Test: Black Sails - Das Geisterschiff (Adventure)

von Jan Wöbbeking





FAZIT



Gratulation nach Frankfurt: Black Sails ist ein waschechter interaktiver Thriller. Noch Stunden nach dem Abspann kreisten meine Gedanken um die Geschehnisse auf dem Geisterschiff. Die Geschichte ist nicht nur außergewöhnlich gut inszeniert, sondern versteht es auch, mit nur sparsam platzierten Schockmomenten, Szenenwechseln, viel Ungewissheit und Interpretationsspielraum einen vorbildlichen Spannungsbogen aufzubauen. Je länger ich auf dem Schiff unterwegs war, desto gruseliger wurde es, desto mehr stellte ich die psychische Stabilität der Figuren infrage. Schön auch, dass sie ihren eigenen Kopf besitzen und an manchen Stellen nicht so handeln, wie man es erwarten würde. Die Vertonung ist prima gelungen und trotz kleiner Macken wie der nervösen Kamera entsteht eine beklemmende Kulisse. Black Sails geht das Thema zwar weniger experimentell an als Daedalics Experience 112, doch im Gegenzug lässt es sich viel komfortabler bedienen. Das logische Rätseldesign und die wenigen, aber geschickt im Spiel integrierten Hilfen passen gut zur Inszenierung. Knifflig wird es dadurch leider nie und auch frische Ideen sucht man bei den Kopfnüssen vergeblich, aber andererseits wird die Story zu keinem Zeitpunkt durch zu viel Puzzelei ausgebremst. Wer Wert auf harte Kopfnüsse legt, kommt hier aber nicht auf seine Kosten. Ein weiterer großer Knackpunkt ist die Kürze: Mit rund sechs Stunden Gesamtspielzeit ist das Abenteuer nicht einmal halb so umfangreich wie The Book of Unwritten Tales oder The Whispered World. Trotzdem: Für mich war der Grusel-Snack ein erstes Highlight im angebrochenen Adventure-Jahr.
Entwickler:
Publisher: astragon Software
Release:
22.04.2010
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ab 24,50€
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WERTUNG



PC

„Kurz, aber packend: Der Adventure-Thriller mit viel Feinschliff zieht den Spieler dank subtiler Schockmomente immer tiefer in die Geschichte um das rätselhafte Geisterschiff.”

Wertung: 84%

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Lesertests

Kommentare

xxxColdxxx schrieb am
Moin,
war ganz witzig, wenn auch etwas kurz.
Hat mich stark an Geheimakte Tunguska erinnert, vom Spielprinzip her.
Die Atmosphäre war super, die Grafik hat auch gut gepasst.
Ab und an hat die Kamerasteuerung etwas genervt.
Die Rätsel werden zum Ende hin etwas knackiger, man kommt zwar drauf aber ist schon bisschen was zum Nachdenken meiner Meinung nach.
Alles in Allem ein gutes und solides Spiel, das, wie gesagt, zwar etwas kurz ausfällt, aber durchaus Spass macht und sich auf jeden Fall lohnt.
Adreena schrieb am
Mindflare hat geschrieben:Ich habe jetzt mal die Demo (an)gespielt. Leider muss ich sagen, dass mich in der kurzen Zeit die Kameraführung schon sehr genervt hat. Dass in der Demo die Gamma-Korrektur nicht funktionierte half der Übersicht zusätzlich nicht wirklich.
Ansonsten scheint es ja wirlich schn gestaltet zu sein. Besonders der Soundtrack hat es mir angetan. Ich werd's mir mal aus der Grabbelkiste holen. Für mehr ist der Frust über die Steuerung/Kamera zu groß.
Ich glaube, die einzige Stelle, an der ich wirklich etwas länger saß, resultierte aus einem Hotspot, den ich zunächst nicht fand, weil die Perspektive so ungünstig war.
Schade eigentlich, denn an sich war es schon unterhaltsam.
Mindflare schrieb am
Ich habe jetzt mal die Demo (an)gespielt. Leider muss ich sagen, dass mich in der kurzen Zeit die Kameraführung schon sehr genervt hat. Dass in der Demo die Gamma-Korrektur nicht funktionierte half der Übersicht zusätzlich nicht wirklich.
Ansonsten scheint es ja wirlich schn gestaltet zu sein. Besonders der Soundtrack hat es mir angetan. Ich werd's mir mal aus der Grabbelkiste holen. Für mehr ist der Frust über die Steuerung/Kamera zu groß.
Adreena schrieb am
Hui, ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal ein ähnlich kurzes Adventure gespielt zu haben... vielleicht noch Loom, damals.
Es war recht unterhaltsam, aber 3,5 Stunden, ohne dass ich mich sonderlich beeilt hätte, ist dann doch etwas schmal im Umfang, obwohl ich es nun vielleicht noch einmal schnell (haha) mit einem anderen "Lösungsweg" durchspielen kann.
Ich werde es mal einer Freundin leihen, die weniger Erfahrung mit Adventurern hat, vielleicht kommt sie ja auf die sechs Stunden Spielzeit. ;)
Was den Gruselfaktor angeht: heute habe ich mir Dark Fall- Lost Souls zugelegt und gerade nach der Arbeit kurz angespielt. In diesen zehn Minuten war ich bereits deutlich angespannter, als in den knapp drei Stunden Black Sails, aber nun gut, letzteres ist dennoch kein schlechtes Spiel, aber für Leute, die häufiger Adventure spielen, ist es schlichtweg zu leicht und damit nur ein kurzes Vergnügen.
Book Of Unwritten Tales war auch nicht sonderlich schwer, hatte dafür aber entsprechend Storyumfang (und ein leider etwas plötzliches Ende)...aber da war der Schauplatz auch nicht nur auf ein Schiff beschränkt...naja, war schon ok. ;)
studienprophet schrieb am
*schnief* meine 25 ? *schnief*
Ich hab das Spiel heute bekommen, installiert und nach kurzer Zeit durchgespielt. Ich bin normalerweise nicht so der Rätselfan, weil mich die Spiele durch Hänger nicht motivieren, sondern viel mehr frustrieren. Aber bei dem Spiel hatte kein einziges Problem. Die Rätsel waren offensichtlich und einfach wie das kleine 1x1. Dementsprechend schnell ist es auch rum. Die Dialoge nervten mich nach einiger Zeit inhaltstechnisch und das große Ende war bis auf ein verwirrendes Detail auch vorrausschaubar. Wer es gerne spielen möchte, sollte vielleicht noch etwas warten oder hoffen, dass Spiel im 4players Gewinnspiel zu ergattern.
schrieb am