Test: Stranglehold (Action-Adventure)

von Mathias Oertel





FAZIT



Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite bewundere ich die stilsichere Umsetzung all dessen, was mich seit Ende der achtziger Jahre am Action-Kino Hong Kongs begeistert hat: Emotionale, leicht überzogene Geschichten um Ehre, Freundschaft und Rache, wahnwitzige Kamerafahrten und ein Bodycount, der kaum in Worte zu fassen ist. Auf der anderen Seite setzt bei aller Intensität irgendwann eine absolute Übersättigung ein. Die eindrucksvoll zerstörbare Kulisse, die zielsicher in Szene gesetzten Spezialbewegungen, das gesamte Woo´sche Ballistische Ballett: Alles läuft sich leider irgendwann tot. Anstatt sich auf gut positionierte und dramatisch stilvolle Ruhephasen vor dem nächsten Kugelhagel zu verlassen, feuert Stranglehold von Anfang bis Ende aus allen Rohren. Doch bei dem ganzen Stakkato vergisst das Team, dass ein Film wie HardBoiled auch von seiner Dramaturgie lebt, dass alles auf einen Höhepunkt hinarbeitet, den John Woo in nahezu all seinen Filmen mit zielsicherer Perfektion zum Einsatz bringt. Hier allerdings kennt das Drehbuch nur ein Tempo, kennen die Gegner kaum Intelligenz, die Spannungskurve keine Variationen und die Grafikabteilung hat nicht verstanden, dass bei einem Actionfilm nicht nur die Akteure und die Sets, sondern auch die Hintergründe überzeugen müssen. Stranglehold hätte viel mehr sein können als nur ein Dauerfeuer-Viagra für Baller-Fetischisten. Doch statt einem Lobgesang auf den "Heroic Bloodshed", der nur bei den emotional und dramaturgisch überzeugenden Zwischensequenzen angestimmt wird, bleibt Stranglehold eine leicht dissonante Explosiv-Orgie ohne Kompromisse (abgesehen von der Blutleere der deutschen Version). Gute Unterhaltung mit Knalleffekt, aber angesichts des Talentes von Chow Yun-Fat, John Woo und dem Team, das auch für Psi-Ops verantwortlich war, eine kleine Enttäuschung. Bleibt zu hoffen, dass eine hoffentliche Fortsetzung die Schwachstellen ausmerzt.

Update 25.09.08

Was die Unterschiede zwischen den Versionen betrifft: Die PC-Version punktet zwar mit der punktgenauen Steuerung und dem insgesamt stimmigeren Gesamtbild. Dem gegenüber stehen jedoch anspruchsvolle Hardware-Anforderungen, wenn man in einer hohen Auflösung spielen möchte. Und wer Stranglehold wegen des Mehrspieler-Modus gekauft hat, kann den Titel gleich wieder zurück bringen: Wenig Modi, wenig Abwechslung, wenig spektakulär...
Publisher: Midway
Release:
08.01.2010
27.08.2007
28.09.2007
08.01.2010
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Ein brachiales Action-Feuerwerk Marke John Woo, bei dem technische Mankos und der fehlende Spannungsbogen für Ladehemmung sorgen... ”

Wertung: 80%

PC

„Auch auf dem PC solide inszenierte Action, die allerdings viel PS unter der aube fordert.”

Wertung: 80%



 

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Kommentare

derjimi schrieb am
ich muss ja sagen, dass ich ein großer Freund von brachialen Actionspielen bin. Max Payne habe ich geliebt, Resident Evil 4 und 5 und auch God of War I-III gehören für mich zu besten Spielen überhaupt.
Da dachte ich mir, dass ich mit Stranglehold wohl nichts falsch machen kann, zumal ich die Bullet Time aus Max Payne sehr geliebt habe.
Aber was man bei Stranglehold geboten bekommt, ist einfach nur eintönig. Miese Story, furchtbare deutsche Sprecher, eine bereits nach dem ersten Abschnitt ermüdende Musikuntermalung(die ich nach dem ersten Abschnitt ausgeschaltet habe).
Außerdem nervt es, dass man in seiner Bewegungsfreiheit so eingeschränkt ist. Warum kann ich zwar alles kaputtschießen, aber noch nicht einmal dahin springen oder klettern, wohin ich möchte, sondern nur an "leuchtenden Stellen" mit der Umgebung interagieren. Das wirkt so künstlich.
Was mich mit am meisten stört, ist die emotionslose Hauptfigur, die alles kurz und klein ballert und danach seelenruhig mit den Kollegen telefoniert, ohne einen Kratzer oder auch nur einen Tropfen Schweiß auf der Stirn zu haben, obwohl meine Lebensenergie vorher recht stark geschrumpft war. Da wird null Emotion rübergebracht und ich kann jetzt viel eher die Indizierung in Deutschland nachvollziehen. Irgendwie gehts nur um die Gewalt und deren Ästethisierung.
Andere Spiele sind da auch nicht zimperlich (bsp. God of War) aber da steckt Emotion und Geschichte drin, man möchte wissen, wie es weitergeht - außerdem kann man eher das Handeln und die Gründe der Gewalt nachvollziehen.
Ich mein. klar darf ein Cop auch seine Schusswaffen gebrauchen, aber diese Gewaltorgien wirken so aufgesetzt und unrealistisch, dass es schon fast lächerlich rüberkommt.
Bei Stranglehold verliert man sehr schnell die Lust und ist nur noch gestresst von der Metzelei, den strohdummen Gegnern(ich hocke mich einfach in eine Ecke und warte, bis mir alle Gegner aus ihrer Deckung vor die Flinte laufen und ich einen recht hohen Leichenberg aufgehäuft habe) und...
Nudelbauer schrieb am
des spiel ist schon echt hamma geil aba nur die uncut version :twisted:
FreshG schrieb am
Also ich habe zum glück Strangelhold schon durchgezockt (schon ein kleines bisl her) und ich fand dass spiel richtig spaßig. Die anhaltende Action hat richtig viel Laune gemacht und die Zeitlupe :D ... traumhaft und stylisch.
Außerdem fand ich war das Spiel sehr "flüssig"; ich konnte das Gam einfach durchzocken ohne irgentwo nicht zu wissen wie es weiter geht oder wo lang es geht. Ich fand auch gut das man keinen Munitionsmangel hatte und das man auch erst garnicht nachladen musste. Das haben die Entwickler übrigens mit absicht gemacht damit die Action noch mehr ans Limit getrieben wird.
Und die Tequilabomben sind sowieso epische Kills. Leider viel hierbei die seltsamme Zensur des Spiels auf. Das Blut wurde zum Beispiel einfach weißgräulich gemacht 8O Das sah dann eher nach Staubwolken aus wenn man die Gegner getroffen hat. Also dann schon eher ohne Zensur/Blut.Nichts desto trotz ist Strangelhold einer der besten Spiele die ich bis jetzt gezockt habe. Und dort wo andere sagen:"Das find ich ja sch***e!" da sage ich:"Einfach mal krass verrückter Asia-Style" :D
Noseman4ever schrieb am
^^ hab mir das spiel jetzt erst geholt und dachte ich würde jetzt zum totengräber werden aber nix ist xD
Habs für nen 10er erwo9rben und es rockt schon sehr gut. Fonds in vieler insicht deutlich besser als max payne. Insgesamt auch besser aber das soll nicht wundern, da es ja viel später raus kam.
Es ist aber nicht die grafik die den unterschied macht sondern was man wirklich fasst alles im raum benutzen kann. Wandsprüge deckungssystem. Specialmoves. Auch die nicht so übertriebene physik erfreut =D
Also ich hab mein spaß und ich hoffe max guckt sich da ein paar dinge ab :)
joker0222 schrieb am
W.Sobchak hat geschrieben:Moin,
ich kaufte das Spiel für 30 Euronen gekuft und es hat mich wirklich entäuscht. Das ständige Geballere, bei dem es nur darum geht möglichst viele Highscores etc. zu erreichen. Dazu die linearen Level und die lahme Story.
Ich hätte 70% gegeben.
für 30 euro hätte ich mich auch geärgert. habe die UK Version für die XBox für rd. 5 euro gekauft und war damit zufrieden. hätte aber auch nur 70% gegeben.
schrieb am