Vorschau: Final Fantasy Tactics: The War of the Lions (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Final Fantasy Tactics: The War of the Lions (Taktik & Strategie) von Square Enix
Final Fantasy Tactics: The War of the Lions
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
kein Termin
kein Termin
05.10.2007
Spielinfo Bilder Videos
20 Jahre ist es her, dass "Final Fantasy" zum ersten Mal auf einer Videospiel-Packung prangte. 20 Jahre, seit denen Square (Enix) nicht nur eine einzigartige Erfolgsstory schreibt, sondern diese auch im Kino, als actionreiche Abenteuer und im anspruchsvollen taktischen Rahmen erzählt. Schade, dass der Tactics-Ableger nie eine echte Fortsetzung erhielt, aber immerhin erlebt ihr auf PSP noch einmal die fordernden Kämpfe, die umfangreichen Möglichkeiten und das einzigartige Job-System, aus denen Square damals den Wegweiser für taktische Rollenspiele baute.

Rebellion!

Wer vor zehn Jahren das erste Mal in die Welt Ivalice abgetaucht ist, sollte wissen, dass The War of the Lions zwar den Defibrillator unter Strom setzt; für eine verjüngende Frischzellenkur fehlte es der Kriegskasse jedoch an Inhalt. Ihr findet zwar neue Gegenstände, neue Jobs, überarbeitete Filmsequenzen sowie eine Möglichkeit, gemeinsam mit oder gegen einen Kumpel in den Kampf zu ziehen - abgesehen davon sieht man dem Remake sein hohes Alter aber deutlich an. Glück im Unglück: Nippon-Taktik findet selbst heute noch mit zweidimensionalen Charakteren in verhältnismäßig kleinen dreidimensionalen Arealen statt - Disgaea 3
Wichtige Episoden werden, wie gewohnt, in schön gezeichneten Filmen erzählt.
z.B. wird, den ersten Bildern nach zu urteilen, auch auf PS3 genau so aussehen. Das Schwierige daran: Während gezeichnete Figuren selbst im hohen Alter noch einen adretten Eindruck hinterlassen, altern 3D-Landschaften im Angesicht des technischen Fortschritts rapide. Auch die Musik klingt trotz schöner Kompositionen nie zeitgemäß - Midi macht's unmöglich. Darüber müssen Taktiker hinwegsehen.

Müssen? Unbedingt! Denn im Vergleich zu ihrem Äußerem sind die Akteure alles andere als platte Abziehbilder. Habt ihr als Final Fantasy XII- oder Vagrant Story-Abenteurer bei "Ivalice" aufgehorcht? Richtig: Die Welt wurde vor genau zehn Jahren erstmals vorgestellt, als ihr in der Rolle von Beoulve in eine Geschichte um politische Intrigen und einen drohenden Bürgerkrieg geworfen wurdet. Die Ereignisse finden kurze Zeit nach dem Fünfzigjährigen Krieg statt, als der junge Ritter erfährt, dass sich die einfache Bevölkerung gegen die Unterdrückung der Adligen zu wehren beginnt. Beoulve entdeckt eine Armee namens Death Corps, die sich gegen die Obrigkeit erhebt - der Kampf um die Freiheit  des Landes und seiner Menschen steht unmittelbar bevor.

So sieht das neue, alte Final Fantasy Tactics in Bewegung aus:

Zwischensequenz
Spielszenen

Politik aus Japan


Es ist nicht überraschend, dass Square die Geschichte nicht nur in Sprechblasen fortführt, sondern wichtige Ereignisse in wunderschönen Einspielungen zeigt. Die bewegten, wie auf dunkles Pergament gemalten Pinselstriche wirken dabei selbst für Kenner der ohnehin stets fantastischen Square-Filme erfrischend. Die Geschichte ist großartig: Gerade hinter ihrem ernsten Tonfall, den politischen Verwicklungen und der Tatsache, dass immer wieder die finstere Seite einiger Charaktere durchblitzt, steckt viel mehr, als die kindliche Darstellung auf dem Schlachtfeld vermuten  lässt. Trotzdem: Die große Faszination geht nicht von der Handlung aus; es sind vor allem die Kämpfe, die mich in ihren Bann ziehen.

Der Name sagt es schon: Final Fantasy Tactics setzt nicht auf zahlreiche Scharmützel mit kleinen Gegner-Gruppen, sondern konfrontiert eure bis zu zwölf Mann starke Truppe mit ebenso großen Gegnerscharen. Dabei reist ihr nicht frei durch Ivalice, sondern bewegt euch auf festen Linien über die Landkarte - von einem Ereignis zum nächsten. An bestimmten Punkten kommt es, meist zufällig, zum Kampf und ihr müsst zunächst die Aufstellung festlegen. Je nach Schauplatz dürft ihr unterschiedlich viele Krieger
Ohne Zauberer kommt ihr nicht weiter: Einige Sprüche schalten ganze Gruppen von Gegnern aus.
positionieren, wobei ihr hier noch nicht erkennt, wie die Umgebung aussieht und wie der Gegner aufgestellt ist. Stattdessen postiert ihr eure Figuren auf einem vorgegebenen Raster und erfahrt erst nachher, wo sich dieses auf dem Schlachtfeld befindet. Es ist nicht die glücklichste Variante, da eure taktischen Möglichkeiten so zu Beginn sehr eingeschränkt sind. Allerdings entfacht der Kampf oft erst nach mehreren Zügen, so dass ihr die Aufstellung noch anpassen könnt.

Gastarbeiter

Runde für Runde entscheidet ihr, welcher Ritter einen Widersacher attackiert, ob die Zauberer angreifen oder ihre Mitstreiter vor Schaden schützen, wo Bogenschützen in Position gehen oder wen die Chemiker mit einem Heiltrank aufpeppen. Dabei darf sich jeder Charakter pro Runde ein Mal bewegen und eine Aktion ausführen; anschließend legt ihr fest, in welche Richtung er schaut, denn falls ihn ein Feind von der Seite oder von hinten attackiert, kann er den Angriff nur schlecht abwehren. Falls Beoulve fällt, solltet ihr ihn übrigens schnell vom KO-Status befreien, denn anders als aus den meisten japanischen Rollenspielen gewohnt, ist das Spiel vorbei, sobald euer wichtigster Held nach einiger Zeit nicht nur bewusstlos ist, sondern stirbt. Vom Start weg fordert Final Fantasy Tactics auch gestandene Feldherren, denn selbst nach dem Studium der  Hilfetexte lernen sie oft erst durch Fehler, wie sie am effektivsten vorgehen. Danach nutzen
Auf diesem Bildschirm legt ihr den Beruf fest.
sie allerdings geschickt die unterschiedlichen Fähigkeiten und Berufe ihrer Einheiten.

Beruf - oder Job - nennt Square, was für gewöhnlich als Klasse bekannt ist. Das Besondere daran: Wo die Helden sonst von vornherein auf eine Klasse festgelegt sind, dürfen sie hier ihren Beruf jederzeit wechseln. Das macht nicht nur aus einem Magier einen Ritter, falls ihr dringend einen Nahkämpfer benötigt, damit sind auch jeweils andere der insgesamt 400 Fähigkeiten verbunden, die sie mit wachsender Erfahrung lernen können. Mit 22 Berufen und etlichen Charakteren (darunter Gastauftritte von Cloud oder Balthier aus Final Fantasy VII) habt ihr somit viel zu tun, um eure Gruppe auf die kommende Schlacht vorzubereiten. Macht ihr in einem Ort halt, dürft ihr zudem einen Freund herausfordern oder mit ihm gemeinsam in den Kampf ziehen. Tretet ihr gegeneinander an, behalten eure Helden ihre so gewonnenen Job-Punkte, welche sie für einen Wechsel ihrer Berufung benötigen. Spielt ihr im Team, behaltet ihr alle aufgelesenen Gegenstände, was ihr verloren habt, wird euch hingegen zurückerstattet. Somit schließen die WiFi-Gefechte die Lücke zwischen einem kooperativen Abenteuer (was bei einem umfangreichen Handheld-Spiel ohnehin unmöglich ist) und belanglosen Scharmützeln. 

   
 

AUSBLICK



Schade, dass Square Enix den Vorreiter für moderne Taktik-Rollenspiele nur behutsam an seinen neuen Auftritt anpasst, denn den 2,5-dimensionalen Kulissen sieht man ihr Alter an. Auch die hervorragend komponierte Midi-Musik plärrt leider sehr altbacken. Trotzdem: Schaut über die antike Technik hinweg und gebt Final Fantasy Tactics eine Chance - das umfangreiche Job-System, die zahlreichen Fähigkeiten und die spannenden Runden-Kämpfe werden euch für lange Zeit an den kleinen Bildschirm fesseln! Von den starken Charakteren und der erwachsenen Geschichte ganz zu schweigen. The War of the Lions muss im Oktober nur noch eins beweisen: Kann es heutzutage dem noch umfangreicheren Disgaea, das im Oktober zumindest in Nordamerika einen komplett neuen PSP-Ableger erhält, das Wasser reichen? Ersteindruck: sehr gut

Kommentare

maniac91 schrieb am
für psp?! ich liebe fftactics, hab aber keine psp :cry:
=PROFI([])OPFER= schrieb am
ohh man, tut mia echt leid wegen dreifachpost.
Is was schief geloffen, naja*
=PROFI([])OPFER= schrieb am
Füa PSP* da muss i erst ma, die PSP ausbuddeln* Liegt irgenwo
im Dachgeschoss bei mia.
=PROFI([])OPFER= schrieb am
Füa PSP? 8O
JuuuHuuu* Everybody singing Kong FU FU FU, yeah***** :D
schrieb am