Monster Hunter: World10.08.2018, Jens Bischoff

Im Test: Die PC-Jagdsaison ist eröffnet

Auf PlayStation 4 und Xbox One feiert Capcom mit Monster Hunter: World (ab 14,89€ bei kaufen) seit seiner Veröffentlichung Anfang des Jahres einen Verkaufsrekord nach dem nächsten. Inzwischen ist der mit Abstand erfolgreichste Spross der Reihe auch für den PC verfügbar. Wir sind erneut auf die Jagd gegangen und verraten im Test, was die Umsetzung zu bieten hat.

Eine fremde Welt

In Monster Hunter: World reist man als Teil einer Forschungskommission der Jägergilde in eine unbekannte Welt, wo man Nachforschungen über eine Wanderung der Drachenältesten anstellen soll. Allen voran Vulkangigant Zorah Magdaros, mit dem man bereits direkt zum Auftakt unliebsame Bekanntschaft macht. Serienveteranen werden sich bei den späteren Konfrontationen mit diesem Koloss, in denen auch stationäre Ballisten, Kanonen und Drachenspeere zum Einsatz kommen, unweigerlich an Lao-Shan Lung erinnert fühlen, der bereits im allerersten Monster Hunter auf der PlayStation 2 sein Unwesen trieb und auf ähnliche Weise bekämpft werden musste.

Die Hintergrundgeschichte ist dieses Mal jedoch deutlich aufwändiger inszeniert und auch stärker in den Spielablauf eingebunden. Die meisten Dialoge sind sogar mehrsprachig und professionell vertont - wahlweise auch auf Deutsch oder im klassischen Monster-Hunter-Kauderwelsch. Nur der via Editor erstellte Protagonist bleibt trotz individueller Stöhner und Schreie das ganze Spiel über quasi stumm.

Per Charaktereditor erstellt man sich seine wahlweise männliche oder weibliche Spielfigur.
Die Charaktererstellung bietet einen ordentlichen Umfang sowie nachträgliche Änderungen, lässt aber hier und da Detailvielfalt vermissen. In der Regel verschwindet man aber ohnehin schnell hinter immer dickeren Rüstungen. Nur die Darstellung von Kopfbedeckungen lässt sich auf Wunsch deaktivieren.

Vielfältige Rückendeckung

Neben der eigenen Spielfigur darf auch ein katzenartiger Begleiter, Palico genannt, erstellt werden. Diese putzigen Gesellen leisten vor allem Jägern, die oft allein oder nur zu zweit unterwegs sind, gute Dienste: Sie können nicht nur eigenständig kämpfen und Beute sammeln, sondern in kritischen Situationen oder auf Zuruf auch erste Hilfe leisten sowie andere, von ihrer Ausrüstung abhängige Aufgaben erledigen. In der Wildnis können sie sogar Kontakt mit diversen Artgenossen und anderen Kreaturen aufnehmen und so zusätzliche Rückendeckung rekrutieren, wenn auch nur vorübergehend. Mancherorts bereiten befreundete Katzenstämme sogar spezielle Fallen vor.

Wer lieber mit Partnern aus Fleisch und Blut auf die Pirsch gehen will, kann wie gewohnt auch bis zu drei Mitspieler rekrutieren, der Schwierigkeitsgrad passt sich dann automatisch an. In individuell ausschreibbaren Online-Sitzungen kann man sich sogar mit bis zu 16 Spielern gleichzeitig zusammenfinden, um verschiedene Quest-Gruppen zu bilden. Anhand von Sprach-, Rang-, Ziel- und Aufgabenfiltern sollten sich Gleichgesinnte rasch zusammenfinden.

Auf dem Trainingsgelände kann man sich in aller Ruhe mit der Handhabung und den Besonderheiten der einzelnen Waffengattungen vertraut machen.
Auch private Sitzungen mit persönlicher Einladung oder Passwortsperre sind möglich. Zudem gibt es eine Clan-Funktion auf Steam-Gruppen-Basis. Selbst Story-Quests können, nachdem die relevanten Zwischensequenzen abgehakt sind, gemeinsam in Angriff genommen werden.

Neuerdings ist es sogar möglich, auch nachträglich noch in laufende Quests einzusteigen. Je später man hinzustößt, um so geringer fällt allerdings auch die Belohnung aus. Und wer sich mal übernommen hat oder anderweitig in der Klemme steckt, kann per Notsignal sitzungsübergreifend auf sich aufmerksam machen und Jagdgefährten aus aller Welt um Hilfe bitten. Kommunizieren kann man sowohl via Headset oder Tastatur als auch über vorgefertigte Ausrufe, Bildchen und Gesten, so dass man sich auch mit fremdsprachigen Partnern zumindest rudimentär verständigen kann. Wer regelmäßig auf die Jagd geht, erhält sogar tägliche Anmeldeboni in Form von geschenkten Items und speziellen Gutscheinen, mit denen man Quest-Belohnungen erhöhen kann.

Neue Heimat

Als Dreh- und Angelpunkt aller Jagdeinsätze dient das frisch errichtete Jägerquartier Astera, wo man sich in seine eigenen Gemächer zurückziehen, mit Proviant und anderen Verbrauchsgütern eindecken, neue Ausrüstung schmieden lassen sowie jede Menge lukrative Aufträge übernehmen kann. Neben offiziellen Jagd- und Sammelgesuchen können auch Forscher unterstützt, persönliche Bitten erfüllt und verschiedene Einrichtungen in Anspruch genommen werden. So gibt es neben der Waffen- und Rüstungsschmiede auch eine Arena für besondere Kampfherausforderungen,

Glücksschwein Poogie freut sich auch auf dem PC über gut getimte Streicheleinheiten.
einen kleinen Garten für die persönliche Kräuterproduktion, einen Schmelzofen, um nicht mehr benötigte Materialien zu recyclen sowie eine Kantine, in der man sich vor der Abreise stärken oder in Abwesenheit Proviant-Pakete und mehr vorbereiten lassen kann.

Glücksschwein Poogie hat es ebenfalls in die neue Welt geschafft und wer es vermisst hatte, kann sich auch wieder auf Armdrück-Duelle mit anderen Spielern einlassen. Hin und wieder macht auch mal ein Handelsschiff Station, um zufällige oder erbetene Raritäten feilzubieten. Und wer will, kann auch wieder Katzentrupps auf Expeditionen schicken, um zusätzliche Beute zu ergattern. Zudem werden automatisch Aufzeichnungen über Monster angelegt, auf die man getroffen ist oder von denen man Spuren entdeckt hat, wodurch sich nicht nur individuelle Besonderheiten und Schwachstellen, sondern auch spezifische Beutemöglichkeiten Schritt für Schritt offen legen lassen. Auch sonst fällt der Einstieg dank vieler spielbegleitender Tutorials leichter als sonst.

Nahtlose Vielfalt

Die Jagdgebiete um Astera können sowohl im Rahmen von Quests als auch völlig frei erkundet werden und reichen von dichten Urwäldern, über karge Wüstenlandschaften und modrige Schluchten bis hin zu zerklüfteten Korallengärten oder Kristallbergen. Die Areale sind groß und abwechslungsreich – verschiedene Wetterlagen und dynamische Tagesverläufe inklusive. Es gibt sowohl weitläufige Wiesen und Wüsten als auch verwinkelte Canyons und Höhlen, in denen sich oft auch neue Lagerplätze finden und ausbauen lassen.

In Wartestellung: Manchmal gehen sich die Monster auch gegenseitig an den Kragen.
Das Besondere ist aber, dass die einzelnen Schauplätze nicht länger in kleine Segmente unterteilt sind, die beim Betreten erst geladen werden müssen. Stattdessen durchstreift man nun große, nahtlos zusammenhängende Gebiete, deren geografische Besonderheiten man immer wieder für sich nutzen kann.

So gibt es brüchige Böden oder verschlungene Ranken, in die man Monster locken und so kurze Zeit kampfunfähig machen kann. Darüber hinaus kann man aber auch toxische Pflanzen aufschlitzen, um Giftpfützen zu bilden oder Blitzkäfer sowie Lähmkröten ärgern, damit diese nahe Gegner blenden oder paralysieren. Andere Arten haben wiederum regenerative Kräfte, die man für sich nutzen kann. Und wenn plötzlich ein rivalisierendes Monster auftaucht und sich in den laufenden Kampf einmischt, kann man sich auch mal zurückziehen und aus sicherer Entfernung oder dem Schutz eines Dickichts zusehen, wie sich die Lage entwickelt. Trotz manch alter Bekannter wie Rathalos, Rathian oder Diablos trifft man in der neuen Welt auch viele unbekannte Kreaturen, so dass selbst Veteranen trotz mitunter vertrauter Abläufe erst mal wieder spannende Grundlagenforschung betreiben müssen.

Übung macht den Meister

Das genaue Beobachten und Studieren der Gegner ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Nur wer über die Verhaltensmuster seiner Widersacher Bescheid weiß, kann Schwachstellen richtig nutzen und eigene Verletzungsrisiken minimieren. Wer einfach nur blind losstürmt und draufhaut, überlebt auch in Monster Hunter: World nicht lange, während wahre Meister stets auf Positionierung, Ausdauer und gegnerische Wutausbrüche achten sowie besonders gefährliche oder lukrative Körperteile gezielt zertrümmern oder abtrennen.

Die 14 Waffenarten im Überblick:

- Großschwert

- Langschwert

- Schwert & Schild

- Doppelklingen

- Hammer

- Jagdhorn

- Lanze

- Gewehrlanze

- Morph-Axt

- Energieklinge

- Insektenglefe

- Leichtes Bogengewehr

- Schweres Bogengewehr

- Bogen Zwar kann einem eine gute Ausrüstung das Überleben erleichtern, am Ende kommt es aber vor allem auf kluges Stellungsspiel sowie den passenden Rhythmus zwischen Offfensive und Defensive an, wenn man gegen die immer mächtigeren Kreaturen dieser Welt bestehen will.

Das ist für Neulinge sicher nicht immer einfach, vor allem da man weder den Schwierigkeitsgrad herabsetzen, noch fleißig Erfahrungspunkte sammeln und seinen Charakter aufstufen kann, bis man der Herausforderung gewachsen ist. Alles worauf es ankommt, sind die eigenen Kampffertigkeiten und die gewählte Ausrüstung, für die aber natürlich auch ein gewisser Grind nötig ist. Insgesamt 14 Waffengattungen stehen zur Auswahl. Von Groß- und Langschwertern über Hämmer und Doppelklingen bis hin zu Gewehrlanzen und Bogengewehren. Neuzugänge gibt es keine, aber dafür viele kleine Änderungen und Anpassungen. Zudem wird nach wie vor ein breites Spektrum abgedeckt.

In einem neuen Trainingsbereich kann man zudem alle Waffen unter Anleitung ausprobieren und so seine Favoriten finden. Neben Geschwindigkeit, Reichweite und Durchschlagskraft gilt es auch Sonderfunktionen wie Aufladungen, Abwehrmöglichkeiten oder Transformationen zu beachten, Munitionsarten bei Schusswaffen zu wechseln und Klingen von Nahkampfwaffen nachzuschleifen. Vor allem Letzteres sollte im Kampf gut geplant werden, um nicht wehrloses Opfer eines schmerzhaften Gegenangriffs zu werden. Immerhin sind Wetzsteine dieses Mal kostenlos und unbegrenzt vorhanden. Auch Insektenfangnetze und Spitzhacken für den Mineralienabbau stehen uneingeschränkt zur Verfügung, ohne Platz im Inventar zu verbrauchen.

Auf den jederzeit aufrufbaren Gebietskarten werden entdeckte Sammelstellen, Fallen, Gegner und andere Besonderheiten automatisch vermerkt.
Selbst nicht direkt nutzbare Monstermaterialien können in beliebigen Mengen mitgenommen werden und die Steuerung hat sich dank klarerer Strukturen sowie individuell belegbarer Torten-Menüs ebenfalls verbessert. Auf dem PC lassen sich diese zudem an die gewählte Steuerung (Maus und Tastatur oder Controller) anpassen, die beide ihre Vorteile haben, sich weitreichend konfigurieren lassen und insgesamt gut von der Hand gehen.

Ungewohnte Komfortoffensive

Und falls das Gepäck trotzdem mal voll sein sollte, kann man im nächsten Feldlager schnell wieder Platz schaffen und gerade nicht benötigten Sammelkram in seine Lagertruhe transferieren, die nun auch größere Item-Stückzahlen fasst und so gleich deutlich aufgeräumter wirkt. Daran, dass Crafting-Materialien nur noch in der Schmiede oder beim Verkaufen angezeigt werden, müssen sich vor allem langjährige Spieler aber erst einmal gewöhnen. Wer will, kann im Feldlager sogar Waffen und Ausrüstung wechseln und sich stärkende Mahlzeiten zubereiten lassen. Zudem werden entdeckte Monster, Sammelstellen und andere Besonderheiten auf einer jederzeit aufrufbaren Gebietskarte dauerhaft vermerkt. Ein ungewohnter Luxus für Monster-Hunter-Veteranen, der aber bestimmt nicht nur Neueinsteigern gut schmecken dürfte.

Bei der Zielführung ist Capcom in meinen Augen allerdings etwas über das Ziel hinausgeschossen. Leuchtende Spähkäfer führen einen zu fast jedem ausgewählten Zielobjekt, das auf der Karte vermerkt ist oder zu dem ausreichend Spuren gefunden wurden. Hier und da eine wirklich nützliche Option - aber leider nicht deaktivierbar und daher mitunter auch mal aufdringlich und nervig.

Die erweiterten Grafikeinstellungen der PC-Version erlauben individuelle Anpassungen...
Das grundsätzlich interessante Spurensuchen verkommt so ebenfalls zu einer drögen Lichtshow für grenzdebile Fährtenleser.

Alles im Blick?

Da hätte man in meinen Augen lieber mehr Entwicklungszeit in die Ausarbeitung der Kameraführung investieren sollen. Die bietet zwar allerlei mehr oder weniger sinnvolle Optionen, manuelle Eingriffsmöglichkeiten sowie Zielerfassungssysteme, aber einfach keine zufriedenstellende Gesamtlösung. Vor allem im Nahkampf mit größeren Gegnern verliert man quasi regelmäßig die Orientierung, da sich die Spielansicht einfach nicht weit genug herauszoomen lässt, während die Entwickler nach wie vor lieber extreme Clipping-Fehler statt intelligenter Transparenzfunktionen servieren. Immerhin genießen PC-Spieler je nach System eine deutlich schickere und geschmeidigere Grafik mit unlimitierter Bildwiederholfrequenz. Zudem kann man ähnlich wie auf PlayStation Pro und Xbox One X eine variable Einstellung mit möglichst hoher Auflösung oder Bildrate auswählen, wobei letztere Option im Test leider die Kantenglättung etwas durcheinander brachte.

Die auf den Konsolen noch kritisierte Schriftgröße lässt sich inzwischen auf allen Plattformen anpassen und auch die Ladezeiten fallen auf dem PC deutlich kürzer aus. Oft sogar so kurz, dass man nicht mal mehr dazukommt, die durchaus interessanten Tipps und Hinweise während des Ladens der Jagdgebiete zu lesen. Schade ist auch, dass man sich bei Online-Partien nur in der an sich unnützen Versammlungshalle über den Weg läuft und in den wichtigen Teilen des Hauptquartiers jeder allein für sich herumrennt. Nicht einmal die mit gefangenen Kleintieren bevölkerbaren Behausungen anderer Spieler lassen sich so inspizieren. Zudem gibt es weder plattformübergreifende Spielstandtransfers (Cross-Save), noch systemübergreifende Mehrspielerpartien (Cross-Play).

Solider Unterbau

Die bei Online-Partien gelegentlich scheiternden Beitrittsversuche sind da eher Peanuts. Abgesehen von Verbindungsproblemen gab's an der Online-Performance jedenfalls nichts zu meckern, vor allem da man als Serienveteran ja mitunter ganz andere Online-Zustände gewohnt ist.

...Und auch wenn manche Optionen nicht miteinander harmonieren, sind Grafikqualität und Bildrate je nach System sichtlich besser als auf den Konsolen.
Der technische Unterbau wirkt auch sonst sehr solide. Während der Testphase ist uns kein einziger Spielabsturz oder schwerer Bug untergekommen. Auch die KI der Gegner war bis auf wenige Aussetzer sehr überzeugend, Verhaltensweisen und Bewegungsabläufe mitunter regelrecht beeindruckend, die audiovisuelle Präsentation endlich wieder top.

Zudem profitiert man auf dem PC von diversen Spiel- und Balance-Anpassungen, die seit dem Konsolenstart im Januar implementiert wurden. Auch die bislang veröffentlichten Gratis-Inhalte wie neue Monster und Herausforderungen sollen nach und nach ihren Weg in die PC-Fassung finden. Darüber hinaus gibt es auch diverse kostenlose und kostenpflichtige Zusatzinhalte wie zusätzliche Gesten, Chat-Sticker und Charakteranpassungen, die aber keinen Einfluss auf Spieldesign oder-fortschritt haben.

Viel zu tun

Neben regelmäßig wechselnden Event-Quests gibt es aber auch zahlreiche andere Missions-Angebote in Monster Hunter: World. So bietet die Ressourcen-Zentrale immer wieder neue Untersuchungen mit wechselnden Rahmenbedingungen und lukrativen Bonusbelohnungen an. Zudem können Lieferaufträge erfüllt werden, um den Ausbau des Hauptquartiers voranzutreiben, oder befristete Beutezüge in Angriff genommen werden.

Wer vom Kämpfen die Nase voll hat, kann auch Angeln gehen oder Insekten jagen.
Außerdem gibt es viele optionale Quests, die sich entdecken und beliebig wiederholen lassen. In der Kampfarena kann man darüber hinaus mit vorgegebener Ausrüstung antreten oder um Bestzeiten kämpfen.

Und wer vom Kämpfen eine Pause braucht, kann Angel- und Insektenfangaufträge erfüllen oder an seiner Ausrüstung feilen. Das Angebot an frei kombinierbaren Waffen und Rüstungsteilen mit individuellen Werten, Erscheinungsbildern und Eigenschaften ist jedenfalls gewohnt üppig, die Möglichkeiten zur Individualisierung enorm. So lassen sich Talismane und Dekoration anbringen, um Fertigkeiten oder Resistenzen zu steigern, Setboni nutzen oder farbliche Anpassungen vornehmen. Gerade das Fertigkeitensystem wurde dabei klarer und zugänglicher gestaltet. Zudem können Ausrüstungskombinationen gespeichert, Wunschlisten erstellt und vor der Produktion eine Vorschau-Funktion genutzt werden. Nicht mehr benötigte Waffen lassen sich sogar wieder demontieren, um wichtige Rohstoffe zurückzuerlangen. Das Sammeln der zur Herstellung benötigten Materialien ist dabei ebenso aufwändig wie motivierend, das Erreichen einer neuen Rüstungs- oder Waffenstufe entsprechend befriedigend.

Erhöhte Flexibilität

Auch Tränke, Munition und Fallen können selbst hergestellt werden - meist sogar direkt auf der Jagd mit Rohstoffen aus der Umgebung. Bestimmte Objekte kann man neuerdings sogar automatisch herstellen lassen, sobald man die dafür nötigen Zutaten beisammen hat. Werden diese bereits zuvor im Gepäck bereitgehalten, funktioniert der Prozess aber leider nicht, so dass man verbrauchte Mega-Tränke letztendlich doch meist manuell herstellen muss.

Mit einem geglückten Sprungmanöver kann man sich direkt auf den Gegner katapultieren. Wer sich lange genug hält, kann den Ritt mit einem fulminanten Abschlussangriff beenden.
Neu ist auch, dass eine Schleuder zur Standardausrüstung zählt. Die lässt sich mit Objekten aus der Natur laden und entsprechende Schäden anrichten: Von kleinen Steinen zum Erregen der Aufmerksamkeit oder Auslösen von Fallen, über Licht spendendes Leuchtmoos, das überall haften bleibt, bis hin zu explosiven Sprengkapseln, die selbst ausgewachsene Drachen vom Himmel holen können.

Darüber hinaus ist man auch mit einer Art Wurfanker ausgerüstet, mit dessen Hilfe man Anhöhen schneller erklimmen und auch sonst eine gute Figur machen kann. Zudem können entsprechend große Gegner wieder mit beherzten Sprungmanövern erklommen und mit Waffengewalt bearbeitet werden - flotte Positionswechsel, luftige Wiederaufstiege und fulminante Finisher inklusive. Darüber hinaus lassen sich verschiedene Spezialwerkzeuge wie Schutz- und Tarnmäntel oder regenerative Räuchervorrichtungen ausrüsten, mit denen man auch seinen Mitspielern Gutes tun kann. Das Auslegen von Ködern und Stellen von Fallen, um Gegner kurzzeitig festzusetzen oder unter Betäubung einzufangen, gehört ebenfalls zum Grundrepertoire, während Transport-, Dezimier- und Sammelaufgaben für zusätzliche Aufgabenvielfalt sorgen.

Fazit

Monster Hunter: World ist auch auf dem PC ein beeindruckender Abenteuerspielplatz für Jäger und Sammler. Dank noch prächtigerer Grafik, vieler kleiner Verbesserungen und deutlich kürzerer Ladezeiten gehe ich auf dem Rechner sogar noch einen Tick lieber auf die Pirsch. Es macht nach wie vor ungemein Spaß, die großen nahtlosen Jagdgebiete mit ihren vielen Interaktionsmöglichkeiten und neuen Gegnerarten zu erkunden - auf Expeditionen sogar ohne jedes Zeitlimit. Handhabung, Spielfluss und Storyinszenierung haben sich im Vergleich zu früheren Ablegern ebenfalls positiv weiterentwickelt. Und auch die Online-Jagd im Team macht dank neuer Quest-Dynamik und Community-Funktionen endlich wieder Laune. Es ist unglaublich motivierend, seine Gegner zu studieren, Schwachstellen zu entdecken und auszunutzen, seltene Materialien zu erbeuten, daraus Ausrüstung zu schmieden und immer stärkere Monster herauszufordern. Nur bei den zur Verfügung stehenden Waffengattungen hat man keine Neuentwicklungen gewagt und eher Tuning betrieben - das Sortiment ist allerdings noch immer top und der neue Trainingsmodus vor allem für Neueinsteiger ein Segen. Die wegweisenden Spähkäfer hätte man aber ruhig deaktivierbar oder die Kamera noch anpassungsfähiger machen können. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, von dem sich interessierte Monsterjäger definitiv nicht abschrecken lassen sollten.

Pro

große, nahtlose Jagdgebiete mit vielen Interaktionsmöglichkeiten
freier Erkundungsmodus
intensive & dynamische Echtzeitkämpfe
motivierende Beutehatz
viele neue Monsterspezies
14 sehr unterschiedliche Waffengattungen
facettenreiche Aus- und Aufrüstungsmöglichkeiten inkl. Vorschau-Funktion
Mäntel mit temporären Spezialfunktionen
speicherbare Ausrüstungs-Sets
kooperative Online-Jagden
dynamische Sitzungs- & Quest-Einstiege
praktische Karte & Zielaufschaltung
aufputschende Mahlzeiten
hilfreiche Nachschlagewerke & Notsignale
angeleiteter Trainingsbereich & neue Kampfarena
Anbau-, Sammel- und Handelshilfen
automatisierbare Item-Herstellung
wechselnde & individualisierbare Unterkünfte
Freundschafts- & Clan-Funktionen
Chatten via Gesten, Floskeln, Tastatur oder Headset

Kontra

nicht deaktivierbare Spähkäfer (Wegweiser)
oft zu nahe Kameraperspektive
keine neuen Waffenarten
stumme Spielfigur
keine durchgehende Dialogvertonung
mitunter massive Clipping-Fehler

Wertung

PC

Ungemein intensive und motivierende Monsterhatz in einer opulent inszenierten Fantasywelt.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
  • Man kann die Spielzeit über Käufe nicht verkürzen, kein Pay-to-Shortcut.
  • Man kann sich keine Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, kein Pay-to-win.
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