Test: Castle of Magic (Plattformer)

von Paul Kautz



Castle of Magic
Entwickler:
Publisher: Apple
Release:
18.06.2009
Spielinfo Bilder  
Schöne Jump-n-Runs im guten alten 2D-Stil gibt’s mittlerweile verhältnismäßig selten - Ausnahmen wie New Super Mario Bros., Giana Sisters DS oder Prinny bestätigen nur die Regel, dass der Hüpfmeister von heute nach 3D-Grafik verlangt. Wie schön, dass Gameloft auf dem iPhone den Zauber alter Joypad-Tage wieder aufleben lässt. Wie doof, dass sie dabei die wichtigste Zutat vermasselt haben.

Aus die Maus!

Technisch ist Castle of Magic ein echtes Sahnestück: Kunterbunte Levels, niedliches Design, tolle Animationen - allerdings ist das Gezeigte ziemlich ruckelig.
 
Erinnert sich einer der Mitlesenden an den 1990er Mega Drive-Klassiker »Castle of Illusion«, in dem Mickey Mouse seine von einer bösartigen Hexe entführte Freundin befreien muss und dabei durch allerlei verrückte Märchenwelten hopsen muss? Man ersetze die Maus mit einem blonden Jungen und die Hexe mit einem Zauberer, und schon ist das auch namentlich sehr verwandschaftliche Castle of Magic geboren - es gibt sogar ein Süßigkeitenland sowie immer wieder mal horizontal gekippte Levelteile! Während das Mausflug allerdings ein reines 2D-Spiel war, setzt Castle of Magic auf kunterbunte 3D-Grafik, die allerdings ebenfalls nur zwei Dimensionen kennt - das Spielprinzip folgt also eher dem altbewährten »Pandemonium!« (das es ja leider bislang nicht in den deutschen AppStore geschafft hat).

Die Präsentation ist das Highlight des Spiels: Leuchtende Farben, niedliche Figuren, putzige Animationen, alles ist herzerweichend süß und knuddelig designt - passend dazu ertönt ein wunderbar fröhlicher und verspielter Soundtrack aus den Kopfhörern. Auf der Suche nach der entführten Freundin trabt man durch fünf thematisch unterschiedliche Welten mit jeweils mehreren Levels, an deren Ende immer ein extradicker Bossgegner lauert - bereitet euch auf Duelle mit einem Riesenkraken oder einem übel gelaunten Schneemann vor. In der Standardkonfiguration kann man (doppel-)springen, kurzzeitig schweben und Gegner per Zauberstab in Kisten verwandeln, bunte Klamotten erweitern dieses Portfolio - auf einmal lassen sich Feuerblitze verschießen oder ausgedehnte Tauchgänge in Angriff nehmen! Getroffene Gegner lösen sich nicht nur in einer Puffwolke auf, sondern schwirren auch mal Turtles-kompatibel mitten in den Bildschirm hinein - süß. Der große
Spätestens bei den Bossfights wird man die ungenaue Steuerung verfluchen - das virtuelle Digipad leistet keine gute Arbeit.
Nachteil der gelungenen Präsentation: Die Ladezeiten sind für einen iPod-Titel (der seinerseits eine Handy-Umsetzung ist) erschreckend lang. Außerdem ist die Grafik auf dem iPod touch der ersten Generation teilweise erschreckend ruckelig. Auf späteren Plattformen wird's etwas besser, aber wahrlich flüssig ist das Spiel nirgends.

Der Nachteil aller Virtualität

Eines der schlimmsten Hinkebeine der meisten iPod-Spiele ist die Steuerung: Wird ein Game direkt für die Plattform entwickelt, ist meist alles in Ordnung. Sobald es aber darum geht, bekannte Namen oder auch nur Genres auf die steuerungstechnisch stark eingeschränkte Plattform zu hieven, sind viele Entwickler mit ihrem Latein schnell am Ende - man denke dabei mit Schaudern an die furchtbaren Umsetzungen von Flashback oder MegaMan 2. Ganz so schlimm ist es bei Castle of Magic nicht, aber auch weit von optimal entfernt: Das virtuelle Digipad ist nicht ansatzweise so präzise, wie es so mancher Sprung verlangt, reagiert träge auf Eingaben und ist viel zu oft schuld am Verlust der (reichlich vorhandenen) Bildschirmleben. Neben dieser Eingabe wird auch der beschleunigungsmesser genutzt: Schüttelt man das Gerät, löst man damit spezielle Angriffe aus, die z.B. einen Bienenschwarm zuverlässig aus der Luft holen.

Größe: 76,9 MB
Getestete Version: 1.0.4
Preis (Stand: 04. 09. 2009): 79 Cent
Für ein Jump-n-Run alter Schule ist Castle of Magic durchaus lang: Etwa drei Stunden sollte man für ein Durchspielen einplanen. Das interne Achievement-System, das nicht nur das Durchqueren der Levels, sondern auch die Aufsammel-Genauigkeit belohnt, bietet zusätzliche Motivation für weitere Ausflüge.

   

Kommentare

xmapox schrieb am
Hallo,
normaler Weise, ist das hier nicht mein Gebiet, jedoch brauch ich eure Hilfe zu diesem Spiel. Jetzt bitte keinen großen Lacher, aber ich habe das Spiel für meinen Sohn gekauft und kann ihm aber leider nicht weiterhelfen. (Level1) :oops:
hier mal ein Bild der besagten Stelle:
http://s2.directupload.net/images/090913/cohk6uvo.jpg
Ist gleich am Anfang 1Level/Abschnitt 2 - wenn es denn so genannt wird.
Ich hoffe ihr wisst wo ich mich derzeit befinde und könnt mir helfen!
Vielen Dank im Voraus!
IsaacFromSpace schrieb am
KleinerMrDerb hat geschrieben:Touchscreen hin oder her!
Solche Spiele funktionieren einfach nicht ohne echte Buttons!
Zelda Phantom Hourglas ist das perfekte Beispiel für ein Touchscreen Only Game welches überhaupt keine Knöpfe brauch aber trotzdem richtig Spaß macht!
Leider ist dabei wenigstens ein Touchpen von nöten und das fehlen eines solchen ist zugleich segen und fluch des Iphones!
Die Menüführung klappt hervorrangend mit dem Finger aber sobald es auf Genauigkeit ankommt gelangen viele mit ihren Wurstfingern an die Grenzen des machbaren!
Würde ich z.B. ein Zelda Phantom Hoursglas nur mit dem Finger spielen würd ich kaum noch was von Bildschirm sehen!
Gegner Punktgenau treffen ist dann auch nicht mehr so leicht!

Phantom Hourglass hab ich auch grade am laufen (anbei komm ich im Geisterschiff nicht weiter, da soll man Schalter in einer bestimmten Reihenfolge bewegen aber die Reihenfolge auf dem Schild funktioniert nicht ... das nur anbei :D ) und ich kann mir auch wirklich nicht vorstellen wie man ein spiel spielen wioll wenn man die Hälfte des Bildschirms mit den eigenen Fingern verdeckt ist bzw dem Gamepad. Und wenns dann auch noch ruckelt ...
KleinerMrDerb schrieb am
Touchscreen hin oder her!
Solche Spiele funktionieren einfach nicht ohne echte Buttons!
Zelda Phantom Hourglas ist das perfekte Beispiel für ein Touchscreen Only Game welches überhaupt keine Knöpfe brauch aber trotzdem richtig Spaß macht!
Leider ist dabei wenigstens ein Touchpen von nöten und das fehlen eines solchen ist zugleich segen und fluch des Iphones!
Die Menüführung klappt hervorrangend mit dem Finger aber sobald es auf Genauigkeit ankommt gelangen viele mit ihren Wurstfingern an die Grenzen des machbaren!
Würde ich z.B. ein Zelda Phantom Hoursglas nur mit dem Finger spielen würd ich kaum noch was von Bildschirm sehen!
Gegner Punktgenau treffen ist dann auch nicht mehr so leicht!
schrieb am