Test: Pocket League Story (Taktik & Strategie)

von Jan Wöbbeking



Pocket League Story: Pixelkicker mit Suchtgefahr
Pocket League Story
Entwickler:
Publisher: -
Release:
07.09.2011
kein Termin
Spielinfo Bilder  

Im September letzten Jahres hatten endlich mal Android-Nutzer die Nase vorn: Kairosofts putziger Fußballmanager Pocket League Story erschien zunächst nur für die Google-Plattform. Seit ein paar Tagen dürfen aber auch iOS-Nutzer durchstarten. Ähnlich wie in Game Dev Story und anderen Serienablegern wuseln kleine Pixelmännchen über den Schirm und wollen von einem fähigen Manager zum Erfolg geführt werden.



Kickende »Taschenmonster«

Inhaltlich und grafisch hat sich nichts geändert: Apple-Nutzer bekommen eine

Manager-typisch wird in Matches zugeschaut. Ab und zu muss man allerdings Aufstellung und Taktik ändern - oder einen Spieler kurzzeitig zu Höchstleistungen aufputschen.
Manager-typisch wird in Matches zugeschaut. Ab und zu muss man allerdings Aufstellung und Taktik ändern - oder einen Spieler kurzzeitig zu Höchstleistungen aufputschen.
1:1-Umsetzung des Android-Originals. Statt einer Universal-App wird allerdings nur eine Version für iPhone und iPod Touch angeboten. iPad-Besitzer müssen also mit der ohnehin recht pixeligen Grafik leben, welche herangezoomt noch etwas gröber wirkt. Kenner des Vorgängers Game Dev Story werden sich vermutlich sofort zurechtfinden – der Spielablauf orientiert sich stark daran. Der größte Unterschied ist natürlich, dass man diesmal keine Horde von Codern und Kreativen, sondern eine Reihe Kicker beaufsichtigt. Die meiste Zeit über beobachtet man die grinsenden Pixelsportler aus einer isometrischen Perspektive dabei, wie sie auf dem heimischen Bolzplatz trainieren. Hier verdienen sie sich normale Erfahrungspunkte, um nach und nach im Level aufzusteigen. Nach einem Blick auf die Schwächen und Stärken meiner Schützlinge schnappe ich mir je nach Bedarf meine Sorgenkinder oder Star-Stürmer und lasse sie ein Spezialtraining absolvieren. Dadurch lassen sich gezielt Kategorien wie Technik, Laufgeschwindigkeit oder Pass- und Schussgenauigkeit aufpäppeln. Einige Sportler sind von Natur aus besonders begabt und können ihre Leistung deutlich weiter aufbessern als ihre gewöhnlichen Mannschaftskameraden.

Der Einstieg gestaltet sich etwas öde: Vor dem ersten Freundschaftsspiel konnte ich noch nicht all zu viele Dinge erledigen. Davon sollte man sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn Kairosoft lässt all die Funktionen und Möglichkeiten des Spiels erst nach und nach auf den Spieler los. Nach ein, zwei Stündchen wurde mein Tagesablauf immer betriebsamer. Ich hatte ich bereits einen zweiten Sponsor, einen Parkplatz und eine Tartanbahn bauen lassen. Außerdem hatten meine Kicker bereits diverse Autogrammstunden und Fußball-Camps absolviert, um die Bindung zu den Fans zu verbessern. Fußball-Neulinge brauchen übrigens keine Berührungsängste zu haben. Alle Geschäfte, Trainingsvorgaben und andere Dinge lassen sich kinderleicht in einfachen Menüs festlegen. Nur das Treffen der schmalen Leisten und Symbole gestaltet sich mitunter etwas fummelig. Auch bei der Aufstellung hilft das Spiel mir auf die Sprünge und setzt meine Spieler automatisch auf die zu ihren Fähigkeiten passenden Positionen. Wenn die eigene Mannschaft auch weiterhin siegen soll, muss ich mich natürlich ums Feintuning kümmern, meine Schützlinge aufbauen, neue Stars dazukaufen und auf die Aufstellung des Gegners reagieren. Ab und zu schreibe ich mich dann für den nächsten Wettbewerb oder eine Liga ein.

Das Eckige muss in Eckige!

Auch Autogrammstunden und das Planen neuer Trainingsanlagen gehören zum Programm der kleinen Pixel-Sportler.
Auch Autogrammstunden und das Planen neuer Trainings-Anlagen gehören zum Programm der kleinen Pixel-Sportler.
Wenn ich mich durch die Menüs wühle, steht die Zeit still. Doch während des Trainings läuft die Uhr, bis das nächste Match ansteht und die Spieler der Reihe nach in den Mannschaftsbus trippeln. Die Action auf dem Platz wirkt auf den ersten Blick reichlich minimalistisch: Die Pixelmännchen dribbeln den überdimensionierten Ball wie ein Jojo vor sich her, während schrecklich billige Soundeffekte aus dem Lautsprecher krächzen. Die nervtötende Menümusik lässt sich zum Glück abstellen. Wenn man über die sparsame Präsentation hinwegsieht, gestalten sich Spielablauf und Ergebnisse aber gar nicht so unrealistisch. In meinen ersten Matches arbeitet mein offensiv aufgestelltes Team sich gut nach vorne und verwandelt etwa ein Drittel seiner Chancen, so dass ich meist mit einem Tor Vorsprung gesiegt habe.

Nach ein paar erfolgreichen Matches ging die offensive Strategie aber nicht mehr auf – also habe ich etwas gegen meine Abwehrschwäche unternommen mir ein paar starke Verteidiger hinzugekauft. Der Vertrag meines Trainers wurde verlängert – schließlich wirkt sich das gewachsene Vertrauen positiv auf das Hochleveln aus. Selbst aktiv werde ich auf dem Platz übrigens kaum: Nur wenn ein Spieler mehrmals gestürzt ist und so seine »Aura«-Leiste geleert hat, muss ich aufpassen. Wenn ich ihn dann antippe, lodern um ihn herum wie in Game Dev Story kurzzeitig ein paar Flammen. Dadurch sprintet er flotter über den Platz und wächst einige Sekunden lang über sich hinaus. Der Mechanismus wirkt zwar reichlich skurril, funktioniert aber gut. Nach acht virtuellen Jahren lässt sich die eigene Leistung übrigens in einer Online-Bestenliste mit anderen Spielern vergleichen. Wer möchte, kann aber auch danach noch weiter spielen.

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