Test: Modern Combat: Sandstorm (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Modern Combat: Sandstorm
Entwickler:
Publisher: -
Release:
08.09.2009
Spielinfo Bilder  

Handy-Publisher Gameloft schwimmt mit auf der Hype-Welle rund um Activisions Modern Warfare 2 und liefert iPhone-Usern schon jetzt seine Interpretation des Wüstenkrieges. Bereits beim letzten Shooter Terminator: Die Erlösung ließen die Entwickler die Grafikmuskeln der Apple-Hardware spielen. Auch diesmal gibt es jede Menge Feinheiten in den staubigen Kulissen zu bestaunen.



Blender oder Ballerspaß?

Auf Steinplatten sieht man brüchige Stellen, Raketenwerfer aus angelaufenem Metall weisen erstaunlich feine Rillen auf und auf der Uniform des Protagonisten sind Schmutz und feine Nähte zu erkennen. Wie beim Cyborg aus der Zukunft geizen die Entwickler auch diesmal trotz aller Detailverliebtheit nicht mit Abwechslung:
Mit Hilfe des großen »X«-Icons werden Projektile abgefeuert.
Die zehn Missionen führen zwar allesamt durch den staubigen mittleren Osten, doch dort geht es z.B. inmitten einer Stadt, der Kanalisation, am Hafen, in einem Labor und in einem Krankenhaus zur Sache. Auch das Waffenarsenal fällt üppig aus: Zwei Sturmgewehre, ein Scharfschützengewehr, eine Bazooka, diverse Granaten und andere Bleispritzen dürfen im Wüstenkampf bedient werden. Wie bei der Konkurrenz üblich, habe ich auch hier den Auftrag, Funktürme und diverse andere taktischen Ziele in die Luft zu jagen.

Statt den Helden aus der Schultersicht durch die Schlacht zu navigieren, schaue ich diesmal direkt durch die Augen meines Kriegers - ganz wie im Vorbild Modern Warfare. Ein Deckungssystem gibt es nicht. Davon abgesehen wird aber gesteuert wie gehabt: Der eigene Soldat wird mittels virtuellem Analogstick in der linken unteren Bildecke übers Schlachtfeld gescheucht; die Kamera bewegt man, indem man mit dem rechten Daumen an irgendeiner Stelle über den Touchscreen streicht. Nachdem ich den Empfindlichkeitsregler bis zum Anschlag nach rechts geschoben hatte, funktionierte die Navigation recht ordentlich - trotzdem fühlte ich mich natürlich nie so sicher wie bei einer guten Steuerung mit zwei Analogsticks oder gar mit Maus und Tastatur. Das leichte Auto-Aim haben die Entwickler aus dem gelungenen Socom: US Navy SEALs - Fireteam Bravo 2 (PSP) übernommen; nahe Widersacher werden automatisch aufs Korn genommen. Warten sie auf einem entfernten Dach auf mich, muss ich in die Bildschirmecke tippen und nehme sie mit dem Zielkreuz aufs Korn. Es dürfen auch alternative Layouts wie mit zwei Sticks ausgewählt werden, doch das Standard-Modell funktioniert am besten.

Künstlicher Intelligenzmangel

Auch Geschütze dürfen wieder bedient werden, darunter stationäre MGs und fahrzeugmontierte Exemplare. Wenn man Letztere bedient, geht die Fahrt wie in einem Rail-Shooter durch die Gegnermassen. Das Kanonenfutter läuft nicht nur in diesen Sequenzen lebensmüde in die Schusslinie.
Entfernte Gegner lassen sich nur schwer aus der Hüfte treffen. Ein Klick auf das Zielkreuz-Symbol rechts unten und schon lässt sich die Waffe mit Feingefühl ausrichten.
Schon in Terminator war die künstliche Dummheit eines der größten Mankos im Spiel. Damals konnte man es noch auf schlecht programmierte Blechbüchsen schieben - doch diesmal kämpft man gegen menschliche Gegner. Selbst wenn sie massiv unter Beschuss genommen werden, laufen die Wüstenkrieger nur selten in Deckung. Trotzdem muss man behutsam vorgehen, da die Dumpfbacken stets in Gruppen auftauchen und erstaunlich präzise treffen.

Ein weiteres Problem des Spiels ist der sehr lineare Aufbau. Die gelungene Inszenierung mit aufwändigen Renderfilmen und Kameraschwenks vor einer großen Schlacht kann zwar einiges davon kaschieren - dank der miesen KI fühlte ich mich aber eher wie in einer virtuellen Schießbude als im Krieg. Immerhin fallen die Gegner nicht ganz so hölzern um wie die Kampfcyborgs im »Vorgänger«. Sonderlich realistisch wirken die Animationen trotzdem nicht, da getroffene Gegner wie von der Tarantel gestochen in die Luft springen oder von der Wucht des Projektils meterweit nach hinten geschleudert werden.
      

Kommentare

Marcel3318 schrieb am
Bei einem FPS review sollte erwähnt werden obs nen Multiplayer-Modus gibt oder nicht.
Jörgii schrieb am
Das Game erinnert mich an die alten N-Gage Games. Die waren damals gut, aber heutzutage ist sowas einfach nur grottig! Und soetwas auf dem iPhone anzubieten lässt die Hardware schlechter erscheinen als sie ist. Schade, dass man mit so vielen schlechten Spielen den Ruf schädigt :(
Finger weg von dem Handygame!
The SPARTA schrieb am
Gamesutra hat geschrieben:Oh je, das ist wieder ein Handy-Schrott Spiel!
Absolut nicht zu empfehlen! Wann kommt endlich mal ein richtiges Spiel und nicht son Handymurks raus??
Find mal sonen Spiel fürs Handy mit richtiger 3D grafik als Ego-Shooter, ich sag schon mal viel Spass beim Suchen... :lol: (Und bitte mit nicht nur einer vergleichbaren Grafik sondern genau gleich oder besser, natürlich gutem Gameplay)
Gamesutra schrieb am
Oh je, das ist wieder ein Handy-Schrott Spiel!
Absolut nicht zu empfehlen! Wann kommt endlich mal ein richtiges Spiel und nicht son Handymurks raus??
preludum schrieb am
Hab mir das Game gestern geladen und ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt! War ja anfangs skeptisch was die Steuerung angeht. Aber ich bin positiv überrascht. Sehr gutes Game was schon fast ein Must Have darstellt für jeden iPhone Besitzer der gerne auf ballern steht. :)
Habs im App Store mit 5 Sternen bewertet. Für den Preis einfach nur Top!
schrieb am