Test: Assassin's Creed Odyssey (Action-Adventure)

von Mathias Oertel





FAZIT



Nicht nur hinsichtlich der Größe der Spielwelt, die die gesamte westliche Ägäis von Kefalonia bis Lesbos im Norden sowie von Messenien bis Pefki im Süden umfasst, ist Assassin‘s Creed Odyssey ein Epos. Vor allem die Geschichte, die sich irgendwann über drei clever miteinander verbundene Stränge zieht und in serientypischer Manier historische Begebenheiten überzeugend mit fiktiven Geschehnissen verbindet, gehört mit zum Besten, was Ubisoft zum immerwährenden Kampf von Templern und Assassinen zu Papier gebracht hat. Auch das auf vielen der abwechslungsreichen Haupt- sowie einigen Nebenmissionen aufsetzende Dialog-System mit Entscheidungen sowie teils weit reichenden Konsequenzen ist mit dafür verantwortlich, dass man Stunde um Stunde investiert. Andere Elemente wie die höchst ansehnliche Kulisse, die aber auch für offene Welten typische Schwachstellen nicht komplett ausradieren kann, tun ihr Übriges, um einen immer weiter in den Peloponnesischen Krieg zu ziehen, vor dessen Hintergrund sich ein spannendes Familiendrama abspielt, bei dem man aber nur sehr geringen Einfluss auf die Politik hat. Mechanisch sind die Fortschritte im Vergleich zu Origins allerdings bei Weitem nicht so groß wie erzählerisch. Vor allem in der Anfangsphase spielen sich die Auseinandersetzungen trotz Detailverbesserungen beinahe identisch zu denen im alten Ägypten – obwohl man historisch unpassend sogar den Schild entfernt hat. Inventarführung und die grundsätzlichen Standardmissionen kennt man ebenfalls und sind weiterhin verbesserungsfähig. Mit der Seefahrt samt intensiv inszenierter Schlachten kehrt eine der beliebtesten Mechaniken aus Black Flag zurück, hat aber ähnliche Probleme wie damals: Wie schon in der Karibik tummeln sich auch in der Ägäis zu viele Meeresbewohner und vor allem Schiffe, um Eindruck zu schinden. Doch allen Mankos wie Klon-NPCs, großteils berechenbarer KI oder den aufgesetzt wirkenden groß angelegten Schlachten zwischen Sparta und Athen zum Trotz kann Odyssey mit seinem breiten Angebot an abwechslungsreichen Inhalten sowie dem Fokus auf eine gelungene Erzählung viele dieser Probleme egalisieren. Der nächste Schritt hin zum reinrassigen Action-Rollenspiel ist gemacht. Und auch wenn man in entscheidenden Details deutlich hinter The Witcher 3 liegt und auch Horizon Zero Dawn in dem einen oder anderen Punkt den Vortritt lassen muss, bleibt unter dem Strich das beste sowie unterhaltsamste Assassin‘s Creed seit Brotherhood.

(Anm. d. Red.: Zum Test standen uns bislang die Xbox-One- sowie die PC-Version zur Verfügung.)
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
05.10.2018
05.10.2018
05.10.2018
19.11.2019
05.10.2018
05.10.2018
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WERTUNG



PC

„Der nächste Schritt zum Action-Rollenspiel ist gemacht. Dem riesigen erzählerischen Fortschritt mit Entscheidungen und Konsequenzen stehen allerdings eine nur behutsame mechanische Weiterentwicklung sowie in der Summe zu viele Mankos gegenüber.”

Wertung: 84%

Xbox One

Wertung: 84%

* getestet auf Xbox One X

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Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
  • Season Pass, dessen Inhalte keine bzw. nur minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
  • Käufe können minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.

Erläuterung

  • Season Pass mit neuen Inhalten, dazu Zeitverkürzer in Form von Rohstoffen sowie permanente XP-sowie Drachmen-Boosts.

 

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Lesertests

Kommentare

Hiri schrieb am
Gimli276 hat geschrieben: ?02.06.2020 18:42 Mich hat es am Ende komplett erschlagen. Ich kann mich auch nicht damit anfreunden ein Spiel ein Jahr später wieder zu spielen, wenn Add-Ons kommen. Letztlich hat es mich 187 Stunden gekostet um alles abzuschließen inkl. aller Achievements. Als Komplettierer war das eine schlimme Erfahrung. Bin froh, dass ich damit endlich durch bin. Da muss mehr Abwechslung rein...
Man könnte auch sagen selber Schuld, wenn man sich Spiele zur Arbeit macht für belanglose Archievments die eh kein Mensch interessiert.
Gimli276 schrieb am
Mich hat es am Ende komplett erschlagen. Ich kann mich auch nicht damit anfreunden ein Spiel ein Jahr später wieder zu spielen, wenn Add-Ons kommen. Letztlich hat es mich 187 Stunden gekostet um alles abzuschließen inkl. aller Achievements. Als Komplettierer war das eine schlimme Erfahrung. Bin froh, dass ich damit endlich durch bin. Da muss mehr Abwechslung rein...
chrische5 schrieb am
Hallo
Klarer Fall von Verklärung in der Retrospektive. Oder früher war alles besser. Sogar der Journalismus.
Christoph
TheoFleury schrieb am
Die ersten drei Teile waren damals echt gut und haben mit ner interessante Story / Charakteren geglänzt, auch technisch beeindruckend wenn man ZB. die gesamte Welt überschauen konnte (Trotz nervendem Tearing Effect den sie erst viel später weg bekamen. Naja nur ein Detail am Rande, unwichtig)
Kann mich noch erinnern wie teilweise euphorisch die Magazine waren damals und wie gekünstelt es heute wirkt einem stagnierendem Spiel, das eigentlich sich immer verschlechtert hat anstatt zu verbessern, immer noch solch hohe Wertungen zu verpassen....Wie sich die Zeiten ändern und der Journalismus.
Damals vom innovativem Geist mehrere Kulturen verpflichtendes "Must have" Spiel, verkommen zum "Wir brauchen jede 6 Monate einen anderen Teil, vergesst worum es früher ging" "Trotz Stagnation Millionengewinne und wohlwollende Wertungen großer Magazine"!
Tut ein bißchen weh es zu wissen wenn man von Anfang an dabei war und das Produkt gerne unterstützt
hat. Bin inzwischen froh nicht mehr zur Zielgruppe zu gehören :mrgreen:
Flux Capacitor schrieb am
Endlich habe ich mich getraut zuzuschlagen. Im aktuellen SALE auf der Xbox One X für knapp 20.- finde ich es den Preis absolut wert! Es hat mich gepackt. Die Grafik ist in meinen Augen kein Augenöffner, aber für so eine grosse Welt wunderschön und Griechenland ist mir als Feriendestination sehr gut bekannt, ich mag das Feeling.
Eigentlich war ich mit der AC Serie durch, aber Odyssey fühlt sich ja mehr nach Action RPG an als nach einem Schleich und Meuchel Spiel. Ich konzentriere mich voll auf Krieger und das Schleichen ist bei mir nur zweitrangig. Sehr schön! AC als History-Action-Serie welche den Fokus vom Attentäter-Setting wegnimmt, gefällt mir.
Etwas erstaunt war ich, dass sich das Spiel an manchen Stellen wie ein "The Witcher 3" anfühlt. Da hat sich Ubisoft aber stark vom CDPR Titel inspirieren lassen. Und der Witcher hat mich nie zu 100% gepackt, irgendwie war mir das Spiel an manchen Stellen zu sperrig und das bereits ausgelutschte Mittelalter-Setting, welches gefühlt jedes zweite RPG mitbringt auch etwas zu langweilig.
AC: Odyssey gefällt mir da durchaus besser, auch wenn es natürlich mehr casual ist. Aber für einen Gelegenheits-Zocker wie mich, daher eigentlich perfekt. Schönes Spiel.
schrieb am