Final Fantasy 305.04.2011, Paul Kautz
Final Fantasy 3

Im Test:

Es ist das Final Fantasy, das außerhalb Japans keiner oder kaum einer gespielt hat - jedenfalls bis zum Jahr 2006, als Square Enix beschloss, den unbekannten Klassiker in aufgehübschter Form auf dem DS unters Volk zu bringen. Langer Satz, kurzer Sinn: »Faszinierendes, umfangreiches und bockschweres Rollenspiel alter Schule« stand neben der Zahl 80 auf unserer Fazitseite des damaligen Tests. Und jetzt taucht das gleiche Spiel nochmals aufgehübscht auf den iPlattformen auf.

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Die aufgehübschte Grafik sieht vor allem auf dem iPhone 4 gut aus - schade nur, dass es keinen Texturfilter gibt.
Um es kurz zu machen: Spielerisch ist die Fassung für iPod touch, iPhone und iPad identisch mit dem DS-Original. Alle Informationen über dieses, inkl. der Kampfmechanik und des Job-Systems, findet ihr also in unserem damaligen Test, an dieser Stelle soll es nur um die Neuerungen gehen. Die wichtigste ist die aufgebohrte Technik. Besonders Besitzer eines iPhone 4 haben Grund zur Freude, denn dafür wurde Final Fantasy 3 (FF3) optimiert: Die Grafik nutzt die volle Auflösung des Retina Display, Figuren erstrahlen im optimalen Glanz, die Fonts sind knackescharf. Natürlich funktioniert das Ganze auch auf anderen Phones und touch-iPods, aber den Auflösungsunterschied sieht man. Am wenigsten interessant sieht das Spiel am iPad aus: Da es sich bei FF3 nicht um eine universelle App handelt, läuft es auf dem Pad nicht in voller Größe, sondern nur im »Fenster« - und da auch nur mit der normalen iPod-Auflösung.

Legt man die DS-Version daneben, sieht man deutlich den Grafiksprung: Zwar fragt man sich unwillkürlich, warum die Texturen nicht bilinear gefiltert werden (das Ergebnis sind deutlich sichtbare Pixel), aber gerade die höhere Auflösung in der iPhone 4-Fassung tut dem Spiel sichtbar gut. Außerdem wurden die Texturen zum Teil ebenso aufgehübscht wie die Job-Karten.

Das Schicksal ruft (an)!

Die neue Touch-Bedienung kommt auch den Kämpfen zugute: Die Icons sind groß und gut bedienbar, Monster können direkt angewählt werden.
Touch ist nicht gleich Touch, die Bedienung eines derartigen Bildschirms mit einem Stylus unterscheidet sich deutlich von der Nutzung mit einem Finger. Dem trägt FF3 Rechnung, indem es die vorhandenen Icons großzügig und gut erreichbar gestaltet, zu bekämpfende Monster lassen sich direkt antippen. Ganz neu in der iFassung ist das virtuelle Pad: Das hat keine feste Position am Bildschirm, sondern zentriert sich genau da, wo man den Steuerungsfinger anlegt. Dadurch kann man seine Kontrollposition selbst bestimmen, was ein echter Segen ist. Auch das Heranzoomen an interessante Gegenstände wurde an die Plattform angepasst: Man hält jetzt keine Taste gedrückt, sondern zwickt einfach mit zwei Fingern in die Grafik.

Das Speichersystem war auf dem DS bestenfalls rudimentär: Richtig den Spielstand sichern durfte man nur an der Oberfläche; innerhalb von Dungeons, deren Erkundung teilweise mehr als eine Stunde dauerte, gab es nur ein Quicksave-System, das seinen Namen nicht verdiente - den Spielstand durfte man nur ein Mal laden, danach war er futsch. Die schlechte Nachricht: In der neuen Version ist das ganz genauso, das Speichersystem wurde dem noch

Größe: 208 MB

Getestete Version: 1.0.0

Preis (Stand: 5. April 2011): 12,99 Euromobileren Gedanken der Apple-Plattformen nicht angepasst. Die gute Nachricht: Bekommt man mitten im Bosskampf einen Anruf oder eine SMS, geht das Spiel danach an exakt der gleichen Stelle weiter.

Fazit

Ich habe sehr schöne Erinnerungen an Final Fantasy 3 - aber auch weniger dolle. Der Herzog der dunklen Flecken ist der üble Schwierigkeitsgrad, der in Kombination mit dem unbarmherzigen Speichersystem für ein teilweise irre frustrierendes Spielerlebnis sorgte. Und sorgt, denn beides ist auch in der iFassung noch vorhanden: Die langen Dungeons mit ihren endlos scheinenden Zufallskämpfen, deren Loot man aber braucht, um dem am Ende wartenden Bossgegner eins auf die Mütze geben zu können - und wenn man Pech hat, und kurz darauf draufgeht, darf man alles von vorn machen. Damals wie heute also ein klarer Fall für Profis am Touchpad, die aber jetzt auf die grafisch schönste Fassung zurückgreifen können, die sich dank des dynamischen virtuellen Sticks auch wunderbar präzise spielt.

Pro

schöne 3D-Grafik
sehr umfangreich
herausfordernde Gefechte
motivierendes Job-System
einfache Steuerung
guter Soundtrack
massig zu entdecken

Kontra

steil ansteigender Schwierigkeitsgrad
nervend viele Zufallskämpfe
veraltetes Spieldesign

Wertung

iPhone

Hübsches, umfangreiches und bockschweres Rollenspiel alter Schule.

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