Vorschau: Gedächtnis zum Miterleben
Horror-Schocker oder Erkundungs-Abenteuer?
Im Zentrum der Erfahrung steht das Versprechen, mit Hilfe einer fortschrittlichen Technologie die Erinnerungen von Patienten möglichst realitätsnah nachzuempfinden, die unter dem posttraumatischen Stresssyndrom leiden – insbesondere im Hinblick auf das Familienleben. Wie das dann aussieht? Man könnte sagen wie eine Mischung aus P.T., Layers of Fear und Gone Home. Als Schauplatz dient ein Familienhaus: Man bewegt sich langsam durch spärlich beleuchtete Räume wie das Wohnzimmer, die Küche oder einen engen Flur.
Zeitreise mit Rätselkniff
Neben kleinen Aufgaben, die z.B. auch das Finden und Positionieren eines Gegenstands an einer vorgegebenen Stelle sowie kleine Perspektivrätsel umfassen, kommt auch der Psycho-Horror nicht zu kurz, wenn plötzlich wie aus dem Nichts Gestalten vor einem auftauchen oder man Zeuge von grausigen Szenen wird, die sich vermutlich in dem Haus abgespielt haben. Vor allem in VR war die E3-Demo bereits eine intensive und abgedrehte Erfahrung – mehr noch als der Besuch der Nervenheilanstalt bei The Inpatient. Doch im Gegensatz zum PSVR-Titel von Supermassive Games wird man Transference auch ohne ein Headset und damit ganz normal am Monitor erleben dürfen – auf der Xbox One hat man ohnehin keine andere Wahl. Neben Oculus Rift werden aber alle anderen VR-Plattformen unterstützt. Selbst die Move-Controller wird man als Alternative zum DualShock verwenden dürfen. Doch genau wie bei Impatience werden auch hier Anpassungen an der Mechanik nötig sein, da den Bewegungs-Controllern von Sony bekanntlich die Analogsticks zum freien Gehen und Bedienung der Kamera fehlen.
Ausblick
Nach dem Anspielen bleibt Transference genauso mysteriös wie bei der überraschenden Enthüllung auf der Pressekonferenz von Ubisoft. Es fällt mir daher noch etwas schwer, dieses Erlebnis mit seiner Mischung aus Erkundung, kleinen Rätseln sowie Schockmomenten komplett zu erfassen und einzuordnen. Aber es ist herrlich intensiv, überzeugt durch eine dichte Atmosphäre und verströmt das unangenehme Gefühl einer ständigen Bedrohung, die sich mit unheimlichen Begegnungen und grausigen Szenen schließlich auch zu erkennen gibt. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass der Psycho-Horror ähnlich wie bei Layers of Fear recht schnell seinen Schrecken verlieren könnte, wenn von dieser Bedrohung keine reale Gefahr ausgeht. Bisher macht mich die mitunter völlig surreale Erfahrung im Zusammenspiel mit den natürlichen Interaktionen, einer rätselhaften Geschichte und fiesen Schockern zwar unheimlich neugierig, aber ich habe trotzdem schon im Rahmen der etwa 15-20-minütigen Demo etwas zu schnell die Angst davor verloren, dass mir auf diesem abgedrehten Trip abseits der vereinzelten Anfälle von Schnappatmung tatsächlich etwas Schlimmes zustoßen könnte.
Einschätzung: gut
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