schrieb am
Danke für den Test, ich war mir andauernd unsicher ob es sich um was lohnenswertes handelt.
Werde mir das Teil mal merken und zuschlagen, wenns im Angebot ist. :D
schrieb am