Eliss Infinity28.02.2014, Jan Wöbbeking
Eliss Infinity

Im Test:

Im Jahr 2009 sorgte Steph Thirion für eine innovative Perle auf dem jungen iPhone: Die hektischen Puzzles von Eliss funktionierten nur auf dem Touchscreen. Jetzt bekommt der kleine Klassiker eine generalüberholte Neuauflage für iPad und das hochauflösende iPhone der Neuzeit. Herrscht immer noch Suchtgefahr?

Doppelt Retro

Das blitzschnelle Verschieben der Blobs mit mehreren Fingern ist hervorragend gealtert: Der Retro-Stil fetter bunter Kugeln im All ist heute zwar nichts Besonderes mehr, wirkt aber immer noch genau so stimmungsvoll wie die rau summenden Sägezahnmelodien. Das Beste am Spiel ist aber nach wie vor die konkurrenzlos gut auf den Touchscreen zugeschnittene Steuerung: Eigentlich müssen lediglich bunte Kugeln in unterschiedlich große Portale der gleichen Farbe geschoben werden, damit sie sich auflösen, doch das wird mit der Zeit ganz schön knifflig. Sind sie zu groß, zieht man sie mit zwei Fingern in kleinere Blobs auseinander – oder fügt viele kleine Exemplare zu einem Riesenball zusammen.

Die bunten Kugeln werden mit mehreren Fingern gleichzeitig zerteilt, zusammengefügt und zu schwarzen Löchern bugsiert.
Da es irgendwann ganz schön voll auf dem Schirm wird, muss man die Kugeln geschickt mit mehreren Fingern umherarrangieren. Berühren sie sich, sinkt die Energie bis zum Spielende. Das ist vor allem darum knifflig, weil brummende Strudel und viele andere fiese Störfaktoren sie durcheinanderwirbeln. Ein ebenso schweißtreibendes wie süchtig machendes Blitz-Puzzle!

Sparsame Neuerungen

An den Levels des Hauptspiels wurden lediglich Details neu ausbalanciert (z.B. mit praktischen Warnhinweisen) und die Grafik leicht angepasst (hier geht es zum Test des Originals). Auch zwei Musikstücke wurden hinzugefügt. Neu dabei ist ein Endlos-Modus mit Punkte-Kombos und weltweiten Bestenlisten. Die Idee passt prima zum Konzept, doch dank des deutlich höheren Schwierigkeitsgrades eignet sich der Modus nur für sehr kurze Runden zwischendurch. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen Sandbox-Modus zum gefahrlosen Herumspielen und ein fades Musik-Elektro-Keyboard zum Klimpern. Schade, da wäre deutlich mehr drin gewesen! Ärgerlich ist, dass das seltsame Menü mit seinen abstrakten Logos immer noch schrecklich verwirrend gestaltet ist – es dauerte einige Minuten, bis ich mich zurechtfand.

Fazit

Schade, aus dem Remake hätte deutlich mehr werden können. Das schnelle Verschieben und Teilen der Blobs bietet schließlich immer noch unheimlich viel Potential! Seltsam, dass in all den Jahren kaum jemand das Original kopiert hat. Trotz des mageren Umfangs macht das simple, aber geniale Prinzip auch in der Neuauflage auf Anhieb süchtig. Wer das Spiel vor fünf Jahren verpasst hat, sollte also zugreifen. Für die neuen Modi lohnt sich der Kauf aber nur bedingt, sie eignen sich nur für sehr kurze Runden, z.B. in der U-Bahn.

Pro

einfache, aber frische Spielidee
enormes Sucht-Potential
vorbildliche Multitouchscreen-Nutzung
zeitlos stimmungsvolles Minimal-Design
warme Sägezahn-Melodien
motivierend knackiger Schwierigkeitsgrad

Kontra

sehr kleiner Umfang
kein Multiplayer
wirres Menü

Wertung

iPad

Das simple, aber geniale Prinzip macht so süchtig wie vor fünf Jahren, die Neuerungen fallen für eine Neuauflage aber ziemlich spärlich aus.

iPhone

Das simple, aber geniale Prinzip macht so süchtig wie vor fünf Jahren, die Neuerungen fallen für eine Neuauflage aber ziemlich spärlich aus.

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