Vorschau: Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure)

von Michael Krosta





AUSBLICK



Bei Eidos Montreal hat man dieses Problem nicht: Shadow of the Tomb Raider setzt zwar vornehmlich auf Altbewährtes, aber die gute Mischung aus Rätseln, Erkundung und Action kann in dem neuen Setting immer noch überzeugen. Mir wäre es allerdings lieber, wenn man den Sammel- und XP-Wahn stärker reduzieren und auf dämliche Nebenbeschäftigungen wie „Finde fünf Totenschädel und schieße sie ab“ komplett verzichten würde. Das sind zusammen mit den ständigen Einblendungen in erster Linie nur Immersions-Killer, die ein gutes Action-Adventure auf diese plumpe Art eigentlich nicht nötig hätte. Schade auch, dass die Gräber zwar deutlich düsterer und fordernder ausfallen sollen, aber weiterhin nur optionale Schauplätze darstellen und daher schon wieder nicht direkt in die Story eingebunden werden. Sehr gespannt bin ich, ob Lara bei ihren Ausflügen in den dichten Dschungel tatsächlich Snake / Big Boss nacheifern wird und wie sich die verschiedenen Schwierigkeitsgrade bei den drei Säulen Kampf, Survival und Rätsel auswirken werden. Während die imposante Technik schon in dieser frühen Fassung mit detaillierten Kulissen und atmosphärischer Beleuchtung beeindruckt, hat das Team in manchen Bereichen aber noch Arbeit vor sich: Zum einen sollte man der KI noch ein paar Gehirnzellen spendieren und zum anderen leidet die Steuerung noch an einem Input-Lag, der aber eventuell auch durch die verwendeten TV-Geräte zustande kam und dadurch eine gewisse Präzision vermissen ließ. Viel Neues darf man für das Finale der Trilogie nicht erwarten. Aber Shadow of the Tomb Raider scheint nach den ersten Eindrücken das gute Niveau der Vorgänger halten zu können. Ob man es mit Schleich-Ausflügen in den Dschungel und der Story sogar noch toppen kann, werden wir spätestens im September wissen...   

Einschätzung: gut
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Kommentare

Danilot schrieb am
@Kant ist tot
Na bei mir ist es so, dass ich nach 10-15 Stunden Spielzeit, wenn das Gameplay soweit klar ist, eher darauf achte, was mir das Game inhaltlich zur Motivation bietet. Und wenn da nichts kommt an interessantem Inhalt, Witz oder Abwechslung, dann ist das schade.
Kant ist tot! schrieb am
Danilot hat geschrieben: ?08.05.2018 09:43
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20
Danilot hat geschrieben: ?05.05.2018 08:35 @Leon-X
Nein den letzten Teil habe ich mir nur noch in Lets Plays angesehen, dass entsprechende DLC aber nicht.
Ich finde einfach, dass die neue Lara eine seelisch verkrüppelte, gewalttätige Psychopathin ist. Die Action passt schon, aber wie hier bereits geschrieben wurde, etwas Witz, Selbstironie, Leichtigkeit würde dem Ganzen gut tun.
Wenn die Entwickler die Story so pseudo realistisch erzählen wollen, dann sollten sie zumindest Wert darauf legen, dass Lara durch Stealthtaktiken den Gegnern ausweichen kann und nur im Notfall töten muss oder dann, wenn der Spieler Bock darauf hat.
...oder sie stellen sie komplett als eiskalte Killerin a la Kratos dar, die im Blutrausch mit der Kletteraxt Köpfe spaltet. So wie bisher passt das Image der an sich liebenswerten Archäologin aber nicht.
Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Die Erwartung von Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit kommt bei mir daher, dass die Entwickler ihr Game mit viel Ernst darstellen. Lara die Gejagte, in Gedenken an ihren Vater, eigentlich eine ganz Liebe, aber dann zwingt man ihr den Gore förmlich auf.
Ich finde die Gewaltintensität ja ok,...
Danilot schrieb am
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20
Danilot hat geschrieben: ?05.05.2018 08:35 @Leon-X
Nein den letzten Teil habe ich mir nur noch in Lets Plays angesehen, dass entsprechende DLC aber nicht.
Ich finde einfach, dass die neue Lara eine seelisch verkrüppelte, gewalttätige Psychopathin ist. Die Action passt schon, aber wie hier bereits geschrieben wurde, etwas Witz, Selbstironie, Leichtigkeit würde dem Ganzen gut tun.
Wenn die Entwickler die Story so pseudo realistisch erzählen wollen, dann sollten sie zumindest Wert darauf legen, dass Lara durch Stealthtaktiken den Gegnern ausweichen kann und nur im Notfall töten muss oder dann, wenn der Spieler Bock darauf hat.
...oder sie stellen sie komplett als eiskalte Killerin a la Kratos dar, die im Blutrausch mit der Kletteraxt Köpfe spaltet. So wie bisher passt das Image der an sich liebenswerten Archäologin aber nicht.
Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Die Erwartung von Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit kommt bei mir daher, dass die Entwickler ihr Game mit viel Ernst darstellen. Lara die Gejagte, in Gedenken an ihren Vater, eigentlich eine ganz Liebe, aber dann zwingt man ihr den Gore förmlich auf.
Ich finde die Gewaltintensität ja ok, aber sie passt nicht zur neuen Lara und...
Miep_Miep schrieb am
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:31
Miieep hat geschrieben: ?07.05.2018 16:26
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20 Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Also wirklich ... finde das jetzt ein bisschen übertrieben :lol: Klar, ist es keine tiefgründige und horizonterweiternde Story, aber niveaulos ist sie auch nicht.
Ja, etwas vlt. schon. Ich meine das in der Hinsicht, dass das eh ein Spiel ist, wo man von vornherein weiß, dass man das Hirn ausschalten kann. Muss ja auch mal sein. Ich mag wie gesagt beide Teile richtig und verstehe einfach diesen Anspruch an TR nicht, dass da direkt psychologische Profile erstellt werden und dergleichen. Klar, das Spiel provoziert es irgendwo auch, weil es sich vlt. selbst zu ernst nimmt mitunter aber darauf muss ich ja als Spieler nicht reinfallen bzw. da mitspielen. Wenn man es als Trash nimmt, hat man einfach mehr Spaß damit, denke ich.
Ich sehe das ähnlich. Die Story ist bestimmt nicht der ausschlaggebende Punkt, warum ich Tomb Raider so liebe :D Das Game hat ganz andere Stärken. Wer ne tiefgründige Geschichte erleben will, sollte sich woanders umschauen.
Kant ist tot! schrieb am
CryTharsis hat geschrieben: ?07.05.2018 16:24
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:01Also bezüglich Gunplay gefällt mir TR deutlich besser. Allerdings ist da der Vergleich schwer, weil ich TR am PC mit Maus gezockt habe. In dem Kontext muss ich auch sagen, dass TR wahnsinnig gut für den PC optimiert wurde, da kann man echt nicht meckern.
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Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:01Das mit der Selbstironie und dem Humor ist schon eine gute Idee aber auch schwerer umzusetzen, da brauchste schon gute Schreiberlinge und dem bisherigen Team traue ich das auch einfach nicht zu. Das ginge glaube nur noch mehr nach hinten los :lol:.
Ich weiß nicht, ob es dafür zwingend gute Autoren braucht. Ironische Brüche werden ja seit Jahren in jedes Spiel und jeden Film gepackt, so dass daraus erzählerischer Einheitsbrei wird. Ich bin dieser Disneyfizierung mittlerweile etwas überdrüssig.
Na ich meinte jetzt schon, wenn es gut sein soll. Klar wird das jetzt überall gemacht aber deswegen funktioniert es ja nicht gleich immer. Die Selbstironie beim neuen Bond finde ich zb. total unstimmig bzw. teils einfach schlecht.
schrieb am