Test: Bayonetta (Action-Adventure)

von Mathias Oertel





FAZIT



Wow, ich bin hin und weg. Es hat mich voll erwischt. Das ist ein Actionerlebnis, das seinesgleichen sucht! Das beginnt schon bei der einzigartigen Hauptdarstellerin, die gleichermaßen stark wie lasziv und selbstironisch ist. Das geht weiter bei der kreativen Visualisierung, die hinsichtlich des Art- und Figurendesigns fast schon surreales Niveau erreicht. Und das hört bei der inspirierten Erzählung, die geschickt alltägliche Emotionen sowie religiöse Elemente thematisiert, nicht auf. Wenn man Bayonetta etwas vorhalten möchte, dann dass sie es nicht schafft, das Genre stylischer Action spieltechnisch auf neue Wege zu bringen. Doch sie reizt die seit Dante bekannten Mechanismen  mit einer Leichtigkeit aus, die nur weiblichen Wesen zu Eigen sein scheint. Dass dabei auch musikalische oder moralische Grenzen überschritten werden und dass dieses bizarre Abenteuer viele abschrecken wird, macht es nur noch reizvoller. Und eines darf man nicht vergessen:  In Zeiten, in denen Entwickler gerne die größtmögliche Masse mit Automatismen befriedigen möchten, schwimmt Bayonetta komplett gegen den Strom und spricht genau so wie Demon's Souls eher die Harten im Garten an. Das Spiel ist fordernd, mitunter frustrierend, aber immer fair. Bayonetta ist für mich das fantasievollste und berauschendste Erlebnis dieses Jahres, prall gefüllt mit überbordender visueller Kreativität, sexuellen Andeutungen und atemloser Action. Und dafür sage ich: Danke, Kamiya-san!
Weniger dankenswert ist allerdings die PS3-Version, die nicht nur von allgegenwärtigen Ladezeiten (teilweise sogar beim Pausenmenü oder Gegenstandsbeschreibungen), sondern vor allem immer wieder von technischen Defiziten wie Bildrateneinbrüchen, Tearing, Farbarmut und Texturschwächen drangsaliert wird. Dass Sega bei der Portierung offensichtlich nicht in der Lage war, eine gleichwertige Umsetzung auf die PS3 zu bringen, dürfte nicht nur für Unmut bei den Sony-Fans sorgen, sondern hat auch zur Folge, dass die Umbra-Hexe auf diesem System eine Award-Stufe hinunter purzelt. Dass Bayonetta aber auch auf der PlayStation 3 mit diesen Mankos ein gewaltiges Wort in diesem Spielejahr mitreden wird, steht außer Zweifel. Denn selbst mit all den vermeidbaren Technik-Problemen bleibt unter dem Strich ein äußerst eindrucksvolles Spielerlebnis mit einer der exotischsten Hauptfiguren der letzten Jahre.
Release:
17.12.2009
11.03.2017
11.12.2009
18.02.2020
16.02.2018
24.10.2014
17.02.2020
Erhältlich: Digital
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Bayonetta ist ein fantasievolles und berauschendes Erlebnis, prall gefüllt mit überbordender visueller Kreativität, sexuellen Andeutungen und atemloser Action.”

Wertung: 93%

PlayStation 3

„Inhaltlich und hinsichtlich des Artdesigns ist die PS3-Hexe ebenso überzeugend wie ihr 360-Pendant, technisch ist sie allerdings eine Klasse schlechter.”

Wertung: 89%

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Lesertests

Kommentare

Nuracus schrieb am
Ich find den Storyaufbau auch echt großartig.
Man wird reingeworfen ins Spiel, es passieren ein paar Dinge, man kapiert NIX und denkt sich: "Waaaaaaaaaaas ... hab ich die 5 Vorgänger verpasst?"
Man fühlt sich, wie wenn man mitten in der zweiten Staffel anfängt, Lost zu kucken.
Nun, bei Bayonetta ists aber so, dass wirklich ALLES bis zum Ende aufgeklärt wird :)
und zumindest ich war die ganze Zeit über so neugierig, dass mich dieses WTF-Gefühl dauernd bei der Stange gehalten hat.
Hachja ... "Bayonetta" und "Stange halten" in einem Satz - was bin ich wieder ein Schelm.
unknown_18 schrieb am
Es ist einfach mal ne Abwechslung zu dem ganzen Casual Mist, der oft viel zu sehr auf die breite Masse zugeschnitten ist und daher kaum mehr richtig eine Seele besitzt. Bayonetta hat Seele. ;)
XenolinkAlpha schrieb am
Tante Inferno hat geschrieben: Ich habe Bayonetta zweimal bloss auf Stufe leicht durchgedaddelt (hähä). Für normal oder höher hätte ich keine Geduld gehabt. Somit bleiben mir zwar die Alfheim-Portale verwehrt, aber was soll's. Ich hatte früher mit anderen Spielen meine "ich-schmeiss-nun-das-Pad-gleich-an-die-Wand-Situationen", sowas erspare ich mir heutzutage. ^^
Ein grosses Dankeschön, dass Bayonetta auch für Leute spielbar ist, die keine Berufsgamer sind.
Ich bin fast mit "Schwer" durch. Der Trick ist einfach, im ersten Kapitel soviele Hexentrank Zutaten wie möglich zu sammeln und damit sehr viele Tränke zu brauen. Außerdem am Ende des Levels das Minispiel absolvieren und Hexenschuss holen. Damit hast du genug Tränke und Hexenschüsse über dem Kauflimit im Laden. Und glaub mir, wenn du kein Gamergott bist, dann wirst du auch diese brauchen, auch wenn es am Ende nur Stein gibt, hauptsache man kommt durch, der Rest ist für die Elite Hardcoreler! :mrgreen:
Tante Inferno schrieb am
Balmung hat geschrieben:Muss ich auch mal wieder spielen, ist ein Spiel das man gut von Zeit zu Zeit mal wieder raus holen kann. ^^
Das ist noch ein richtiges Spiel, wenn ich dagegen Casual Spiele wie SW:TOR sehe und vor allem dessen Spieler, da wird erst einem klar, dass man immer noch in einer ganz anderen Liga von Spaß spielt. Die CS Generation und danach geht mir inzwischen einfach nur noch auf den Sack. Es muss immer alles noch einfacher sein, an Bayonetta würden sie wohl den Rest ihres Verstandes verlieren, weil sie mit so gut wie keinem Einsatz nicht sehr weit kommen werden. ^^
Ich habe Bayonetta zweimal bloss auf Stufe leicht durchgedaddelt (hähä). Für normal oder höher hätte ich keine Geduld gehabt. Somit bleiben mir zwar die Alfheim-Portale verwehrt, aber was soll's. Ich hatte früher mit anderen Spielen meine "ich-schmeiss-nun-das-Pad-gleich-an-die-Wand-Situationen", sowas erspare ich mir heutzutage. ^^
Ein grosses Dankeschön, dass Bayonetta auch für Leute spielbar ist, die keine Berufsgamer sind.
unknown_18 schrieb am
Muss ich auch mal wieder spielen, ist ein Spiel das man gut von Zeit zu Zeit mal wieder raus holen kann. ^^
Das ist noch ein richtiges Spiel, wenn ich dagegen Casual Spiele wie SW:TOR sehe und vor allem dessen Spieler, da wird erst einem klar, dass man immer noch in einer ganz anderen Liga von Spaß spielt. Die CS Generation und danach geht mir inzwischen einfach nur noch auf den Sack. Es muss immer alles noch einfacher sein, an Bayonetta würden sie wohl den Rest ihres Verstandes verlieren, weil sie mit so gut wie keinem Einsatz nicht sehr weit kommen werden. ^^
Als ich damals die Demo gespielt habe, dachte ich sofort: das Spiel muss her, genau mein Ding und vor allem mal wieder ein typisch japanisches Spiel, das man nicht verwestlicht entwickelt hat. Viele der heutigen japanischen Spiele haben viel zu viel westliches angenommen, was ihnen immer mehr das besondere genommen hat. Da tut ein Spiel wie Bayonetta echt gut. ;)
Ich hoffe es wird wirklich einen Nachfolger geben.
schrieb am