Test: The Witcher 2: Assassins of Kings (Rollenspiel)

von Jörg Luibl





FAZIT



The Witcher 2 ist ein düsteres, unheimlich ansehnliches und spannendes Abenteuer, in dem man sich als erwachsener Fantasyfan verlieren kann. Es ist erstaunlich, wie sich die Polen vor allem künstlerisch und dramaturgisch entwickelt haben: Das Spiel erreicht stellenweise ein filmisches Niveau, wirkt fast wie ein Shakespear'sches Historiendrama und schlägt - abgesehen vom schwachen Finale - in der Inszenierung alles, was es in den letzten Jahren an Rollenspielen gab. Aber inhaltlich ist nicht alles so perfekt wie die Regie. Der Hexer tanzt elegant zwischen Epos und Action, aber manchmal taumelt er unbeholfen zwischen Rollenspieltugenden und Arcadetorheiten: Das Kampfsystem kann nicht begeistern, hinterlässt taktisches Licht dank der Runen, aber auch hektische Schatten aufgrund der unpräzisen Steuerung - das führt zu einigem Trial&Error-Frust. Hinzu kommen ärgerliche Abstürze, künstliche Beschränkungen in der Bewegung, wankelmütige Schleicheinlagen sowie eine recht eindimensionale Charakterentwicklung, in der sich Rollenspieler kaum austoben können. Die nicht gerade große, aber stimmungsvolle Welt, die ich aufgrund ihrer lebendigen Bewohner und urigen Tavernen vor allem im ersten Akt so gerne erforscht habe, beraubt sich schleichend ihrer authentischen Sogkraft: Man bedient sich überall wie in einem Supermarkt und kann selbst Privatgemächer von Anführern vor ihren Augen plündern. Wieso lässt man so einen Fauxpas zu? Und warum lässt man im dritten Akt dramaturgisch so nach? Trotzdem: Unterm Strich sind es die vielen Entscheidungen mit all ihren Auswirkungen, die aus diesem Rollenspiel ein richtig gutes machen.
Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
17.04.2012
17.05.2011
22.03.2013
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ab 16,82€
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WERTUNG



PC

„Ein unheimlich ansehnliches und spannendes Abenteuer, in dem man sich als erwachsener Fantasyfan verlieren kann - leider mit einigen ärgerlichen Schwächen im Kampf und Weltdesign.”

Wertung: 84%

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Kommentare

Stalkingwolf schrieb am
Ich finde Origins auch überbewertet. Wollte ein neues BG werden, hat es aber nicht ganz gepackt.
TheLaughingMan schrieb am
MrLetiso hat geschrieben: ?10.08.2017 13:28
TheLaughingMan hat geschrieben: ?10.08.2017 13:18
Im Ernst? :lol:
Jap. Origins.
Nicht falsch verstehen, ich habe Origins sehr gerne gespielt, aber das Game war so generisch und voller Klischees, man hatte den Eindruck es wurde nicht AN Computern programmiert sondern VON Computern.
Bachstail schrieb am
Mir hat das Spiel ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen.
Ich habe es drei Stunden gespielt und dann genervt beendet, da ich mit dieser Welt und den Charakteren einfach nicht warm werde, zudem war mir das Kampfsystem zu ungenau und hat keinen Spaß gemacht.
Vielleicht habe ich das Spiel zu spät gespielt oder hätte vorher den ersten Teil Spielen sollen aber vermutlich hätte es nicht allzu viel geändert, ich mag Geralt einfach nicht und wenn ich schon den Hauptcharakter nicht mag, fehlt einfach die Motivation, das Spiel weiterzuspielen.
Der Vorwurf, dass keine Seele und kein Herz in dem Spiel steckt, ist allerdings absurd, denn eine Seele merkt man dem Spiel definitiv an.
TheLaughingMan schrieb am
mololin hat geschrieben: ?08.08.2017 21:38 Hier nimm Mittelaltervorlage X,Y und innerhalb von Deadline X wird das jetzt realisiert, und zwar so, dass alle Denken das ist fantastisch. Prise Herr der Ringe, Prise WoW, Prise von dem und dem, alles gut gemischt und voila fertig ist ein kommerzieller Erfolg.
mololin hat geschrieben: ?06.08.2017 23:18 Kultspielen (Mass Effect, Dragonage, Baldurs Gate, Ultima,
Im Ernst? :lol:
schrieb am