Test: Shadow of the Colossus (Action-Adventure)

von Jörg Luibl





FAZIT



Es ist unglaublich, wie intensiv sich dieses Shadow of the Colossus nach all den Jahren anfühlt. Das liegt nicht nur daran, dass dieses Remake zu den technisch besten der Videospielgeschichte gehört, so dass sich Kenner des Originals verblüfft umsehen werden: Die Kolosse wirken spektakulärer, die verwunschene Landschaft deutlich lebendiger, es gibt eine ganz neue Flora, Geheimnisse sowie Steuerungszusätze. Man reitet durch pompöse Schluchten, verwaiste Ruinen und an rauschenden Wasserfällen vorbei, um gegen Riesen zu kämpfen, die mit jedem Tritt die Erde beben lassen, springt vom Pferderücken auf fauchende Flugdrachen, die auf eine Achterbahnfahrt Richtung Himmel durchstarten. Sinfonie und Erdbeben wechseln sich ab, so dass eine monumentale Sogkraft entsteht, die weder The Witcher 3 noch The Legend of Zelda: Breath of the Wild, weder Horizon: Zero Dawn noch Uncharted 3 erzeugen. Obwohl nicht viel erzählt wird, weht die ganze Zeit über ein epischer Wind, ein einzigartiger Rhythmus zwischen Ruhe und Sturm, der in einem großartigen Finale nach etwa zehn Stunden nochmal tragisch aufheult. Selbst im Jahr 2018 kann dieses Abenteuer mit seiner auf das Wesentliche reduzierten Spiel- und Erzählweise einen herrlich frischen Kontrapunkt setzen. Warum? Weil es weder einen zweiten oder dritten Teil gab noch irgendein Abenteuer, das auch nur ansatzweise mit dieser Regie mithalten kann. Ästhetik und Konzeption sind bis heute unerreicht. Es ist eine digitalisierte künstlerische Vision, die in diesem vorbildlichen Remake einer neuen Generation zugänglich gemacht wird. Es herrscht von der ersten bis zur letzten Minute eine erhabene, fast schon sakrale Stimmung. Ist das zu viel Pathos? Ja, für ein normales Spiel. Aber nicht für dieses zeitlose Meisterwerk.

Publisher: Sony
Release:
13.02.2006
22.09.2011
07.02.2018
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 21,86€
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WERTUNG



PlayStation 4

„Es ist unglaublich, wie intensiv sich Shadow of the Colossus nach all den Jahren anfühlt. Eines der besten Spiele aller Zeiten kehrt in diesem vorbildlichen Remake zurück.”

Wertung: 95%

Shadow of the Colossus ab 21,86€ bei kaufen


Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
  • Käufe können minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.

Erläuterung

  • Es gibt im PSN-Store einen DLC mit drei Gegenständen, darunter ein anderes Fell für das Pferd, ein Mantel, der Gesundheit regeneriert sowie ein Bogen, der Schwachpunkte der Kolosse aus größerer Distanz zeigt.

 

Lesertests

Kommentare

ray2077 schrieb am
Mit so einer Steuerung macht es keinen Spaß es zu spielen. Ein typischer Fall von sehr gut aufgehüpscht, an sich spielerisch sehr gut, aber eine katastrophale Steuerung - ziemlich buggie.
Hat mit dieser Steuerung nicht diese Bewertung verdient; absolut nicht:
Shake_(s)_beer schrieb am
Ich habe das Remake gerade die Tage auch zum ersten Mal gespielt. Das Original kannte ich zwar namentlich und wusste, dass es schon damals von vielen absolut gefeiert wurde, gespielt habe ich das Original mangels einer PS2 oder 3 aber nie.
Bei mir fällt also jeglicher Nostalgiefaktor weg und ich muss sagen: Nachdem ich es jetzt durchgespielt habe, bin ich hin- und hergerissen. Mehr als einmal habe ich mir beim Spielen gedacht: Wundervolles Kunstwerk, aber schlechtes Spiel!
Wobei schlecht hier natürlich überspitzt ist, aber ich muss tatsächlich sagen, dass ich es auch nicht wirklich gut fand.
Klar, die Atmosphäre ist besonders, allerdings empfand ich sie als nicht so herausragend, wie sie im Vorfeld oft beschrieben wurde. Klar, das Remake kann mit einer guten Grafik und wunderschönen Panoramen aufwarten. Aber auch das ist für mich im Jahr 2020 nichts, was mich nachhaltig und längerfristig beeindruckt. Das gestehe ich dem Spiel aber alles noch zu.
Wirklich negativ überrascht hat mich aber die schiere Monotonie und Langatmigkeit des oft gepriesenen minimalistischen Spieldesigns. Man macht ja wirklich nichts anderes, als von einem Koloss zum nächsten zu reiten um sie dann jeweils zu erlegen. Die Welt ist pure Kulisse, es gibt dort (abgesehen von dem bisschen Sammelkram mit Früchten und Eidechsen) nichts zu tun, zu erleben oder zu entdecken. Sie bietet einfach nur ein paar schöne Panoramen auf dem Weg zum nächsten Koloss und soll natürlich Atmosphäre vermitteln. Ich bin aber, nachdem ich mich daran satt gesehen hatte, nur noch mit dem steuerungstechnisch manchmal etwas störrischen Pferd möglichst schnell zum nächsten Gegner geritten, um das Ganze zu beschleunigen. Die Steuerung empfand ich sowieso allgemein relativ träge, teilweise störrisch und oft nicht wirklich responsiv. Auch wenn Sie wahrscheinlich noch besser funktioniert als beim Original.
Die Kämpfe gegen die Kolosse empfand ich dann am Anfang auch recht schnell als ziemlich eintönig, da sie immer relativ ähnlich...
HunterGehrman schrieb am
4P_1403456628_7130A hat geschrieben: ?30.06.2020 13:56 Würde mich mal über nen Testbericht oder eine Zweitmeinung von jemandem freuen, der das Spiel NICHT zu PS2 Zeiten gespielt hat.
Wenn auch nicht gleich ein Test und vermutlich auch etwas zu spät, aber damit kann ich dienen.
Gestern Abend hatte ich seit langem wieder Mal den TV für mich alleine, also schnell die PS4 angehängt und den Store durchstöbere. Zufälligerweise Shadows of the Colossus gesehen für knapp 10.--
Hab mir gedacht, das sei ja so ein Eposdings, also mal runtergeladen. Ich hatte damals keine PS2 und hatte im Gedächtnis, dass der Jörg das mal so gelobt hatte.
(Aus der Vergangenheit hatte ich übrigens wenig gelernt, denn Uedas anderes Spiel auf der PS4 mit dem fliegenden Köter fand ich echt gruselig, der machte nie was man wollte und die Kamera war grauenvoll...)
Nun den, das Ding gestartet und es passiert.... gar nichts...
Bis ich endlich die lahme Einstiegssequenz überstanden habe, war ich beinahe schon eingepennt.
Als ich dann doch mal irgendwann spielen durfte, wunderte ich mich über die schreckliche Steuerung zu Pferd. Der Gaul bleibt ja überall hängen, dazu noch die schlimme, schlimme Kamera, die bei mir beinahe Übelkeit verursacht.
Ist definitiv kein Spiel für mich, die Kämpfe (kam gestern bis zum 6. Gegner) sind ja inszenatorisch toll gemacht, aber spielerisch ziemlich gleichförmig.
Und dazwischen ist das Spiel einfach nur langatmig. Reite von A nach B, schau dir dabei noch die Panoramen an, die ja wirklich hübsch sind.... Aber wenn ich wandern will, geh ich raus oder spiele Death Stranding, hier will ich aber spielen. Das "Spielen" beschränkt sich dann aber auf "Dreieck hämmern" und den Gaul mehr oder weniger zu steue... Oh, schon wieder an einem Fels hängen geblieben...
Mir ist bewusst, dass ich das Spiel vermutlich falsch spiele. Vermutlich müsste ich an jeder Ecke stehen bleiben und mich umschauen: "Ui, schau mal, eine grosse Brücke", "Ui, schau mal, ein Wald mit hunderten Bäumen, an...
LeKwas schrieb am
4clarkent hat geschrieben: ?23.10.2020 10:52Wurde das Spiel abgewertet auf 92 Punkte? Ich dachte Spiele werden nicht nachträglich abgewertet.
Im Test zum Remake steht weiterhin die 95, seit der Artikel online ging.
Ich nehme an, du hast es mit dem Test zum Original aus dem Jahre 2006 verwechselt, denn damals bekam das Spiel hier eine 92.
schrieb am