Test: Und dann gabs keines mehr (Adventure)

von Bodo Naser





FAZIT



Und dann gabs keines mehr ist geradezu ein Paradebeispiel für ein Fan-Adventure, das für alle anderen nur sehr bedingt geeignet ist. Das liegt noch nicht einmal an dem verschachtelten Mordfall, der auch für Leute, die den Kriminalroman aus den 30er-Jahren nicht kennen, gut zu verstehen ist. Die Story animiert immerhin dazu, am Ball zu bleiben. Das Spiel vermittelt auch gut die sarkastisch-düstere Stimmung von Agatha Christies Krimis, weshalb insbesondere Genrefans damit zufrieden sein dürften. Allerdings hat die betuliche Ermittlungsarbeit so ihre Längen, was sich in sich wiederholenden Dialogen, viel Laufarbeit und dem ständigen Kampf mit der Masse an Gegenständen niederschlägt. Manche Aufgaben haben auch mit detektivischer Tätigkeit wenig zu tun, wie etwa das Pressen von Apfelmost. Kriminaltechnisch bietet da etwa Sherlock Holmes wesentlich mehr. Die Kulisse wirkt dennoch angenehm authentisch und die deutsche Sprachausgabe kann sich hören lassen. Insgesamt  ein ordentliches Adventure - eingefleischte Krimi-Fans können noch ein paar Prozente draufschlagen.
Entwickler:
Publisher: JoWooD
Release:
28.11.2005
13.03.2008
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Das Adventure ist was für Agatha Christie-Fans, für andere weniger.”

Wertung: 70%



 

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Kommentare

Riku239 schrieb am
Als ich hab mir das Spiel mal von einem Freund ausgeborgt und habs mit etwas Hilfe durchgespielt. Und ich muss sagen das Spiel ist genial! Gutes Interface, schaurige Atmosphäre, gute Synchronsprecher, anspruchsvolle, aber auch nicht allzu schwere Aufgaben und lange Spielzeit, mit drei verschiedenen Enden. Ich hab zuvor noch nie einen Agatha Christie Roman gelesen und fand das spiel genial, trotz 2 etwas nervigen Bugs. Mit der Wertugn bin ich nicht so ganz einverstanden, als ich würde das Spiel eher als "Gut-Sehr Gut" einstufen!
Ultragore schrieb am
Genau, Bigerwig, ausserdem heisst die Insel im Original auch nicht Shipwreck Island sondern Nigger Island, weil \"ihre Form an einen Negerkopf\" erinnert.
Frau Christie selbst sah sich dem Vorwurf des Rassismus\' ausgesetzt.
Absolut hirnrissig und völlig überzogen in meinen Augen. Man kann schon immer in alles was reininterpretieren, wenn man nur will.
Ich kenn jetzt die Entstehungsgeschichte und das Entstehungsjahr des Kinderreims nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Verfasser irgendwelche rassistischen Attitüden hatte. Sonst hätte sich das wohl kaum als Kinderreim in die Neuzeit rübergerettet.
However, ein wunderbares Spiel.
Obwohl auch zb Ankh und Westerner sehr gute Adventures sind, sind mir persönlich diese etwas düsteren Krimigeschichten wie auch in Black Mirror oder Moment of Silence wesentlich lieber.
Sehr schwierig zu bewerten, da neben dem technischen und spielerischen Aspekt in diesem Genre mehr als woanders der persönliche Geschmack und das Empfinden des \"Flairs\" der Geschichten und der Atmosphäre zum tragen kommt.
Egon Olsen schrieb am
Gutes Spiel. Habs schon seit ein paar Wochen und kann dem Test nur zustimmen.
galador1 schrieb am
Meiner Meinung nach war der Übersetzer zu übereifrig (Letztes Weekend - ist ein guter Titel), oder der Verleger auf ein Skandal aus.
na ich weiß ja nicht. ist eher ein deutsch - engl. durcheinander. dann doch lieber gleich letztes wochenende, oder ganz engl. lassen. zehn kleine negerlein finde ich passender.
johndoe-freename-86032 schrieb am
\\\\\\\"[...]und orientiert sich an Agatha Christies berühmtem Kriminalroman \\\\\\\"And then there were none\\\\\\\" (1939), der auf Deutsch politisch unkorrekt \\\\\\\"Zehn kleine Negerlein\\\\\\\" heißt[...]\\\\\\\" Wer in die Kerbe reinhauen möchte, sollte aber bei den Tatsachen bleiben. Der Originaltitel des Romans ist keines Wegs \\\\\\\"And then there were none\\\\\\\" sondern \\\\\\\"Ten little Niggers or the Last Weekend\\\\\\\" (1939) - für den Verkauf in den USA wurde der Titel dann in \\\\\\\"Ten Little Indians\\\\\\\" umbenannt... erst danach wurde er abermals geändert und zwar in \\\\\\\"And then there where none\\\\\\\". In Deutschland hieß der Roman lange Zeit einfach \\\\\\\"Letztes Weekend\\\\\\\", nach dem zweiten Teil des Originaltitels, erst im Jahre 1985 bekam er hierzulande den umstrittenen, aber korrekten Titel \\\\\\\"Zehn kleine Negerlein\\\\\\\". Meiner Meinung nach war der Übersetzer zu übereifrig (Letztes Weekend - ist ein guter Titel), oder der Verleger auf ein Skandal aus.
schrieb am