Test: Universe at War: Angriffsziel Erde (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann





FAZIT



Aus Universe at War hätte man viel mehr machen können - nein, müssen! Zwei der drei Rassen sind klasse erdacht und versprühen viel Charme, weil sie völlig verschiedene Spielweisen an den Tag legen. Besonders die Hierarchy mit ihren Riesen-Walkern haben es mir angetan; leider wirken die Masari dagegen stinklangweilig. Viel mehr leidet das Spiel an kuriosen Designentscheidungen: In zwei Dritteln der Kampagne fehlt der wichtige Technologiebaum. Und wenn es zur globalen Eroberung kommt, wird die verbindende Storygrundlage zurückgeschraubt. Warum darf man die Welt nur mit den langweiligen Masari erobern? Außerdem fällt auf, dass die anfänglich packende Welteroberung schnell zu einer bloßen Aneinanderreihung von Gefechten verendet. Darüber hinaus ist die Kameraperspektive zu nah am Geschehen, Wegfindungs- sowie Interface-Probleme gilt es zu überwinden und gewisse KI-Schwächen sind nicht zu verbergen - ganz zu schweigen von daueraggressiven Truppen. Dennoch entfalten die überschaubaren Truppengröße eine enorme taktische Bandbreite und sogar die Balance ist trotz einiger Schlupflöcher bisweilen gut. Und der Multiplayerbereich? Hier könnte Universe at War mit seinen drei Rassen wirklich auftrumpfen, aber die Games for Windows Live-Schnittstelle macht vieles zunichte, da die Spieler in zwei Lager aufgeteilt werden. Sollte euch diese Hürde nicht abschrecken oder ihr schon einen Gold-Account haben, versprühen die Gefechte dennoch so viel Charme, dass sie die Wartezeit auf StarCraft II versüßen können. Trotzdem hätte aus dem ambitionierten Projekt viel mehr werden können!

Wie spielt sich der universale Krieg auf der Xbox 360? Durchwachsen. Mal abgesehen davon, dass es immer wieder störende Ruckler gibt, kann dieses Echtzeit-Strategiespiel auf der Konsole einige seiner Stärken einfach nicht ausspielen. Dabei hat das Team von Petroglyph ein lobenswertes Steuerungsfeature eingebaut: Die auf Knopfdruck erweiterbare, interaktive Minimap - die ist wirklich gelungen und ein deutlicher Fortschritt innerhalb des Genres auf Konsolen. Ich kann hier angenehm schnell einen Trupp von einem Punkt der Karte zu einem anderen, weit entfernten schicken. Das löst aber nicht das Problem der Perspektive - man ist auch auf der Xbox 360 immer noch viel zu nah dran am Schlachtfeld. Und selbst mit einigen positiven Grundvoraussetzungen in Sachen Steuerung, die schon mehr Kontrolle bieten als EAs Konsolenstrategie-Experimente, kommt man einfach nicht an den Komfort der Maus heran, wenn es beim Management großer Armeen um Finessen wie gemischte Gruppen, Patrouillen oder Angriffe von mehreren Seiten geht. Es dauert zu lange, man verklickt sich zu schnell. Das führt dazu, dass man dieses Spiel auch taktisch ganz anders spielt als noch am PC: Auf der Xbox 360 ist man viel eher versucht, einfach und frontal zu attackieren, weil man sich beim komplexeren Truppenmanagement schon mal vertut. Auch online greift man im schnellen Spiel oder dem Welteroberungsmodus gerne zum Sieg des geringsten Widerstands. Unterm Strich auch deshalb nur noch ein befriedigendes Erlebnis, weil die grafische Präsentation Schwächen im Textur- & Schatten- und Filmbereich zeigt - veredelt wurde diese Umsetzung für Konsoleros nicht.
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
28.03.2008
25.01.2008
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ab 12,00€
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Drei tolle Fraktionen bleiben leider hinter ihren Möglichkeiten zurück!”

Wertung: 77%

Xbox 360

„Lobenswerte Minimap-Erweiterung, aber Ruckler und Defizite im Steuerungsdetail. Spielt sich am PC klar besser.”

Wertung: 68%

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Lesertests

Kommentare

Neo_seven schrieb am
der Bug mit den Unzerstörbaren Läuferkernen wurde ja mit dem Patch noch nicht behoben. kennt ihr ne möglichkeit wie man den wieder angreifen kann ohne die Mission neu zu starten?
Jörg Luibl schrieb am
Da die Kernelemente der Testerweiterung dem Pro- & Kontrakasten sowie dem zweiten Fazit zu entnehmen sind, haben wir den Link direkt hierher gesetzt. Auf der ersten Seite gibt es lediglich einen Ergänzungkasten zur Steuerung.
ThePlake0815 schrieb am
Auch wenn dass Spiel nicht sooo toll ist, ändert doch bitte den Link auf der Hauptseite (also aus dem News-ticker) auf die erste Test-seite ab... man wird bei einem Klick direkt zum Fazit geleitet ^^
Killerdingo schrieb am
Servus zusammen,
hab mir vor ein paar Wochen auch einmal Universe at war "angetan".
Nach ein paar Spielen habe ich aber auch schon wieder die Lust daran verloren, kein taktischer Tiefgang. Auch im Lan eher ein "quicky" wo der jenige gewinnt der am meisten Einheiten spammen kann. Auch bedarf es einer starken Überarbeitung der Walker Einheiten welche meiner Ansicht nach zu stark sind.
Mein Fazit:
-Grafik nur sehr oberflächlich schick, viele Bunte effekte ohne wirklich schöne texturen.
-Gamebalancing bedarf starker Überarbeitung
-Viele nicht reproduzierbare Abstürze, Freezes welche gerade in Netzwerkspielen den letzten funken Spass rauben.
(z.b 7 von 10 Netzwerkspielen endeten vorzeitig da bei einem das Spiel abstürzte oder einfror. Das bei mehreren verschiedenen Rechnerkonfigurationen welche alle als "aktuell" eingestuft werden können)
Definitiv ein Spiel was bald wieder in der Versenkung verschwinden wird weil es nichts bietet was es nicht woanders schon in besserer Fassung gibt.
Als Bewertung würde ich gerade noch eine 51% geben da ich erwarte das ein Spiel welches vorwiegend (jedenfalls macht der Multiplayer Modus den Anschein) auf Multiplayer ausgelegt ist eben in diesem auch Stabil läuft.
Falls sich jemand diese Spiel zulegen möchte empfehle ich dringenst noch ein paar monate zu warten, ansonsten läuft man gefahr ein zahlender Betatester zu werden.
hank11 schrieb am
Das Spiel war für mich die Hoffnung in Sachen SciFi - Strat nach dem sehr schlechten CnC 3: TW. Ich finde das Setting sehr interessant und da die Kamera hochgesetzt wird, würde ich es auch gerne spielen.....aber das mit dem Multiplayer ist eine Frechheit...
Leider dann doch nicht mit mir -.-
schrieb am